Die BILD-Zeitung gab ihrer Meldung über den Alternativen Medien- preis den folgenden Titel: Blogger bekommt Alternativen Medienpreis. Dies ist für die Medienkrise bezeichnend. Es gibt acht Preisträger, nur einer davon ist Blogger. Es hätten somit auch sieben andere Titel gepasst. Etwa: Zeitung mit Zukunftskonzept bekommt… oder Qualitätsjournalismus von unten bekommt…. Doch der Titel “Blogger bekommt Alternativen Medienpreis” scheint Gewissheit in Zeiten der Krise zu verschaffen – die Gewissheit, dass die Ordnung der Nuller Jahre noch immer gilt. weiterlesen »
Eines der ersten Bücher, das ich selbstständig und nicht für die Schule (damals noch Grundschule) gelesen habe und das mir in Erinnerung geblieben ist, war Krabat von Otfried Preußler. Es ist mir jetzt wieder eingefallen, weil ich bei diesem Buch zum ersten Mal gemerkt habe, dass man der Erzählerfigur beziehungsweise der Erzählerperspektive nicht unbedingt trauen kann. Entgegen der Leser-Erwartung ist der unfähige Zauberschüler am Ende derjenige, der am besten zaubern kann. weiterlesen »
Die neuen Medien versprechen: Jeder kann aktiv werden. Doch wie definiert man in Zeiten des Mitmach-Webs, der Twitter-Proteste und “Facebook-Revolten” (Herwig et al.) eigentlich einen Aktivisten? In der Offline-Welt läuft das, in Sachen Umwelt etwa, vereinfacht gesprochen so: Der Aktive (hier: Umweltschützer) sammelt Unterschriften in der Fußgängerzone; der Aktivist beteiligt sich darüber hinaus an semi-militanten Aktionen. weiterlesen »
Während sich die Gesandtschaft der Berliner Gazette – Krystian Woznicki und, yours truly, Fabian Wolff – im ICE nach Nürnberg auf sich die am gleichen Tag stattfindende Verleihung des Alternativen Medienpreises 2010 vorbereitet, wird der hinter ihnen sitzende Alpha-Blogger Sibelius Schiava (Anm.d.Red.: Name geändert) von seinem Sitz und aus dem Abteil vertrieben, weil er keine Platzkarte hat. Eine Real-Life-Metapher. weiterlesen »
Die Ökonomisierung greift um sich. Kein gesellschaftlicher Bereich bleibt verschont. Alles muss sich rechnen. Alles wird betriebswirtschaftisiert. Hat der Kapitalismus noch Grenzen? Berliner Gazette-Autor Lars Gertenbach kommentiert. weiterlesen »
Die Berliner Gazette hat den Alternativen Medienpreis in der Sparte Internet gewonnen; die Preisverleihung findet am 30. April in Nürnberg statt. Die in Deutschland einzigartige Auszeichnung würdigt “Medienprodukte und Medienschaffende abseits des allgegenwärtigen Mainstreams”. Unter den Nominierten, darunter nette Nachbarn wie netzpolitik.org, erhielt die Berliner Gazette die besten Noten: alle Mitglieder der Jury gaben die höchste Punktzahl. weiterlesen »
“Hochschulreformen aus osteuropäischer Perspektive” oder “Uni 2.0”. Berliner Gazette-Autorin Sarah Curth hat sich beim tazLAB umgeschaut und ihre Eindrücke nebenbei im Minutentakt getwittert.
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Ich habe als Dreizehnjähriger, im Jahr 1982, erstmals mit einem Computer experimentiert. Obwohl Protestant, war ich Mitglied einer Gruppe der Katholischen Studierenden Jugend. Unser Gruppenleiter, damals 17, war Atheist, DJ und Elektronikbastler, später Informatikstudent und hauptberuflicher Programmierer. weiterlesen »
Faule Zähne symbolisieren Dekadenz. Gesunde Beißer stehen für einen gesunden, überlebensfähigen Menschen, modelliert am Bild des Kaufmanns. Und so genügt bei Thomas Mann ein Blick auf das Gebiss des Bürgertums, um eindeutige Unterscheidungen zu treffen: zwischen jenen, die das Interesse am leidenschaftlichen Wirtschaften verloren haben und jenen, die den Biss noch haben. Einhundert Jahre später gibt es solche klaren Trennlinien nicht mehr. Man könnte sagen: Alle haben faule Zähne. weiterlesen »
Manchmal findet man die Themen auf der Straße, manchmal als Schlagzeile auf den Boulevardblättern. Nehmen wir mal das in den letzten Monaten ausführlich ausgewalzte Wort “Dekadenz”. Was bedeutet es eigentlich, wenn es zur Schmähung von Hartz IV-Empfängern oder zur Beschreibung von fetten Römern, die sich den ganzen Tag nur, wie fleischgewordene Hedonismusbots, Trauben reinschieben? Bedeutet es überhaupt noch irgendetwas? weiterlesen »
In der zweiten Sitzung des Projekttutoriums Vernetzt schreiben (am 19.04.) war Andi Weiland zu Gast. Sein Studium der Kommunikationswissenschaft und sein Wirken in crossmedial umgesetzten Medienprojekten der Jugendpresse Deutschland (zum Beispiel politikorange oder Jugendfotos.de) prädestinierte ihn dazu, uns zu zeigen, wie die Werkzeuge des Web 2.0 ausgeschöpft werden können und wie sie bestimmte Formen des vernetzten Arbeitens überhaupt erst möglich machen. weiterlesen »
Moderne Väter. Was stellt man sich heute darunter vor? Sind es die Väter, die mit Tragetuch und Hanf-Hose durch Prenzlauer Berg streifen, auf dem Weg zum nächsten FABEL-Kurs? Oder sind es die schicken jungen Väter in Anzug und Krawatte, die den neuen Peg-Pérego vor sich her schieben, damit sich die Frau, die nun Mutter ist, eine kleine Entspannungsmassage genehmigen kann, bevor der Mann wieder ins Büro eilt? Die Antwort liegt irgendwo dazwischen. Wie alles in unserem Leben, ist auch das Vaterbild vollends individualisiert worden. weiterlesen »