Einmal waehrend einer Nacht oder am Morgen oder Abend eines Tages stehe ich in meinem Zimmer, ich stehe oder sitze still, schaue auf die Uhr und dann notiere ich, eine Frage zum Beispiel, oder einen Gedanken, eine getraeumte, eine erfundene oder eine erlebte Geschichte. Mal ist das Particle, das ich finde, eine kleinere Einheit, eine Zeile lang oder nur ein Wort, dann wieder von groesserem Umfang, aber hoechstens von doppelter Bildschirmhoehe. Und sobald der Text fertig geworden ist, wird gesendet, ein seltsamer, ein aufregender Moment in jedem Falle, und noch immer kann ich nicht sagen, warum das so ist, warum ich die Sekunde der Publikation so intensiv erlebe. weiterlesen »
Schon vor Wochen hatte meine Freundin Ilse eine konspirative E-Mail an mich geschickt: Wann hast du Zeit ins Kino zu gehen? HSM 3 kommt immer nur am Nachmittag!
(Fuer alle die ueber 14 sind: HSM ist die Abkuerzung fuer High School Musical.) An einem kalten Dezembernachmittag eisten wir uns dann von den laestigen Aufgaben eines Semi-Erwachsenen- lebens los und sollten in die Welt der Wild Cats
, ersten Kuesse, Synchrontaenze und endlos weissen Zaehne eintauchen! weiterlesen »
Der Hype um das unter dem Marketing-Begriff Web 2.0
verdichtete Phaenomen einer neuen Netzwerk-Kultur hat sich gelegt. Nach dem Ende der Euphorie um user generated content
und dem Beginn der Erholung von der medialen Selbst-Narkosis tritt die kritische Auseinandersetzung mit den hauptsaechlich positiv konnotierten Entwicklungen des Mitmach-Web in den Vordergrund. weiterlesen »
Der Begriff der Gemeinschaft in seiner politischen Dimension war lange diskreditiert. Als Gegenbegriff von Gesellschaft bildete er ein natuerliches, identitaeres, organisches, urspruengliches, reines, nicht-relationales, essentialistisches Reservoir an Ueberzeugungen, aus dem sich identitaetslogische Politiken jeder Art (nationalistische, kolonialistische und so weiter) bedienen konnten und noch koennen. >Gemeinschaft< liefert[e] das vormoderne Programm einer modernen Ueberwaeltigungs- und Machtmaschine, deren ahistorische Organik den Menschen, paradox genug, nicht braucht, weil er nur ist, was er sein kann, weil er wird, >was man ist.< (Friedrich Nietzsche: Ecce Homo. Wie man wird, was man ist) weiterlesen »
Ich bin nicht ueberrascht, dass der Begriff der Institution fuer viele sehr negativ besetzt ist. Speziell jene, die an der Erneuerung der Kultur beteiligt sind, halten ihn oft fuer den sicheren Sarg. Aber ich bin sehr ueberrascht darueber, wie uninformiert jene Akteure des Kultursektors sind ueber gesamtgesellschaftliche Entwicklungen, die ihr Tun rahmen bzw. bedingen. weiterlesen »
Fuer mich – und bestimmt nicht nur fuer mich – war 2008 das erste Jahr mit Twitter. Und hier fangen sie schon an, die vielen Merkwuerdigkeiten, die diesen (fuer 2.0-Verhaeltnisse) nicht neuen, sondern alten Dienst markieren: Wenn deutsche wie amerikanische Spezialisten fuers Supernetz noch Ende 2008 ein Kommuniaktionsding erklaeren, ueber das schon 2007 in Zeit und Spiegel geschrieben wurde, dann duerfen wir diesem Ding gegenueber mindestens misstrauisch bleiben. weiterlesen »
Um mein Interesse an der Globalisierung zu beschreiben, will ich gern folgendes Beispiel waehlen: Die unterschiedliche Art und Weise, wie gegenwaertige Bilder die Beziehung zwischen den globalen und regionalen Sphaeren darstellen. Nehmen wir beispielsweise Fotos im Netz: Sie verleihen regionalen Strukturen Ausdruck in einer globalen Community. Von dem Begriff Global Village
, der mit diesen Vorgaengen verbunden wird, habe ich zum ersten Mal in den fruehen 1980er Jahren gehoert. Damals war ich im Grundstudium und verfolgte die Diskussion ueber die Buecher von Marshall McLuhan. weiterlesen »
Mitte dieses Jahres bin ich aus allen Internetforen, an denen ich mich beteiligt hatte, ausgetreten. Der Wunsch in mir wurde immer groesser, mein Leben nach Jahren der Beschleunigung mal wieder zu entschleunigen. Also habe ich beschlossen, mein Engagement im Netz konsequenter zu minimieren. weiterlesen »
Mit dem Datenschutz stimmt etwas nicht. Waehrend man einerseits ueber die Frage diskutiert, ob IP-Adressen personengebundene Daten seien, wie lange Daten von Logfiles eines Servers aufbewahrt werden duerften und welche Daten ueberhaupt irgendwo erhoben werden duerfen, ist es im Grossraum Schule gelegentlich ziemlich egal. weiterlesen »
Zum sechsten Mal hatte die Berliner Gazette am 4.12. im Rahmen des Jahresschwerpunkts minimum dazu eingeladen, ueber das Gemeinsame zu diskutieren. Dieses Mal ging es unter dem Titel “Strukturfieber” um den Aspekt “Institution und Gemeinschaft”. weiterlesen »
Globalisierung – dieser Prozess zeitigt nicht zuletzt einen tiefgreifenden Wandel der Gesellschaft im Innersten ihrer Strukturen. An der Tagesordnung steht die Aufloesung und Umstrukturierung von Institutionen: vom Staat, ueber die Partei bis hin zur kulturellen Einrichtung wie dem Stadttheater. Taugen Institutionen heute noch als soziales Bindemittel? Welche Initiativen innerhalb etablierter Strukturen sind vonnoeten, um Gemeinschaft auf Augenhoehe einer immer kleinteiliger werdenden Welt zu stiften? weiterlesen »
Wie oeffnet man sich fuer Abstrakteres, fuer andere? Vielleicht, indem man zunaechst ganz treudoof >bei sich< ist. In meiner Erinnerung leiteten sich gemeinsame Interessen zunaechst von koerperlichen Vollzuegen ab. Ohne die Dreck- und Schuerfspuren vom Fussball eben kein Einstieg in eine intensive Austausch- und Debattenkultur, die fuer mich letztlich das Feld der Freundschaft markiert. Erst wuergte man zusammen die Luftgitarre, dann besprach man stundenlang den mutmasslichen Sinn bestimmter aesthetischer Entscheidungen auf einem Plattencover, selbst in irrwitzigsten Details steckte eine gefuehlte Unmenge an Bedeutung. >Gemeinsam< war dabei vor allem die Intensitaet und Leidenschaft, mit der man bestimmte Plaene verfolgte und Erfahrungen teilte. weiterlesen »