Bei der Sprache kommt sofort die wichtigste Frage auf. Wird sie bleiben. Wird sie nie vernommen werden. Ist sie nicht fremd, sondern unverständlich. Ich frage mich, ist sie so dicht, daß man sie übersetzen kann und betone die erste Silbe. Ist sie nicht fremd, sondern einfach verständlich, frage ich mich. Klar. Deutlich. Und unmißverständlich. (S. 9f.)
Paragraph neununddreißig. Jeder Schreiber hat am Beginn seiner Schreibarbeiten den Tag, den Monat und das Jahr, an dem er seine Arbeit aufnimmt, genau zu verzeichnen. Am Ende jedes Jahres hat er unverzüglich einen abschließenden Überblick aufzustellen, der die Zahl, die Beschaffenheit und den Umfang der vollendeten und unvollendeten Schreibarbeiten festhält. Ist die Zahl und der Umfang der vollendeten Schreibarbeiten überdurchschnittlich groß, so genügt es, wenn ein abschließender Überblick am Ende jedes zweiten Jahres erfolgt. (S. 72)
Er über sich.
Wegen der gebotenen Grundsätzlichkeit der Erwägung müßte / muß / mußte er in sein Inneres, in dieses - beim Schreiben - zusammengekrümmte Etwas.
Er könnte es - wie ein anderer - Selbstbezichtigung nennen. Oder wie ein weiterer anderer Was mich betrifft. Dann fiel ihm das unzulängliche Wort Lebenslauf ein. Auch Denkmal, wie belustigend. Oder ein Wort, das er wirklich nicht mögen konnte, Autobiographie. Oder gar, wie altmodisch, Curriculum vitae. (S. 93)
Die Richtlinie
Jede Zeile, jedes Wort, das ich schreibe, könnte das letzte sein. (S. 97)
(c) 1997, Edition Atelier, Wien.
Publikation mit freundlicher Genehmigung des Verlags.