Isabel Allende: Im Bann der Masken (Roman) |
Isabel Allende: Im Bann der Masken |
Inhaltsangabe:
Knapp zwei Jahre nach ihrem Abenteuer "Im Reich des Goldenen Drachen" halten sich Kate Cold, Alex und Nadia auf Einladung von König Dil Bahadur und seiner Frau Pema erneut dort auf, als Kate telefonisch von "International Geographic" aufgefordert wird, eine Reportage über umweltfreundliche afrikanische Safaris auf Elefantenrücken zu schreiben. Widerstrebend nimmt die inzwischen Siebenundsechzigjährige die Arbeit an, besteht aber darauf, dass sie Alex und Nadia auf Kosten der Zeitschrift mitnehmen kann. Und natürlich wird Borobá ebenfalls dabei sein, Nadias schwarzes Äffchen. Sie war eine große, massige Afrikanerin mit gesundem, kaffeefarbenem Teint, die gern und viel lachte und fünfundzwanzig oder auch vierzig Jahre alt sein konnte, das war schwer zu sagen. Jedenfalls nahm sie die meisten Menschen durch ihre gute Laune und ihre Schönheit im Handumdrehen für sich ein. Sie erzählte, sie stamme aus Botswana und habe mit einem Stipendium in Kuba fliegen gelernt. Ihr Vater hatte kurz vor seinem Tod seine Farm und sein Vieh verkauft, um seiner Tochter eine Mitgift hinterlassen zu können, aber anstatt sich mit dem Geld einen respektablen Ehemann zu angeln, hatte Angie ihr erstes Flugzeug davon gekauft. (Seite 32)
Nach dem gut einstündigen Flug sammeln Kate und Joel González eine Woche lang Material für die Reportage. (Timothy Bruce musste wegen eines Mandrill-Bisses vorzeitig nach Nairobi zurückgebracht werden.) Schließlich kommt Angie Ninderera wieder mit ihrer Maschine, um sie zu abzuholen. Während sie ihr Gepäck im Flugzeug verstauen, taucht ein katholischer Missionar auf, Bruder Fernando, der seit dreißig Jahren nicht mehr in seiner spanischen Heimat war und nach zwei in dem zentralafrikanischen Dschungeldorf Ngoubé verschollenen Missionaren sucht. Alex und Nadia wollen ihm dabei helfen, Kate und Joel sehen eine Chance für eine weitere Reportage; Angie sträubt sich jedoch, sie in das unwegsame Gebiet zu bringen. Erst nach langem Zureden gibt sie nach. Der König thronte auf einem Podest in einem Sessel, der mit seinem roten Samtbezug und den geschwungenen Beinen aussah, als hätte er sich aus einem französischen Schloss hierher verirrt. Zwei Elefantenstoßzähne waren rechts und links davon aufgepflanzt, und Leopardenfelle bedeckten den Boden [...] Kosongo war mit einem Umhang angetan, der über und über mit Muscheln, Federn und einigen erstaunlichen Gegenständen wie Kronkorken, Filmrollen und Patronen bestickt war [...] Sein Gesicht war verborgen von einem Vorhang aus Glasperlen und Goldplättchen [...] (Seite 97f)
König Kosongo muss auf einem Podest getragen werden, denn wenn er den Boden mit seinen Füßen berühren würde, so heißt es, bräche ein Erdbeben aus. Er terrorisiert die Bantu-Dorfbewohner und die im Dschungel jagenden Pygmäen-Männer, deren Frauen und Kinder im Dorf gefangen gehalten werden, durch Maurice Mbembelé und dessen zehn Soldaten der Bruderschaft des Leoparden. Hin und wieder taucht auch der Zauberer Sombe auf und schüchtert die Menschen weiter ein. Obwohl Elfenbein- und Diamantenhandel in ganz Afrika authorisierten Händlern vorbehalten sind, lässt König Kosongo die nahen Diamantenminen durch Sklaven ausbeuten und zwingt die Pygmäen, auch noch die letzten Elefanten in der Gegend zu jagen und deren Stoßzähne in Ngoubé abzuliefern. Durch den illegalen Verkauf des Elfenbeins und der Diamanten ist er reich geworden. Mit einem gut platzierten Hieb hätte er [Mbembelé] Beyé-Dokou den Schädel eingeschlagen, aber er landete keinen einzigen Treffer, denn der andere war flink wie eine Gazelle und glitschig wie ein Fisch. (Seite 213)
Unermüdlich hüpft der tagelange Märsche durch den Dschungel gewohnte Pygmäe um den weitaus stärkeren, aber wegen seiner jahrelangen Untätigkeit behäbig gewordenen Offizier herum, bis dieser erschöpft zusammenbricht und seinen Soldaten befiehlt, zu schießen, aber deren Gewehre funktionieren nicht, und sie ergeben sich. Blind vor Wut zielt er mit seinem Revolver auf Beyé-Dokou, trifft ihn jedoch nicht. Da flieht Mbembelé in den Dschungel.
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Kurz darauf erscheint der Zauberer Sombe, springt mitten in ein Feuer, tanzt auf den glühenden Holzscheiten, packt einige davon mit bloßen Händen und schleudert sie triumphierend in die vor Schreck erstarrte Menge. In diesem Augenblick fliegt jedoch Nadia als weißer Adler (Aguila) auf und in ihrem Gefolge erscheinen Königin Nana-Asante, der gerettete Elefantenbulle und das aus der Fallgrube befreite Gorillaweibchen mit seiner Familie. Der Zauberer schrumpft auf seine wahre Größe, und als der Elefant ihm mit seinem Rüssel einen Stoß versetzt, verliert er seine Leopardenmaske. Darunter kommt ein bekanntes Gesicht zum Vorschein: König Kosongo, Mbembelé und der Zauberer Sombe waren ein und dieselbe Person! Die aufgebrachte Menge zerrt ihn zu dem Schacht mit den Krokodilen, in den er die beiden vermissten Missionare und den einen oder anderen Bantu oder Pygmäen werfen ließ, um seine Terrorherrschaft aufrechtzuerhalten. Jetzt wird er selbst zum Opfer seiner Krokodile. Die Menschen von Ngoubé brauchten das Fleisch, das die Jäger lieferten, und diese würden ohne die Dinge, die sie im Dorf tauschen konnten, nicht überleben. (Seite 228)
Michael Mushaha, der einen von Angies Notrufen aufgefangen hatte, flog mit einer Linienmaschine in die Hauptstadt der Region und fuhr dann mit einem Motorboot den Fluss hinauf. Ein Regierungsbeamter und vier Gendarmen, die den Elfenbeinschmugglern und Sklavenhändlern das Handwerk legen wollen, sind bei ihm, als er in Ngoubé eintrifft. |
Buchbesprechung:
Mit der fulminanten Trilogie "Die Abenteuer von Aguila und Jaguar" – die aus den Romanen "In der Stadt der wilden Götter", "Im Reich des Goldenen Drachen" und "Im Bann der Masken" besteht – schrieb Isabel Allende drei spannende Abenteuer- und Jugendbücher, die an exotischen Schauplätzen spielen: am Amazonas, im Himalaya und im zentralafrikanischen Dschungel. Die zum Teil ein wenig standardartigen Szenen schildert sie,
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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2004 |
Isabel Allende (Kurzbiografie) Isabel Allende: Das Geisterhaus Isabel Allende: In der Stadt der wilden Götter Isabel Allende: Im Reich des Goldenen Drachen |