Welche Fragen im Kontext der Globalisierungskritik kuenftig gestellt und diskutiert werden sollen? Wir wollen Eigentumsfragen und damit die Frage nach Moeglichkeiten fuer eine demokratische Kontrolle der Wirtschaft – auf allen ihren Ebenen – kuenftig staerker in den Mittelpunkt stellen. Dazu gehoert eine demokratische Kontrolle der internationalen Finanzmaerkte ebenso wie das Verhindern bzw. Rueckgaengigmachen von Privatisierungen oeffentlicher Gueter und eine staerkere betriebliche Mitbestimmung. weiterlesen »
>Wir haben uns nicht ausgesucht zu Robotern zu werden. Es gab einen Unfall in unserem Studio, bei dem unsere Sample-
Maschine explodierte. Als wir das Bewusstsein wiedererlangten, waren wir Roboter.< So drueckt es Thomas Bangalter aus, der zusammen mit Guy-Manuel de Homem-Christo das kongeniale Elektro-Duo >Daft Punk< bildet. weiterlesen »
Es ist kurz nach 21 Uhr und ich fahre den Computer runter, schalte die Videokamera zur Ueberwachung der Aussenfassade ein, die Sicherungen aus und gehe die Treppe hinunter. Erst durch die Tabakboerse im Erdgeschoss und dann durch das Buero. Zum letzten Mal schalte ich die Alarmanlage ein und warte auf das nervtoetende Piepen, das kennzeichnet, dass sie scharf gestellt ist. Mehr als zwei Jahre habe ich hier in der Videothek Moviestar
neben dem Abi gejobbt, geschuftet und gechillt. Denn entweder war es so, dass gar nichts los war – oder es war zu viel los. Der Job des Videothekaren ist bestimmt nicht immer so entspannt aber in einer kleinen Stadt wie Pritzwalk, wo kaum mehr als 40 Leute am Tag in den Laden kommen, ist es schon sehr angenehm. weiterlesen »
Die Nacht ist schon um zwei vorbei. Bullige Tuersteher schieben das stockbesoffene Volk wie eine traege, unwillige Viehherde zu den Ausgaengen der Clubs auf der Peter Street im Zentrum von Manchester. Manchmal tun sie das auch unsanfter als erwartet. Nach drei knappen, dafuer umso intensiveren Stunden alkoholisierten Suchens nach einem Bettgenossen fuer die Nacht, sind Taxis Mangelware, englisch angestanden wird trotz Pegel, bekleidete Frauen sind ebenso selten, ansehnliche Frauen sowieso, gebuegelte Haare umrahmen schlecht ueberschminkte Gesichter, die Maenner sind fast in Uniform: schwarze Anzughose, weisses Knopfhemd, Glatze. weiterlesen »
“Immer faellt mir, wenn ich an den Indianer denke, der Tuerke ein.” Als Karl May 1893 mit diesen Worten seine Winnetou- Erfolgsgeschichte begann und die Indianer mit dem “kranken Mann am Bosporus” verglich, stand das Osmanische Reich tatsaechlich vor einem Scherbenhaufen. weiterlesen »
Ein “Skandalbuch” sei das, ein “wahrer Aufschrei” – wenn solche Postulate durch Magazine und Rundfunkanstalten geistern, sollten die literaturkritischen Fuehler ausgestreckt werden. Mehrmals im Jahr wird einem ja irgendeine Publikation als “Skandalroman” verkauft, meist sind es dann Drogen- oder Sexgeschichten. Das neueste Buch aus dieser Sparte handelt von vier jungen Maedchen, die gern mit ihren Handys rumspielen, sich verlieben, das Herz brechen lassen und sehr viel heulen. Ziemlich unspektakulaer. Und der Skandal? Die Autorin: Eine Kopftuchtraegerin! Und noch dazu eine huebsche. weiterlesen »
Mit dem Webprojekt Single-Generation fuehre ich meine Singleforschung fort, die ich im Zuge meines sozialwissenschaftlichen Studiums und meiner Magisterarbeit ueber das Single-Dasein begonnen habe. Seit zirka vier Jahren betreibe ich die Website www.single-generation.de, die eine Weiterentwicklung von www.single-dasein.de ist, mit der ich im April 2000 meine Dokumentation der Single-Debatte begonnen habe. Warum Single-Generation? Der Begriff, so wie ich ihn gebrauche, akzentuiert den vorherrschenden Zeitgeist neu, der um die Jahrtausendwende mittels Begriffen wie Single-Gesellschaft
oder Spass-Gesellschaft
kritisiert wurde. weiterlesen »
Glueck im Unglueck heisst es normalerweise. Am Tag des achtjaehrigen Berliner Gazette-Jubilaeums galt das Gegenteil. Nach befremdlich kalten Tagen, wurde es am 14. Juli erstmals wieder so richtiggehend sommerlich warm. Was fuer ein Glueck! Ploetzliche Erkrankungen waren jedoch die Begleiterscheinung sowie weitere Ausfaelle anderer ebenfalls am Programm beteiligter Redner und Kuenstler. weiterlesen »
Das exorbitante Medienzelt in Kuehlungsborn ist abgebaut und auch die wackeren Demonstranten haben ihre Fahnen laengst eingerollt. Vom Zaun, mit den Millionen des Volkes bezahlt, um das Volk abzuhalten, bleibt nur eine Erinnerung. Und den Einwohnern in Heiligendamm der Schrecken – wenigstens war mal was los
. Bis der Schwarze Block sein dunkles Theater abzog, zogen bunte Menschenmengen an Rostocks Hafen vorbei. Vereint fuer eine neue Welt, gar kein so schlechtes Gefuehl. Und als die Zufahrten erfolgreich blockiert und Greenpeace in das Sperrgebiet eingedrungen war, da dachte man kurz: Hey, wir haben gewonnen! weiterlesen »
Wissenschaftler wenden gerne den Dreisatz an. So auch Gegner der darwinistischen Evolutionstheorie mit empirischem Anspruch, eignet sich diese simple mathematische Formel doch bestens, Schlussfolgerungen naturwissenschaftlich zu festigen. weiterlesen »
Liebe Berliner Gazette: erlaubt mir, den Glueckwunsch-Eintrag ins Logbuch zum Anlass zu nehmen, Euch an eine kurzlebige Zeitschrift zu erinnern, mit der Ihr den revolutionaeren Geburtstag teilt. Am 14. Juli 1958, einundvierzig Jahre bevor fuer die Berliner Kulturschaffenden die sexy times
der Berliner Gazette begannen, nutzte ein Kreis Pariser Intellektueller die Gunst des quatorze juillet fuer eine Gruendung gleichen Namens: Le 14 Juillet. Unter widrigen Umstaenden aber mit etwas Geld von Giacometti und Matta erschienen drei Ausgaben, die heute leider kein Mensch mehr kennt. weiterlesen »
Die Berliner Gazette zeigt sich mal von ihrer anderen Seite: Kuenstler, die fuer das digitale Mini-Feuilleton geschrieben haben, zeigen ihre Videos; Musiker geben ein Konzert; Autoren, die im Logbuch der Berliner Gazette bloggen, lesen ihre Beitraege oeffentlich vor. Die Redaktion zieht ihr virtuelles Kleid aus. Anlass fuer diesen konstruktiven Exhibitionismus
ist der achte Jahrestag ihrer Gruendung: Am 14. Juli 1999 erschien die Berliner Gazette erstmalig. Zunaechst woechentlich im elektronischen Briefformat, drei Jahre spaeter auch als Internet-Magazin.
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