ein bild


Wo der Zusammenhang ist. Wie das eine aus dem anderen folgt. Wer die Fäden sortiert. Bilder Beischlaf. Beginnen mit Klee.

31.07.2005 21:17:00 


Monolake. Die Wespen im Wein. Der Umbau der Hütten. Bleibt Baustelle alles. Kaffee mit Bonbon im Mund. Es verschwindet mit der Zeit.

01.08.2005 17:54:31 


Nachtstrasse

Die Straßen nachts, oder schon in den frühen Morgenstunden, wie ohne Funktion, als seien sie einfach da, damit man sie betrachte. Und was sich bewegt, löst sich auf, verschimmert im eigenen Licht. Die sinnlosen Wege.

Nachtstrasse

08.08.2005 01:12:02 


Man sieht die Berge im Hintergrund, und es wirkt nicht wie wirklich. Sie liegen in gemieteten, sonnenbeschirmten Sonnenstühlen am Strand. Sandstrand und hinter ihren Köpfen über dem Horizont Gebirge. Seitlich von ihnen das Meer. Die langgezogene blaue Wellenfrequenz der vorgestellten Zeitlosigkeit. Es ist heiß. So heiß, dass die hohe Miete für Liegestühle und Sonnenschirm zur Selbstverständlichkeit wird. Er liest im ersten Drittel eines dicken Buches, sie hat die Augen geschlossen, aber er glaubt nicht, dass sie schläft. Der Strand ist nicht allzu voll, aber die vertikal zum Meer verlaufenden Reihen der paarweise um Schirme platzierten Liegestühle sind fast besetzt. Es ist nahezu ruhig. Das Schwitzen alleine ist anstrengend genug. Nur ein paar Kinder auf den Metern zwischen Meer und trockenem Sandstrand. Rote Plastikschaufeln. Gelbe Eimer. Das Umschichten des Sandes von Generation zu Generation. Löcher werden gegraben, Staudämme gebaut. Wasser mit den Eimern in die Spiele-Seen getragen. Wasser, das schneller versickert, als es eingebracht wird. Staudämme, die von den Ausläufern der Wellen aufgelöst werden, ehe sie die Schaufeln anhäufen können. Schon als Kind hat man es mit der Schwierigkeit des Gleichgewichts zu tun. In einiger Entfernung vom Meer graben, bis man auf Wasser stößt. Oder ganz nahe am Wasser eine kleine Grube zum nassen Sand, den man zwischen die trichterförmig zusammengehaltenen Hände nimmt, und neben sich langsam heruntertropfen lässt. Tropfen auf Tropfen. Türme bildend, die immer wieder umkippen. Die sich dennoch stützen und anhäufen zu surrealen Architekturen. Tropfsandschlösser. Burgen, die zerfallen, sobald das Wasser verdunstet. Nur das Wasser gibt die Form. Kniend im Sand, stundenlang. „Kennst du Tropfsandburgen? Hast du das auch gemacht als Kind?“ Hat sie nicht. Sie war nicht so oft am Meer mit ihren Eltern. Sie liegen in den Liegestühlen. Die Sonne brennt die Farben in die Landschaft. Und er nimmt sich vor, es ihr zu zeigen, eine zu bauen mit ihr. Dann, wenn die Hitze etwas nachlässt.

überarbeitet aus meinem fragmentarischen Textsteinbruch "Gobi"

12.08.2005 03:27:17 

Verwandelte Ufer


Auftritt der Sandsäcke.
Die flüchtigen Elemente.
Dünen und Dünung.

25.08.2005 19:52:03 


Die Nachrichten sprechen für sich.

23.09.2005 17:23:09 

Ortfindung


Gestern nach heute. Die Baustellen halten auch hier Einzug. Aushub eines künftigen Kellers. Morgens zittert das Haus. Beim Zusammenstricken der Socken (Puzzle) denke ich an Platon, Symposion.

02.10.2005 18:58:00 

Wärmerekordeoktober


Das Laub liegt wie ein Versehen, fällt ab aus Gewohnheit. Einen Ständerling machen. Mit alten und neueren Wörtern. Zungenspiel, in der Waffel in der Hand Schleckeis. Sudelei. Die Schrift warten. Warten lassen. Auf Wolken und so oder U-Bahn.

STÄNDERLING, m. "stehenbleiben auf der strasze, um mit jemand zu plaudern" (GRIMM: Sprecher - Stehuhr)

29.10.2005 17:43:22 

Sehnsucht und Schwindel


Schachcomputer waren ja noch nicht alles. Die Oberfläche und der Code. Auf zum Tanz! Darf ich vorstellen: Olimpia.

Sköne Oke eyes wide shut.

13.11.2005 13:25:19 

Den ersten Schnee begrüßen,


der vom Himmel fällt und liegen bleibt, aus weißen Höhen auf Asphalt und Wiesen, Schreibfläche für Radwechsel und tastendere Gangarten. Hinaus die Winterlektüren, übers Eis, die Wildtöpfe und beschlagene Fenster.

19.11.2005 14:26:09 


Bildnachtrag. Bildrausch. Artefakte. Platten, die knistern.

16.12.2005 00:17:31 

Wasser mit Hornhaut


Das dicker wachsende Eis und der Reif und die Kufen, die Rillen einzeichnen. Darunter staunen die Fische, oder sind froh, mal für sich bleiben zu können. Von oben nur gedämpfte Töne.

20.12.2005 17:13:39 

Tauwetter


als schmölze das alte Jahr weg. Das Wasser zurück in die Erde. Pflanzenwachstum und Wolkenbildung. Dreht sich das nächste heran. So viele Feuerzeuge in den Hosentaschen.

31.12.2005 19:12:50 


Die leeren Busse, die kurz nach Mitternacht an der voll besetzten Haltestelle stoppen, aber niemand steigt ein, alle stehen nur dort gegen den Regen, Wunderkerzen in der Hand, und stecken Stecken in Flaschenhälse, die aus verklumpten Schneehügeln, wie kulissenhaft zusammengeschmolzenem Plastik, ragen, Feuer fangen und wegfliegen, in unabgeschlossenen Parabeln, kurz vor oder nach dem Scheitelpunkt ihr Licht in die Richtungen schleudern, kurz warten, die Fahrer wenden das Gesicht zur Türe, die zischende Schließbewegung, und - fast als Seufzer - überwindet ihr Fahrzeug die Ruhe, rollt an, die leeren Plätze wie belegt von Gespenstern, und der Regen wirft seinen Spiegel absichtslos auf die Straße, ganz egal, sagt er, ganz egal, alles wie es ist, mal so, mal so, und die in Wellen geworfene Luft trägt platzende Momente wie eine Dosage, perlende Blasen, aufbewahrt und nun aufsteigend als Hauch, Geschichtsschreibung, sanfterer Nebel.

01.01.2006 22:29:11 

Ausfahrt und Retourbillett


bacaro
> Südwärtsmitschrift / Nordwärtsnotiz

12.01.2006 20:19:18 

Nacht und die Stunden der Lektüre


Die Müdigkeit hat sich schlafen gelegt. Die Worte kommen heraus, besehen sich die Welt, fragen nach der Meinung.

28.01.2006 02:19:15 


Die heutige Zeitung schon wieder zum Altpapier. Kurz zwei Zeilen schreiben, auf dem Weg über Webseiten. Man vergisst ja so viel wieder. Muss sich Notizen machen. Erinnerungen erstaunen umso mehr, je unscheinbarer sie sind.

06.02.2006 14:22:22 


Der Schnee weiß nicht wohin, also ist er in alle Richtungen gleichzeitig unterwegs. Im Hof geht eine Katze, blickt sich immer wieder um, verwirrt, ungläubig. Eine weiße, neue Welt.

10.02.2006 16:49:54 


Den Abend beschließen mit einem Wort. Wenn es nur einfällt!

20.02.2006 01:52:25 


Zu lange überlegen.

20.02.2006 01:54:45 

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