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TEUFEL AN DER WAND von Tanya Carpenter

HÖLLISCHE WEIHNACHTEN
HÖLLISCHE WEIHNACHTEN

Alisha Bionda (Hrsg.)
Anthologie / Düster-phantastische Erotik

Fabylon

ARS AMORIS: Band 2
Broschiert, 196 Seiten
ISBN: 978-392707136-0

Nov. 2009, 14.90 EUR
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Weihnachtsmärkte machen glücklich. Bunte Lichter, Glühweinduft, Lebkuchen. Charlotte hingegen empfand die fröhliche Stimmung als bedrückend. Tränen stiegen ihr unaufhörlich in die Augen, die sie mit ihrem Papiertaschentuch ärgerlich wegwischte.
Dieses Mal war alles anders. Fünfundzwanzig Jahre lang war sie mit Tim über den Weihnachtsmarkt geschlendert. Fünfundzwanzig glückliche Ehejahre – sie hatten gesagt, bis das der Tod uns scheidet. Nun, wenn der Tod blond war und Beine bis zum Hals hatte, dann stimmte das wohl.
Vor vier Wochen hatte er ihr gestanden, dass er seit zwei Jahren eine Affäre mit seiner Sekretärin hatte und ihr die Scheidungspapiere hingehalten. Die Zweitwohnung, die er aus geschäftlichen Gründen vor gut einem Jahr gemietet hatte, wurde zum Beweis für die Einhaltung des Trennungsjahres. Gott, war sie wirklich so naiv und blind gewesen? Der Schock lähmte ihren Verstand, sie unterschrieb. Tim kam danach nicht wieder.
Das große Haus, das sie zusammen gebaut hatten, erschien ihr kalt und leer.
Der Besuch des Weihnachtsmarktes sollte sie auf andere Gedanken bringen, das Gegenteil war der Fall. Schluchzend drehte sie sich um, wollte nur noch nach Hause, da stieß sie prompt mit jemandem zusammen.
Sie strauchelte, knickte ein und wäre gefallen, hätten sie nicht starke Arme aufgefangen.
Ein merkwürdiges Gefühl strömte durch ihren Körper. Charlotte hob den Blick. Ein sonnengebräuntes Gesicht, in dem ein sinnlicher Mund freundlich lächelte, schob sich in ihr Blickfeld. Kleine Fältchen bildeten sich um tiefblaue Augen, die einen effektvollen Kontrast zu dem seidig-schwarzen langen Haar des Mannes bildeten.
„Hoppla!“ Die Stimme ließ ihr Innerstes vibrieren. „Das war aber knapp. Sind Sie immer so stürmisch?“
Charlotte öffnete und schloss ihren Mund wie ein Fisch auf dem Trockenen. Das Lächeln des Fremden wurde breiter. „Vielleicht sollte ich Ihnen erst mal einen Glühwein holen. Sie stehen ja noch völlig neben sich.“
Die Hände ließen sie los, und es fühlte sich sofort kalt an. So, als gehörten sie fest an ihre Arme. Charlotte sah dem Unbekannten nach – ein junger Mann in engen Bluejeans und einer fellgefütterten Lederjacke. Er winkte dem Glühweinhändler und kam gleich darauf mit zwei Bechern des dampfenden Getränks zurück, von denen er ihr einen reichte. Zögernd trank Charlotte einen Schluck.
„Na, besser?“, fragte er, und aus dem Tonfall seiner Stimme klang ehrliche Besorgnis.
„Ja, danke.“
„Möchten Sie mir erzählen, warum Sie mich fast über den Haufen gerannt haben?“
Charlotte betrachtete ihr Gegenüber genauer und spürte, wie ihr eine leichte Röte in die Wangen stieg. Sie war zwar erst sechsundvierzig, aber der Mann, den sie angerempelt hatte und der jetzt so geduldig auf eine Antwort wartete, konnte höchstens Mitte zwanzig sein. Die Art, wie er sie ansah, den Kopf leicht geneigt und beständig dieses Lächeln auf den Lippen, machte sie nervös.
„Ich ... ich war einfach nur in Gedanken“, wich sie aus.
„Sie sind unglücklich“, stellte er fest. „Und viel zu hübsch für rotgeweinte Augen. Gegen Kummer hilft reden.“
Er ergriff ihre Hand und drückte zärtlich ihre Finger.
„Mein Mann hat mich vor kurzem verlassen“, gestand sie und konnte selbst kaum glauben, dass sie einem Fremden davon erzählte. Aber es erleichterte tatsächlich, darüber zu sprechen. „Er hat mich betrogen. Mit so einem jungen Ding. Ich war nicht mehr attraktiv genug nach fünfundzwanzig Jahren Ehe.“
„Dabei sind sie eine wunderschöne Frau.“ Er strich ihr zärtlich eine Haarsträhne zurück. Seine Finger waren warm. Sie hinterließen ein angenehmes Kribbeln auf ihrer Haut.
„Danke!“
„Ich bin Luc“, stellte er sich vor. „Und wie heißen Sie?“
„Charlotte.“
„Freut mich, Sie kennen zu lernen, Charlotte.“ Er prostete ihr mit seinem Becher zu.

Szenentrenner


Nachdem sie den Glühwein getrunken hatten, schlenderten sie gemeinsam über den Weihnachtsmarkt. Wie selbstverständlich legte Luc seinen Arm um Charlottes Schultern, und sie lehnte sich an ihn.
Er lächelte.
Je dunkler es wurde, desto mehr Lichter brannten an den Ständen. Charlotte und Luc tranken einen weiteren Glühwein, der ihr zu Kopf stieg, da sie Alkohol nicht gewöhnt war.
„Lassen Sie uns irgendwohin gehen, wo wir allein sind.“
Lucs Blick bei diesen Worten war eindeutig. Tief, dunkel und von Lust erfüllt.
Es verunsicherte Charlotte. Sie war keine Frau, die mit einem Fremden ins Bett ging, den sie danach vermutlich nie wiedersah. Trotzdem konnte sie nicht leugnen, dass es sie reizte. Dass sie sich danach sehnte, von seinen starken Armen gehalten zu werden. Sie überlegte, wie sich seine Haut anfühlen würde, wie es wäre, wenn er sie küsste. Sein Lächeln wurde breiter, als wüsste er genau, woran sie dachte. Er machte es ihr leicht. „Ich miete uns ein Zimmer in einem Hotel. Neutraler Boden und jeder kann gehen, wenn er mag. Aber du bist so schön, Charlotte. Ich möchte dir so gerne nahe sein, dich streicheln, deinen Duft atmen, deine Haut schmecken.“
Er flüsterte nur noch, es ging ihr durch und durch. Seine Finger strichen über ihre Wange, Charlotte erschauerte. Warum eigentlich nicht?

Szenentrenner


Mit dem Taxi fuhren sie zu einem Nobelhotel. Luc bezahlte das Zimmer im Voraus und Charlotte musste schlucken, als sie den Portier den Preis sagen hörte.
Schon im Lift konnten sie nicht die Finger voneinander lassen. Luc küsste so gut, er saugte an ihrem Hals, sein Atem strich heiß über ihre Haut. Er presste sie gegen die Wand des Fahrstuhls, sein Körper fühlte sich verlockend an. Seine Hand glitt unter ihren Rock, schob den Slip beiseite und koste sie zärtlich. Charlotte wunderte sich über sich selbst, als sie seine Hose öffnete und ihre Hand darin verschwand. Was sie dort fand, weckte Vorfreude in ihr.
Die Lifttür ging auf, und eine ältere Dame schaute schockiert auf das Pärchen. Charlotte wurde puterrot, zog ihre Hand zurück, befreite sich von Luc und strich ihren Rock glatt. Luc hingegen lachte nur und schob sie an der schimpfenden Frau vorbei zu ihrem Zimmer.
Kaum fiel die Tür hinter ihnen ins Schloss, küsste er Charlotte wieder stürmisch und machte dort weiter, wo sie unterbrochen worden waren. Charlotte krallte sich hilflos an ihm fest, von ihren Empfindungen überwältigt. Seine Finger stießen tief in sie hinein, wieder und wieder, bis sie keuchend den ersten Höhepunkt erreichte.
Mit einem verschwörerischen Lächeln entkleidete Luc sie beide, hob Charlotte hoch und ließ sich mit ihr auf das Bett sinken.
Für einen Moment stieg wieder Unsicherheit in ihr auf. Sie war nicht mehr die Jüngste.
„Du bist so begehrenswert“, flüsterte Luc genau in diesem Moment. „Ich wollte dir gleich vom ersten Moment an so gerne nah sein.“
Sie schmunzelte. „Ich hab dich fast umgerannt.“
Lächelnd senkte er den Blick, nur um ihr gleich darauf wieder tief in die Augen zu sehen. „Was für ein Glück.“
In Lucs Armen vergaß Charlotte alles. Es zählten nur noch die Wonnen, die er ihr bereitete. Verzückt schaute sie ihm zu, als er seinen Kopf zwischen ihre Schenkel senkte und seine Zunge mal sanft, mal fordernd über ihre zarte Haut gleiten ließ, das Feuer so sehr anheizte, bis Charlotte glaubte, darin zu verglühen.
Als er sie nahm, schwanden ihr beinah die Sinne. Sie empfand eine unbeschreibliche Mischung aus Schmerz und Lust bei jedem Stoß. Lucs Zähne gruben sich in ihre Schulter, und Charlotte kratzte ihm in ihrer Leidenschaft den Rücken blutig. Es kam ihr alles vor wie ein Traum.
Als sie am nächsten Morgen erwachte, war sie allein. Luc war nicht mehr da. Nur eine Rose lag auf seinem Kopfkissen. Und ein Zettel, auf dem er sich für die wundervolle Nacht bedankte ....

Crossvalley Smith
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