Aufruf
Wir, die Unterzeichneten, bitten, diesen
A u f r u f
zu verbreiten:
Die Lieder der Germania
Die im Liederbuch der Germania enthaltenen Barbareien sind durch nichts zu relativieren. Angeblich soll – wie heute vom Verfasser der Abhandlung „Das Waffenstudententum in Vergangenheit und Gegenwart“, Andreas Mölzer, im Radio zu hören war – es sich bei solchen Liedern schlagender Verbindungen um “Jux“ handeln.
Nichts an solchen Liedern wie denen der Germania ist „Jux“. Sie verherrlichen den Massenmord und rufen zum Massenmord auf. Es sind keine Gesänge alter Nazis, es sind die Lieder neuer Nazi-Generationen.
Es gibt keine Begründung, die die Existenz dieser Lieder in einem Studentenliederbuch erklären könnte. Literarisch-musikalische Werke wie die der Germania verstoßen nicht nur gegen das Wiederbetätigungsverbot, sie sind Verhetzung.
Es gibt keinen Allein-Verantwortlichen für sie, wie er jetzt angeblich gefunden worden ist und sich zur Verfügung stellt. Das sind die Lieder einer schlagenden Verbindung und ihrer Vertreter. Diese sind die dafür rechtlich Verantwortlichen. Sie haben die rechtlichen Konsequenzen daraus zu ziehen.
Ihr Zweck ist, rechtsradikales Gedankengut an nächste Generationen weiterzugeben, ihre Funktion ist, das Denken in den Verbindungen in dieser Hinsicht zu „schulen“, sie sollen, wann und wo immer das möglich ist, gesungen werden. Wir fürchten ein Einschleichen des Lied- und Gedankenguts dieser Art unter dem Deckmantel der Freiheit der Kunst, für die so viele unserer Vorgänger einen hohen Preis bezahlt haben.
Wir sehen es nicht nur als eine zentrale gesellschaftspolitische, sondern auch als eine zentrale kulturpolitische Aufgabe an, dieser Unterwanderung der Gesellschaft im Mantel literarisch-musikalischer Werke mit aller Entschiedenheit entgegenzutreten und deren Absichten offenzulegen.
Lieder wie die der Germania verfolgen keinerlei künstlerische Absicht, sie dienen allein dem ideologischen Zweck der Wiederbelebung und Durchsetzung nationalsozialistischen Gedankenguts, kurzum sie sind neonationalsozialistische Propaganda.
Gerhard Ruiss
Elfriede Jelinek
Doron Rabinovici
Franz Josef Czernin
Evelyn Schlag
Janko Ferk
Peter Wawerzinek
Franka Silberstein
Gustav Ernst
Franzobel
Monika Helfer
Michael Köhlmeier
Mathias Rüegg
Erika Pluhar
Alois Hotschnig
Markus Hering
Erika Deutinger
Itze Grünzweig
Erwin Leder
Luis Stabauer
Eva Billisich
Reinhard Nowak
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