Dreieinhalb Wochen war mein Fuss jetzt schon in einer Schiene und ich an Kruecken gefesselt. In der Hoffnung, dass mir mein behandelnder Unfallarzt an diesem Freitag sagen wuerde, dass die Schiene entfernt werden koennte, rief ich bei ihm in der Praxis an, um mich nach den Sprechzeiten zu erkundigen. weiterlesen »
Gut ein Jahr vor der Bundestagswahl machen die deutschen Spitzenpolitiker und Parteien im Web 2.0 keine gute Figur, wie wir in einer Kurzstudie herausgefunden haben. Untersucht wurde die Praesenz der Parteien und ihrer Spitzenpolitiker in verschiedenen Social Networks wie StudiVZ, MySpace, Facebook und Xing, im Videoportal YouTube und bei Twitter. weiterlesen »
McLuhan ist der konjunkturell totgesagte Prophet und unerschoepfliche Steinbruch der Medientheorie. So ueberrascht das juengste Erscheinen des Sammelbandes McLuhan neu lesen
– und es ueberrascht auch wieder nicht. weiterlesen »
EM-Finale bei Sonnuntergang ueber den Daechern Berlins, die Eiswuerfel klirren im Cocktailglas, die Plasmabildschirme leuchten in den Abendhimmel. Public Viewing deluxe. Das torarme Spiel zwischen der deutschen und spanischen Auswahl, rechtfertigt die ganze Aufregung eigentlich nicht: Wo schaut man, mit wem schaut man, wer hat die beste Leinwand, den besten Flachbildschirm? weiterlesen »
Als Jugendlicher war ich an konkreten Dingen – wie Sport, Action und Vergnuegen – interessiert und weniger an abstrakten. Dieses Interesse kam erst im Uebergang zum Erwachsen werden. Ich fing an Buecher und Zeitschriften zu lesen, die meine Freunde nicht wirklich interessierten und mithin wurde es zunaechst einsamer um mich. Anders wurde dies erst, als ich nach Berlin ging. Hier traf ich Leute mit denen ich ueber Politik, Wirtschaft und Gesellschaft reden konnte. Hier gab es unzaehlige Moeglichkeiten sich zu engagieren und Gleichgesinnte zu finden. weiterlesen »
Welche Nationalmannschaft ich gerne im Finale gesehen haette? Ganz klar: Russlands Auswahl und ihr Spiel aus dem Viertelfinale gegen die Auswahl der Niederlande. Weil das begeistert, mitgerissen, euphorisiert und ueberrascht hat. weiterlesen »
Wir haben am Wochenende einen Ausflug ins Windsor Hotel gemacht, in dem diesen Sommer der G 8 Gipfel stattfindet. Es liegt auf einem hohen Berg, nahe dem See Toya und es guckt auf der einen Seite auf den See und auf der anderen aufs Meer. Von weitem wie ein Schloss an der Loire, aber von der Form eher wie ein gestrandetes Luxus Kreuzfahrtschiff, direkt von der Meierwerft nach Hokkaido. Wenn man sich dann im Auto naehert, muss man erstmal an einer Ecke direkt an einem Ferienbauernhof abbiegen, auf dem Familien im Garten Milch trinken und eine grosse selbstgemalte ostfriesische Kuh macht Werbung dafuer. Also hoch den Berg, immer dem Windsor Schild nach, und die Aussicht geniessen. weiterlesen »
Der Rueckzug aus der televisionierten Gesellschaft begann mit einem Kontakt in der telefonierten Gesellschaft: Guten Tag, ich bin umgezogen und moechte den Kabelanschluss anmelden.
– Das kostet einmalig dreissig Euro, dann dreizehn Euro im Monat
. Diese Antwort, diese beneidenswert praezise Auskunft war einer jener Wegpunkte, an denen man retrospektiv einen Lebenswandel festmacht. weiterlesen »
Als Einwohner von Wolfshagen und erst recht als Baumfreund entschied ich mich vor kurzem, einen Aufruf an die Oeffentlichkeit zu starten. Es geht um die alte Esche am Schloss in Wolfshagen, sie verweilt dort unuebersehbar an der Strasse zwischen Schloss und Muehle. Dem genauen Betrachter wird sofort ins Auge fallen, dass dies eine sehr starke Esche ist, wie sie in unserer Gegend ihres Gleichen sucht. weiterlesen »
Hier ist die Waerme eine andere als in Berlin. Kaum dem Flugzeug in Neapel entstiegen, umzingelt sie einen sofort, wie es sonst nur ein Unwetter koennte. Hitze. Flirrend, rauchend, knisternd. Der Flughafen ist eingelassen in die Metropole. Die Stadt beginnt ohne Vorwarnung. Die Haeuser sehen alt aus: faltig, ihre Farben verwaschen. Die Strassen sind holprig. Vespa-Schwadronen fliegen in tollkuehnen Formierungen durch diese engen Gassen. weiterlesen »
…wie zum Beispiel Marvin Gay[e] einer war, der ja irgendwie auch fuer die Schwulenemanzipation gestorben ist. Oder Kuenstleremanzipation. Und die Welt liebt seine Stimme. Jedenfalls. Wenn ich mit diesem Text hier fertig bin, werde ich noch eine Apologie fuer die Bahnhofspolizei schreiben und mich fuer mein schlechtes Benehmen entschuldigen muessen. Beamtenbeleidigung: Zeigen des ausgestreckten Mittelfingers, dazu die Worte Fuck You
. Das macht man ja auch nicht. weiterlesen »
Relevant ueber eine regressive Identitaetsarbeit hinaus wird die Rueckschau auf die eigene Jugend wohl nur, wenn diese nicht zur Ursuppe der Eigentlichkeit verklaert, sondern als eine Etappe von Kaempfen und Widerspruechen begriffen wird. Diese Phase ist eher von Mangel denn von idyllischer Fuelle gepraegt. In meinem Falle gehoerte dazu auch, dass ich mich alleine, historisch zu spaet dran und am falschen Ort waehnte. Ich hoerte, damals in Stuttgart 1982, gerne >Das war vor Jahren< von den Fehlfarben und imaginierte mich ins Duesseldorf des Jahres 1978. weiterlesen »