FilmemacherInnen: ldikó Enyedi, Jasmila Žbanić
Moderation: Carl Henrik Fredriksson
Das Gespräch fand am 22. November 2018 im Kino im Kesselhaus Krems statt (Europäische Literaturtage 2018).
Die jüngsten Filme von Ildiko Enyedi und Jasmila Žbanić beschäftigen sich mit Liebesbeziehungen.
Körper und Seele bzw. Love Island sind Liebesfilme, die unterschiedlicher nicht sein konnten, und
doch etwas gemeinsam haben. Die Orte, an denen sie spielen, spielen für den Verlauf der Geschichte
eine wesentliche Rolle.
In Körper und Seele von Ildiko Enyedi bemerken ein introvertierter Finanzdirektor eines Schlachthofs
und eine autistisch wirkende Qualitatsprüferin zufällig, dass sie beide nachts dieselben Traume
haben, und versuchen daraufhin sich naher zu kommen. Es geht um eine Liebe, an der die Sprache scheitert, um Gefühle, die nur über Bilder zum Anderen vordringen können.
Scheinbar leichtfüßig erzahlt Love Island von der Liebe. Jasmila Žbanić entwickelte die Geschichte
gemeinsam mit dem bosnisch kanadischen Autor Aleksandar Hemon. Ein Ehepaar verbringt einen entspannten Urlaub an der kroatischen Adria-Kuste, bis eine verführerische junge Frau auftaucht. Ein ungewöhnlicher Beziehungsreigen nimmt seinen Lauf.
Orte der Liebe – was bedeuten sie in der Literatur und im Film? Sind sie bloße Kulisse für eine Geschichte, erzeugen sie Lokalkolorit zeigen sie die Welt realistisch oder bedeuten sie Übergang in innere Welten?