BLAUES LICHT
Ein langsames Ausatmen
bis die Dämmerung sinkt
und die Hunde / wieder hereinfallen
über die Gassen und Plätze
Hinter den Mauern der Pupille
rekelt sich ein Tier
und wartet / auf seine Stunde
auf das schwindende Licht / über den Fenstern
Vergiß nicht / zu zählen
an Sommernachmittagen
schlägt das Uhrherz der Stadt
nur ein einziges Mal
(S. 18)
ÜBER LAND I
Unter den Hecken vergraben
sich die Tiere
hocken still
: Stimmen / die fehlen
verdeckte Blicke
Zäune / um jedes Haus
Irgendwann / (in dieser Landschaft)
behält man
nur mehr / die Worte
die man vergessen will
(S. 50)
© 1998, Haymon, Innsbruck.
Publikation mit freundlicher Genehmigung des Verlags.