• Geschmack im Geschmackstest

    Das Adjektiv sapiens in homo sapiens leitet sich vom lateinischen sapere ab, was so viel wie schmecken bedeutet. Sagen zu koennen, was schmeckt, ist heute wie damals allerdings weniger ein Vorgang als ein bewusstes Urteil als Ende eines Vorgangs. Damit ist der Mensch das einzige Saeugetier, das bewusst unterscheiden kann – und Geschmack beweist. weiterlesen »

  • Wahrnehmungsmanagement nach Manglano-Ovalles

    Ein grosser Teil der Werke der documenta 12 wird in den Ausstellungsraeumen in eine mystifizierende Schummrigkeit getaucht. Bei einer Arbeit gehoert feines graues Zwielicht dagegen zum Kunstwerk: Inigo Manglano-Ovalles leicht bedrohlich anmutende Installation. weiterlesen »

  • Mein erstes Mal

    Ich war 13 oder 14. Es war ein regnerischer Herbsttag im Juli und das Zimmer meines Bruders war richtig miefig und klein. Doch das war mir egal, ich wollte es endlich wissen. Und Norbert (Name geaendert) zeigte mir alles ganz geduldig. Er war aelter und hatte schon viel mehr Erfahrung. Ein bisschen wusste ich auch schon, schliesslich hatten meine Eltern vor kurzem ihren ersten Computer gekauft. Norbert fackelte jedenfalls nicht lange. Im Handumdrehen hatte er das Ding hochgefahren. In sekundenschnelle war er drin . Wow! , rief ich aus, das ist ja der Wahnsinn Norbert, das ist ja viel groesser als ich dachte! . weiterlesen »

  • Schaffnerhaeuschenzombies

    Seit die Wunder der modernen Technik die Arbeitswelt umkrempeln, braucht die BVG keine Schaffner mehr. Weil keine Schaffner auch keine Pausenstullen essen oder Fahrplanauskuenfte geben, entbehren auch Schaffnerhaeuschen ihres urspruenglichen Verwendungsszwecks. weiterlesen »

  • Im Land der Besserwisser

    Die Gesinnungspolizei der Republik. Leute, die wissen, wo es lang gehen sollte und was falsch ist. Leute wie Dietmar Dath, der etwa sagt: Worum’s mir geht, ist das Richtige. Das heisst, ich sage: Wir wissen viel, aber nie alles. Das Richtige also. Mag sein, dass auch politisch rechts Angesiedelte meinen, sie strebten danach, aber mir scheint: Die politisch links angesiedelten Menschen haben es sich geradezu auf die Fahnen geschrieben. Sie fordern es, sie suchen danach, sie wollen mehr davon. Koennen nie genug davon bekommen. Das Richtige ist wie eine Droge. Und wie bei allen Drogen gilt: Vorsicht! Koennte braesig machen! Von Abhaengigkeit gar nicht zu sprechen. weiterlesen »

  • Die Mauer ist dick! Der Journalist bei DonAlphonso

    Die Mauer ist dick! Und sie wird dicker, je mehr man gegen sie rennt. Jetzt mal wieder DonAlphonso durch Martin Hufners superdicke Brillengläser. weiterlesen »

  • Globalisierungskritik, wie weiter? Antwort #5

    Der Gipfel in Heiligendamm ist vorbei. Wir haben gewonnen. Zumindest im Rahmen des Moeglichen. Auch wenn die meisten Medien es verschwiegen haben: Heiligendamm hat gezeigt, Blockaden muessen nicht nur symbolisch sein! Von Mittwoch Mittag bis Freitag Vormittag waren alle Landzugaenge nach Heiligendamm blockiert. Die Praesidenten wurden zwar eingeflogen, aber die Delegationen kamen nicht an, die PressevertreterInnen verspaetet oder gar nicht (sie wurden auf Booten hingeschafft). Zahlreiche Delegationsfahrzeuge wurden an den Blockaden zurueck gewiesen und die meisten Delegationen wurden angewiesen gleich in den Hotels zu bleiben. Das Delegationsfoto wurde abgesagt. weiterlesen »

  • Maschinengewehrlektuere

    Wenn es so etwas wie das perfekt gestellte Hochzeitsfoto gibt, ist es mit Sicherheit dieses: Der Braeutigam im Smoking, mit schwarzer Fliege und immer sitzender Frisur wie aus der Schwarzkopf-Werbung. Die Braut mit einem schneeweissem Kleid, dazu passendem Hut und einem Brautstrauss in der Hand. Zu Fuessen des perfekten Paares ein Blumenmaedchen mit dem breitesten Grinsen der Welt. Die ganze Szene wirkt jedoch so was von angespannt und ernst, dass es einfach nicht zu Rocko Schamonis’ Buch Risiko des Ruhms passen will. Schamoni, der Braeutigam – ein Punk im Schafspelz koennte man sagen. weiterlesen »

  • Unerhoerte Erinnerungen an New York

    Ein einsamer dunkelgrauer Baum ragt vor einer hellgrauen Wand empor. Zitternd recken sich seine grauen Aeste und Zweige in den weissblassen Himmel. Weiter hinten sind ein paar hellgraue Backsteinhaeuser zu sehen. Vor den schmalen Fenstern sind entweder Klimaanlagen oder Gitter angebracht. Eine schwarze Feuerleiter schlaengelt sich an einem der Haeu- ser hoch. Klimaanlage. Feuerleiter. Das erinnert an die USA. Um genauer zu sein an New York. Dieser trostlose Ort, mit dem knoechrigen Baum und der kahlen Wand, ist das Zuhause von Dr. Barnes in der 120 West 85th Street, oder doch nicht? weiterlesen »