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Leseprobe: Elias Canetti - "Über Tiere."

Aufzeichnungen 1942-1946

Mein größter Wunsch ist es zu sehen, wie eine Maus eine Katze bei lebendem Leibe frißt. Sie soll aber auch lange genug mit ihr spielen. (1942)

Immer wenn man ein Tier genau betrachtet, hat man das Gefühl, ein Mensch, der drin sitzt, macht sich über einen lustig. (1942)

(S. 10)

Ankunft der Tiere

[...] Eine einzige Art von Tieren hat sie [meine Mutter; Anm. d. Red.] mir wirklich nahegebracht, die Wölfe auf der vereisten Donau, vor denen hatte sie Respekt, weil sie sie so gefürchtet hatte. In Manchester führte mich der Vater in den Tiergarten. Es geschah nicht oft, es blieb ihm zu wenig Zeit, sie kam nie mit, sie war nie dabei, vielleicht weil es sie langweilte, sie war ganz und gar Menschen verschrieben. Dank dem Vater hatten jene Erfahrungen an Tieren begonnen, ohne die eine Kindheit es nicht wert ist, gelebt zu werden. Er spielte sie mir zu meinem Entzücken vor, er war sogar imstande, sich in die kleine Schildkröte zu verwandeln, die wir wie alle Kinder in England im Garten hielten. Dann brach alles plötzlich ab. Sechs oder sieben Jahre lang lebte ich nun in der tierlosen Welt der Mutter. Es wimmelte bei uns von großen Figuren, aber keine trug das Angesicht eines Tieres. Die Heroen und Götter der Griechen waren ihr bekannt, obschon sie auch ihnen Menschen vorzog, von den doppelgestaltigen Göttern der Ägypter habe ich erst als Erwachsener erfahren. [...]
(S. 74)

Die Fliegenpein

Die Tiere in unserem Denken müssen wieder mächtig werden, wie in der Zeit vor ihrer Unterwerfung.

Dieser Tanz der Kraniche - wie erfrechen sich Menschen noch, einen Schritt zu tun!

Andere mögen ihren Schutzengel haben, er hat einen Schutzvogel.

(S. 95, 97)

© 2002, Hanser Verlag, Wien, München.
Publikation mit freundlicher Genehmigung des Verlags.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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