"Ich sag dir was", sagt der 2. Franz. "Du schaust in die Zukunft, ich schau in die Gegenwart. Du schwafelst, was einmal sein könnte, ich fahre mit dem Lastwagen, und wenn mich jemand fragt, wo warst du, antworte ich: mal da, mal dort. Was hast du mal da, mal dort gemacht? Irgendwas transportiert. Und was? Aber das muss ich ja nicht wissen. Ich bin der Fahrer. Und wenn ich dir jetzt sage, dass ich manchmal heule, wenn ich nicht schlafen kann, zusammengekauert in meinem Führerhaus oder zusammengekauert auf einer Kasernenpritsche, dann wirst du mir das nicht glauben. Aber das ist mir egal. Wenn der Werner, verstehst du, nicht hart genug ist, wird er sich am dritten Tage eine Kugel in den Mund schießen, weil er es nicht mehr aushält. Verstehst du mich? Und jetzt geh bitte, bevor die anderen kommen. Und halt ja den Mund!"
(S. 139)
© 2010 Otto Müller Verlag, Salzburg-Wien.