Das exorbitante Medienzelt in Kuehlungsborn ist abgebaut und auch die wackeren Demonstranten haben ihre Fahnen laengst eingerollt. Vom Zaun, mit den Millionen des Volkes bezahlt, um das Volk abzuhalten, bleibt nur eine Erinnerung. Und den Einwohnern in Heiligendamm der Schrecken – wenigstens war mal was los
. Bis der Schwarze Block sein dunkles Theater abzog, zogen bunte Menschenmengen an Rostocks Hafen vorbei. Vereint fuer eine neue Welt, gar kein so schlechtes Gefuehl. Und als die Zufahrten erfolgreich blockiert und Greenpeace in das Sperrgebiet eingedrungen war, da dachte man kurz: Hey, wir haben gewonnen! weiterlesen »
Wissenschaftler wenden gerne den Dreisatz an. So auch Gegner der darwinistischen Evolutionstheorie mit empirischem Anspruch, eignet sich diese simple mathematische Formel doch bestens, Schlussfolgerungen naturwissenschaftlich zu festigen. weiterlesen »
Liebe Berliner Gazette: erlaubt mir, den Glueckwunsch-Eintrag ins Logbuch zum Anlass zu nehmen, Euch an eine kurzlebige Zeitschrift zu erinnern, mit der Ihr den revolutionaeren Geburtstag teilt. Am 14. Juli 1958, einundvierzig Jahre bevor fuer die Berliner Kulturschaffenden die sexy times
der Berliner Gazette begannen, nutzte ein Kreis Pariser Intellektueller die Gunst des quatorze juillet fuer eine Gruendung gleichen Namens: Le 14 Juillet. Unter widrigen Umstaenden aber mit etwas Geld von Giacometti und Matta erschienen drei Ausgaben, die heute leider kein Mensch mehr kennt. weiterlesen »
Die Berliner Gazette zeigt sich mal von ihrer anderen Seite: Kuenstler, die fuer das digitale Mini-Feuilleton geschrieben haben, zeigen ihre Videos; Musiker geben ein Konzert; Autoren, die im Logbuch der Berliner Gazette bloggen, lesen ihre Beitraege oeffentlich vor. Die Redaktion zieht ihr virtuelles Kleid aus. Anlass fuer diesen konstruktiven Exhibitionismus
ist der achte Jahrestag ihrer Gruendung: Am 14. Juli 1999 erschien die Berliner Gazette erstmalig. Zunaechst woechentlich im elektronischen Briefformat, drei Jahre spaeter auch als Internet-Magazin.
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“Werewolf Women of the SS”: Die Wahrheit ueber Hitlers diabolische Plaene, eine Rasse von Superfrauen zu erschaffen. Der neue Film von Rob Zombie. Eine Hommage an Ilsa, She Wolf of the SS und ein typischer Film des Exploitation Gen- re, das den Aufwand fuer Qualitaetsfilme zu Gunsten von B- Movies scheut, um die archaischeren Neigungen des Publikums anzusprechen, im Wesentlichen durch verbotenen Sex, ueppige Gewaltdarstellung, Drogengebrauch, Nacktheit, Blut, Monster, Zerstoerung, Rebellion und Chaos. weiterlesen »
Vor kurzem las ich im Wirtschaftsmagazin brand eins
einen Artikel ueber die Elektronikkette Best Buy und ihr vermeintlich revolutionaeres Arbeitszeitsmodell. Die Angestellten des US-amerikanischen Unternehmens duerfen sich ihre Tage offenbar vollkommen frei einteilen und muessen waehrend der Arbeit nicht einmal im Buero anwesend sein. Results-only work environments
lautet der Fachbegriff fuer diese Art von Arbeitsorganisation, bei der allein die Ergebnisse zaehlen. weiterlesen »
Im Juli 1942 sorgte das US-amerikanische Life-Magazine fuer einen Skandal: Das Cover zeigte einen Soldaten im T-Shirt. Empoerend daran war, dass das T-Shirt bis dahin nur als Unterwaesche getragen wurde – da haette man ja genauso gut eine Frau im Buestenhalter abbilden koennen! Doch ob bei Soldaten oder Hausfrauen, Amerikanern oder Europaeern, das T-Shirt setzte sich durch. Schon in den 50ern wurde das weisse T zum Dauerbrenner der Popkultur. Stellen Sie sich mal einen Marlon Brando ohne T-Shirt vor, wo haette der denn seine Zigaretten einwickeln sollen, so ganz ohne T-Shirt-Aermel? weiterlesen »
Ein Schweizer raucht Pfeife, die Haende beringt mit ungewoehnlichen Schmuckstuecken, das Gesicht seines Tischnachbarn ist von der Hoehensonne geroetet. Neben ihnen sitzt eine Deutsch-Chinesin und lacht laut los, als ein junger Mann aus Zuerich erzaehlt, dass er Tina Turner zum Geburtstag eingeladen hat und sie dann nicht mehr los wurde. Immer oefter rief Tina ihn an oder stand ueberraschend mit selbstgebackenen Muffins vor seiner Tuer. Ein running gag in der Schweiz, weil Tina Turner an der sogenannten Goldkueste
, dem Prominentenviertel Zuerichs, lebt. Was ist los da oben in den Schweizer Bergen? weiterlesen »
Momentan wird vor allem eine Frage intensiv diskutiert: Wie haelst Du es mit dem Schwarzen Block?
Diese Frage ist sicherlich, allein der medialen Aufregung wegen, berechtigt. Wird sich aber in Wohlgefallen aufloesen, schliesslich ist die Aktionsform Schwarzer Block
ein Mittel, welches sich vieler, sehr unterschiedlicher Menschen aus der Globalisierungs- bewegung auch weiterhin bedienen werden. Die zentrale Frage nach sechs Jahren No-Global Bewegung sollte die der Alternativen sein. Wenn ein globalisierter Kapitalismus das eigentliche Probleme ist, dann muss sich die Bewegung auf die Suche nach einer neuen Gesellschafts- und Wirtschaftsform machen. weiterlesen »