Damals am 17. Februar

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Damals am 17. Februar

Von Journal21, 17.02.2021

Giordano Bruno auf dem Scheiterhaufen - Tod von Molière - Tod von Pestalozzi - Tod von Heinrich Heine - Gründung des IKRK - Sturmflut in Norddeutschland - Kosovo wird unabhängig

Herausgegriffen

17. Februar 1863: Eine Gruppe Genfer Bürger gründet das Comité international de secours aux militaires blessés, das künftige Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK). (Foto: IKRK)
17. Februar 1863: Eine Gruppe Genfer Bürger gründet das Comité international de secours aux militaires blessés, das künftige Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK). (Foto: IKRK)

Es geschah an einem 17. Februar

1164: Die Julianen-Flut an der deutschen Nordseeküste fordert 20’000 Tote.

1600: Giordano Bruno, italienischer Astronom, Kritiker des damals herrschenden kirchlichen Weltbildes, Philosoph und Dominikaner-Priester wird auf dem Campo de’ Fiori in Rom auf dem Scheiterhaufen hingerichtet. Er war der Ketzerei und der Magie für schuldig befunden worden. 1578 trat Bruno in Genf der calvinistischen Kirche bei. Nach einem Aufenthalt in Zürich kehrte er nach Italien zurück, wo er vor seiner Hinrichtung acht Jahre in der Engelsburg gefangen gehalten wurde. „Mit grösserer Furcht verkündet Ihr vielleicht das Urteil gegen mich, als ich es entgegennehme.“ Das Bild zeigt sein Denkmal auf dem Römer Campo de’ Fiori (J21).

1653: Geburt von Arcangelo Corelli, italienischer Violinist, Komponist (Concerti grossi Op. 6).

1673: Tod von Molière, französischer Dramatiker, Schauspieler, Theaterdirektor (u. a. „L’Avare/Der Geizige“ 1668, „Monsieur de Pourceaugnac“ 1669, „Le Bourgeois gentilhomme/Der Bürger als Edelmann“ 1670, „Les fourberies de Scapin/Scapins Streiche“ 1671, „Les femmes savantes/Die gelehrten Frauen“ 1672, „Le Malade imaginaire/Der eingebildete Kranke“ 1673).

1740: Geburt von Horace-Bénédict de Saussure, Genfer Naturforscher.

1772: Russland und Preussen teilen Polen. Polen verliert einen Drittel seines Territoriums.

1781: Geburt von René Théophile Hyacinthe Laënnec, französischer Mediziner, Erfinder des Stethoskops (1816).

Thomas Jefferson, dritter Präsident der USA. (Bild: Rembrandt Peale)

1801: Das amerikanische Repräsentantenhaus wählt Thomas Jefferson zum dritten US-Präsidenten – im 36. Wahlgang.

 


 

1827: Tod in Brugg (AG) von Johann Heinrich Pestalozzi, Schweizer Pädagoge, Philanthrop, Schul- und Sozialreformer, gescheiterter landwirtschaftlicher Unternehmer. Im September 1769 heiratete er die Zürcherin Anna Schulthess, gegen den Willen ihrer Eltern. Anna unterstützte den wenig stabilen Ehemann Zeit ihres Lebens und hat entscheidenden Anteil daran, dass er einen guten Ruf besitzt. Seine Erziehungsmethoden sind umstritten. Berühmt wurde er durch seinen Roman „Lienhard und Gertrud“.

1848: In der Schweiz beginnt die Ausarbeitung einer neuen Bundesverfassung.

1856: Tod von Heinrich Heine, deutscher Dichter, Schriftsteller, Journalist, Reiseschriftsteller.

1859: Französische Truppen erobern Saigon.

1859: In Rom wird Verdis „Maskenball“ uraufgeführt.

1863: In Genf wird das Vorgänger-Komitee des IKRK, des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz, gegründet.

1876: Geburt von Hans Bernoulli, Schweizer Architekt. Bernoulli-Häuser.

1882: Geburt von Eugen Bircher, Schweizer Chirurg, Divisionskommandant, Politiker, Chefredaktor der „Allgemeinen Schweizerischen Militärzeitschrift“, Gründer des rechtsbürgerlichen  „Schweizerischen Vaterländischen Verbands“ (SVV), Mitbegründer der konservativen Bauern-, Gewerbe- und Bürgerpartei (BGB) im Kanton Aargau. Bircher warnt immer wieder vor der „sozialistischen und kommunistischen Gefahr“ und wendet sich gegen die Aufnahme jüdischer Flüchtlinge („Die Emigranten … werden ihr Gift ausstreuen“). Er pflegt enge Kontakte zu Nazi-Deutschland. In der Frontenbewegung geniesst er grosse Sympathien. Von seinen Gegnern wird er als „paranoider Linken-Hasser“, Rassist und Hitler-Verehrer bezeichnet.  

1890: Tod von Christopher Latham Sholes, amerikanischer Buchdrucker, Weiterentwickler der Schreibmaschine, Erfinder der QWERTZ-Tastaturbelegung.

1909: Tod von Geronimo (Gokhlayeh oder Goyathlay, der „Gähnende“), Kriegshäuptling und Schamane der Chiricahua-Apachen, der letzte Kriegshäuptling seines Volkes. Jahrelang leistete er den mexikanischen und amerikanischen Truppen Widerstand, was ihn zu einem der bekanntesten Indianer Nordamerikas machte. Schliesslich ergab er sich in einem Canyon der Sierra Madre und wurde gefangen genommen. 1903 nahm er den christlichen Glauben an und trat der holländischen reformierten Kirche bei. Er starb mit 80 Jahren an einer Lungenentzündung. 

1918: Geburt von Paul Huber, Schweizer Komponist. Sein Werkverzeichnis umfasst weit über 400 Kompositionen aller Sparten.1982 erhält er den St. Galler Kulturpreis. Er stirbt am 25. Februar 2001 in St. Gallen.

1933: Alkohol trinken ist in den USA wieder erlaubt. Der Prohibitions-Artikel wird ausser Kraft gesetzt.

1933: Erste Ausgabe des Nachrichtenmagazins „Newsweek“.

1937: Geburt von Rita Süssmuth, deutsche CDU-Politikerin, Präsidentin des Deutschen Bundestages (1988–1998).

1947: Die „Voice of America“ beginnt zu senden. Der Propagandasender berieselt zunächst vor allem die Sowjetunion.

1955: Geburt von Mo Yan, chinesischer Schriftsteller, Träger des Nobelpreises für Literatur 2012 („Das rote Kornfeld” 1987).

1962: Die deutsche Nordseeküste und Hamburg werden von einer der schwersten Sturmfluten getroffen.

1963: Geburt von Michael Jordan, amerikanischer Basketballspieler.

1970: Tod von Samuel Agnon, israelischer Nobelpreisträger für Literatur (verliehen 1966).

1981: Geburt von Paris Hilton, Erbin, amerikanisches Fotomodell, gelegentliche Schauspielerin, Sängerin, Unternehmerin.

1991: Geburt von Bonnie Wright, britische Schauspielerin, („Ginny Weasley“ in den Verfilmungen der „Harry Potter“-Romane, 2001–2011).

1991: Tod von Gitta Alpar, ungarischstämmige Sängerin, Schauspielerin und Tänzerin.

1993: Die haitianische Fähre „Neptune“ gerät auf dem Weg von Jeremie nach Port-au-Prince in einen Sturm und geht unter. Von den rund 2000 Fahrgästen können sich nur 285 retten.

2000: Tod von Selina Chönz, ursprünglich Kindergärtnerin, dann Jugendbuchautorin, Verfasserin des „Schellen-Ursli“, der 1945 publiziert wird und eine Auflage von über einer Million erreicht. Die Illustrationen zu dem Buch stammen von Alois Cariget. Weitere Werke von Selina Chönz und Alois Cariget sind: „Flurina und das Wildvöglein“ 1952, „Der grosse Schnee“ 1957).

2003: London führt den Strassenzoll ein.

2008: Kosovo wird unabhängig

Das Parlament in Pristina erklärt die Unabhängigkeit Kosovos von Serbien. In der Hauptstadt Pristina brechen Freudenkundgebungen aus. (Foto: Keystone/(AP/Visar Kryeziu) 112 der 193 Uno-Mitglieder anerkennen inzwischen die Republik Kosovo als unabhängigen Staat an. Kosovo war innerhalb Jugoslawiens das rückständigste und ärmste Gebiet. Nach der Unabhängigkeit erlebt das Armenhaus einen kurzen Aufschwung, doch die Entwicklung ist heute zwar da, kommt aber nur schleppend in Gang. Viele Kosovaren beklagen eine Perspektivenlosigkeit. Haupthindernisse für einen Aufschwung sind die schlechte Infrastruktur, das Fehlen von Fachkräften, fehlende Wirtschaftsreformen, die Korruption, die unsichere politische Lage, ein unzuverlässiges Rechtssystem und die harte Hand Serbiens. Die Regierung in Belgrad anerkennt Kosovo nach wie vor nicht als unabhängigen Staat und betrachtet das Gebiet als autonomen Teil Serbiens.  Die Schweiz hat Kosovo kurz nach der Unabhängigkeitserklärung anerkannt und ist an mehreren Entwicklungsprojekten beteiligt. In der Schweiz leben über 110’000 Kosovaren.
Das Parlament in Pristina erklärt die Unabhängigkeit Kosovos von Serbien. In der Hauptstadt Pristina brechen Freudenkundgebungen aus. (Foto: Keystone/(AP/Visar Kryeziu) 112 der 193 Uno-Mitglieder anerkennen inzwischen die Republik Kosovo als unabhängigen Staat an. Kosovo war innerhalb Jugoslawiens das rückständigste und ärmste Gebiet. Nach der Unabhängigkeit erlebt das Armenhaus einen kurzen Aufschwung, doch die Entwicklung ist heute zwar da, kommt aber nur schleppend in Gang. Viele Kosovaren beklagen eine Perspektivenlosigkeit. Haupthindernisse für einen Aufschwung sind die schlechte Infrastruktur, das Fehlen von Fachkräften, fehlende Wirtschaftsreformen, die Korruption, die unsichere politische Lage, ein unzuverlässiges Rechtssystem und die harte Hand Serbiens. Die Regierung in Belgrad anerkennt Kosovo nach wie vor nicht als unabhängigen Staat und betrachtet das Gebiet als autonomen Teil Serbiens. Die Schweiz hat Kosovo kurz nach der Unabhängigkeitserklärung anerkannt und ist an mehreren Entwicklungsprojekten beteiligt. In der Schweiz leben über 110’000 Kosovaren.

2012: Der deutsche Bundespräsident Christian Wulff tritt zurück.

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