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16. Februar 2021

Damals am 27. September

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Damals am 27. September

Von Journal21, 27.09.2020

Taliban erobern Kabul - Ja zur Neat - Schröder löst Kohl ab – Google geht aufs Netz - Blutbad im Zuger Regierungsgebäude - Verurteilung Lynndie Englands - Merkel besiegt Steinmeier

Herausgegriffen

27. September 2001: Während einer Sitzung des Zuger Kantonsrates betritt der 57-jährige Friedrich Leibacher mit einer falschen Polizeiweste und mehreren Waffen das Parlamentsgebäude und feuert im Parlamentssaal 91 Schüsse ab. Drei Regierungsräte und elf Kantonsräte sterben. 15 Politiker und Journalisten werden verletzt. Nach dem Amoklauf erschiesst Leibacher sich selbst. Das Attentat, das erste dieser Art in der Schweiz, traumatisiert das ganze Land. Leibacher fühlte sich vom Rechtsstaat schlecht behandelt und sah sich als Opfer eines Komplotts. 1970 war er durch das Strafgericht in Zug wegen verschiedener Vermögensdelikte, Unzucht mit Kindern, öffentlichen unzüchtigen Handlungen, Urkundenfälschung und Verstössen gegen das Strassenverkehrsgesetz zu 18 Monaten Haft verurteilt worden. Statt der Haft wurde er in eine Arbeitserziehungsanstalt eingewiesen. Das Bild zeigt Trauernde vor dem Parlamentsgebäude am 30. September 2001. (Foto: Keystone)
27. September 2001: Während einer Sitzung des Zuger Kantonsrates betritt der 57-jährige Friedrich Leibacher mit einer falschen Polizeiweste und mehreren Waffen das Parlamentsgebäude und feuert im Parlamentssaal 91 Schüsse ab. Drei Regierungsräte und elf Kantonsräte sterben. 15 Politiker und Journalisten werden verletzt. Nach dem Amoklauf erschiesst Leibacher sich selbst. Das Attentat, das erste dieser Art in der Schweiz, traumatisiert das ganze Land. Leibacher fühlte sich vom Rechtsstaat schlecht behandelt und sah sich als Opfer eines Komplotts. 1970 war er durch das Strafgericht in Zug wegen verschiedener Vermögensdelikte, Unzucht mit Kindern, öffentlichen unzüchtigen Handlungen, Urkundenfälschung und Verstössen gegen das Strassenverkehrsgesetz zu 18 Monaten Haft verurteilt worden. Statt der Haft wurde er in eine Arbeitserziehungsanstalt eingewiesen. Das Bild zeigt Trauernde vor dem Parlamentsgebäude am 30. September 2001. (Foto: Keystone)

Es geschah an einem 27. September

1389: Geburt von Cosimo de Medici.

1529: Süleyman der Prächtige belagert Wien.

1583: Elisabeth Plainacher wird als Hexe in Wien verbrannt.

1601: Geburt von Ludwig XIII., König von Frankreich und Navarra (1610–1643).

1660: Tod von Vinzenz von Paul, französischer Geistlicher, Heiliger. Er gründete eine karitativ arbeitende Frauenvereinigung, eine Vorgängerin der Caritas.

1700: Tod von Innozenz XII., Papst (Antonio Pignatelli)  Er legte den Jahresbeginn vom 6. Januar auf den 1. Januar. Das Jahresende wurde vom 24. Dezember auf den 31. Dezember verlegt. Den Zeitraum „zwischen den Jahren“ schaffte er ab.

1722: Geburt von Samuel Adams, einer der Gründerväter der USA.

1871: Geburt von Grazia Deledda, italienische (sardische) Nobelpreisträgerin für Literatur (verliehen 1926).

1872: Geburt von Karl Scheurer, Schweizer Bundesrat von 1920 bis 1929 (FDP/BE). Er sträubt sich zunächst gegen seine Wahl. Als Vorsteher des Militärdepartements trägt er wesentlich zur Modernisierung der Armee bei. Die Sozialdemokraten, die das Militärbudget regelmässig bekämpfen, machen ihm das Leben schwer. Er treibt die Motorisierung und die Übermittlungstechnik voran, baut eine Flugwaffe auf und verstärkt Gebirgstruppen und Landwehr. Schwer zu schaffen macht ihm der verkrustete Verwaltungsapparat des Militärdepartements. Er steht im Streit mit Generalstabschef Emil Sonderegger, der brüsk zurücktritt. Nach einer Kropfoperation stirbt Scheurer am 14. November 1929 im Amt nach mehreren Herzinfarkten.

1908: In Detroit wird das erste Ford Modell T gebaut.

1910: Bei der verfehlten Landung seines Flugzeugs in Domodossola stirbt der 23-jährige französisch-peruanische Luftfahrtpionier Jorge Chávez Dartnell. Er hatte als Erster im Flugzeug den Alpenhauptkamm überflogen.
 

1917: Tod von Edgar Degas, französischer Maler.

1931: Geburt von Freddy Quinn (Franz Eugen Helmuth Manfred Nidl), österreichischer Schlagersänger (u. a. „Heimweh“ 1956, „Rosalie“ 1956, „Die Gitarre und das Meer“ 1959, „La Paloma“ 1961, „Junge komm bald wieder“ 1963).

1935: Geburt in Täuffelen im Kanton Bern von Samuel Buri, Schweizer Kunstmaler, Grafiker, Objektkünstler, Glas- und Wandmaler.

1965: Tod von Clara Bow, amerikanische Schauspielerin (u. a. „It – das gewisse Etwas!“ 1927), das erste „It-Girl“ Hollywoods.

1966: Geburt von Jovanotti (Lorenzo Cherubini), italienischer Sänger und Musiker.

1972: Geburt von Gwyneth Paltrow, amerikanische Schauspielerin (u. a. „Sieben“ 1995, „Shakespeare in Love“ 1998, „Der talentierte Mr. Ripley“ 1999), Oscar-Preisträgerin.

1978: In Berlin erscheint die erste „taz“ .

1984: Geburt von Avril Lavigne, kanadische Rock- und Pop-Sängerin.

1991: Tod von Karl-Heinz Köpke, deutscher Nachrichtensprecher, „Mr. Tagesschau“.

1992: Neat-Abstimmung

63,6 Prozent der stimmberechtigten Schweizerinnen und Schweizer sagen Ja zur Neuen Eisenbahn-Alpentransversale Neat. Der Lötschberg-Basistunnel wird am 14. Juni 2007 eröffnet. Der 57 Kilometer lange Gotthard-Basistunnel wird am 11. Dezember 2016 für den Personenverkehr freigegeben. Im Bild der erste Personenzug am Südportal des Gotthard-Neat-Tunnels. (Foto: Keystone)
63,6 Prozent der stimmberechtigten Schweizerinnen und Schweizer sagen Ja zur Neuen Eisenbahn-Alpentransversale Neat. Der Lötschberg-Basistunnel wird am 14. Juni 2007 eröffnet. Der 57 Kilometer lange Gotthard-Basistunnel wird am 11. Dezember 2016 für den Personenverkehr freigegeben. Im Bild der erste Personenzug am Südportal des Gotthard-Neat-Tunnels. (Foto: Keystone)

1996: Die Taliban erobern Kabul und hängen den früheren Präsidenten Nadschibullah auf.

1998: Helmut Kohl verliert, Gerhard Schröder wird Bundeskanzler.

1998: Google geht aufs Netz.

2000: Die griechische Fähre „Express Samina" läuft vor der Insel Paros auf eine Sandbank. 55 Menschen finden den Tod, weitere 40 werden niemals gefunden.

2001: Blutbad im Zuger Regierungsgebäude: Ein Amokläufer dringt ins Parlament ein und erschiesst mit mehreren Salven drei Regierungsmitglieder und elf Kantonsräte. Dann richtet er sich selbst.

2005: Die amerikanische Armeeangehörige Lynndie England wird im Zusammenhang mit dem Abu-Ghraib-Folterskandal während des Irak-Kriegs von einem Militärgericht zu drei Jahren Haft verurteilt. Im März 2007 kommt sie auf Bewährung frei. Im September 2008 wird sie unehrenhaft aus der Armee entlassen. Sie zeigt keine Reue und erklärt, im Besitze Hunderter Folterbilder zu sein. (Foto: Keystone/AP)

2009: Angela Merkel besiegt Frank-Walter Steinmeier. CDU und FDP können eine Koalition bilden. Die SPD verliert elf Prozent.

2009: Die Schweizer Stimmberechtigten befürworten mit 54,5 Prozent die befristete Zusatzfinanzierung der Invalidenversicherung. Die Vorlage verlangt die Anhebung der Mehrwertsteuersätze für den Zeitraum 1. Januar 2011 bis zum 31. Dezember 2017, um die Verschuldung der Invalidenversicherung zu stabilisieren. Zwölf Kantone nehmen die Vorlage an, elf lehnen sie ab.

2012: „Schwerer Fall von wirtschaftlichem Nachrichtendienst“: Die Bundesanwaltschaft gibt bekannt, ein Informatiker habe eine Datenmenge im Terrabyte-Bereich gestohlen und wollte sie ins Ausland verkaufen.

2018: CVP-Bundesrätin Doris Leuthard gibt ihren Rücktritt auf Ende Jahr bekannt. Sie ist seit dem 1. August 2006 Mitglied der Landesregierung und steht dem Eidgenössischen Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) vor. Von 2006 bis 2010 war sie Vorsteherin des Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartements (EVD). 2009 und 2016 war sie Vizepräsidentin des Bundesrats, 2010 und 2017 Bundespräsidentin.

2020: Nein zur SVP-Begrenzungsinitiative

Fehlstart: Marco Chiesa muss gleich zu Beginn seiner Karriere als SVP-Parteipräsident eine herbe Niederlage einstecken. Die SVP-Initiative für eine begrenzte Zuwanderung lehnen die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger mit 61,7 Prozent ab. - Die Beschaffung neuer Kampfflugzeuge wird mit 50,1 Prozent angenommen. Das Jagdgesetz, das den Bestand der Wölfe regulieren soll, wird mit 51,9 Prozent Nein abgelehnt. Der zweiwöchige Vaterschaftsurlaub wird mit 60,3 Prozent gutgeheissen. (Foto: Keystone/Peter Schneider)
Fehlstart: Marco Chiesa muss gleich zu Beginn seiner Karriere als SVP-Parteipräsident eine herbe Niederlage einstecken. Die SVP-Initiative für eine begrenzte Zuwanderung lehnen die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger mit 61,7 Prozent ab. - Die Beschaffung neuer Kampfflugzeuge wird mit 50,1 Prozent angenommen. Das Jagdgesetz, das den Bestand der Wölfe regulieren soll, wird mit 51,9 Prozent Nein abgelehnt. Der zweiwöchige Vaterschaftsurlaub wird mit 60,3 Prozent gutgeheissen. (Foto: Keystone/Peter Schneider)
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