Jedes Häuschen hatte hier seinen Reiz und war von einem Heckchen umhäkelt. Ich streifte den betonierten Sockel der eingefriedeten Grundstücke entlang, kletterte über Buchsbaumzäune, beobachtete einen Mann, der in einer Baumkrone saß und einen Ast absägte. Er trug einen Schnurrbart, es war Paul.
Ich umkreiste das Grundstück. Nun durfte ich keinen Fehler machen. Ich spazierte nachdenklich auf den Waldrand zu. Eine Frau mit Kinderwagen näherte sich mir. Eine weitere junge Frau löste sich vom Waldrand. Eine dritte Frau tauchte aus dem Wald auf, sie hatte verbundene Handgelenke, wie ich leicht unter den zurückgeschlagenen Ärmeln sehen konnte. Alle drei Frauen schoben Kinderwagen. Ich wollte beiseite treten. Ob ich die Kinder gesehen hätte, fragten sie. Da fiel mir erst auf, dass alle Kinderwagen leer waren. Ich hatte nicht einmal Zigaretten dabei. "Ich habe keine Kinder gesehen", sagte ich. Doch wie seltsam taub war mir in den Ohren, als hätte ich einen Hörsturz erlitten, und es war mir plötzlich kalt, als mich die Astzipfel einer Trauerweide peitschten. Die Frauen waren verschwunden, sah ich Geister?
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© 2010 Haymon Verlag, Innsbruck-Wien.