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Wurdack VerlagKontakt / Anschrift Wurdack Verlag Inh. Ernst Wurdack Goethestraße 18 D 93152 Nittendorf Tel.: 09404 4540 Fax: 09404 4540 Verlagsdetails Genre: SF, Fantasy, Horror, Phantastik, Krimi, Thriller, Märchen Website: www.wurdackverlag.de Verlagsgeschichte und Motto Der Wurdack Verlag entstand aus der Story-Olympiade, einem Kurzgeschichtenwettbewerb, den es seit 1999 gibt. Die Wurzeln reichen allerdings noch ein paar Jahre weiter zurück. Eine sehr umfassende Dokumentation zur Storyolympiade, die den Rahmen dieses Interviews sprengen würde, findet man bei Wikipedia unter: http://de.wikipedia.org/wiki/Storyolympiade Erik Schreiber: Wie begann Deine Geschichte mit dem Verlag? Was war für Dich der Anlass einen Verlag zu gründen? Ernst Wurdack: Wir hatten bereits 10 Bücher unter dem Label der Story-Olympiade veröffentlicht und es fiel uns damals enorm schwer, die Buchhändler dazu zu bewegen, diese Bücher in ihr Sortiment aufzunehmen. Wir waren halt nur irgendeine Initiative, so etwa ein Dutzend Büchernarren mit viel Enthusiasmus, aber kein Verlag. So entstand im Team der Story-Olympiade die Idee, einen richtigen Verlag zu gründen, die Bücher mit ISBN zu versehen, diese bei den Barsortimenten listen zu lassen etceterapepe. Das war die Geburtsstunde des Wurdack Verlags Mitte 2004. Erik Schreiber: Welches war Dein erstes veröffentlichtes Buch und wie kamst Du dazu, dieses Buch zu nehmen? Ernst Wurdack: Das erste Buch, das im Verlag erschien, war Geschichten aus Movenna von Petra Hartmann. Petra Hartmann hatte drei Mal in Folge den 3. Platz in den Story-Olympiade-Wettbewerben belegt und ich wusste, dass es noch mehr Geschichten von ihr über das Land Movenna gab. Da ich ein absoluter Fan dieser Geschichten bin und ich sie regelrecht verschlungen habe, habe ich Petra Hartmann gefragt, ob wir daraus nicht ein ganzes Buch machen könnten. Der Rest ist bekannt: Geschichten aus Movenna hat inzwischen einen Nachfolger Ein Prinz für Movenna. Und ein dritter Band, ein Roman diesmal, ist im Entstehen begriffen. Erik Schreiber: Wie ging es weiter? Kamen gleich mehrere Bücher oder hat sich das langsam entwickelt? Ernst Wurdack: Es hat sich alles zunächst ganz langsam entwickelt. Ich brachte 5 Bücher zum Fantasy-Rollenspiel Demonwright heraus, musste aber bald feststellen, dass Fantasy ein Spielplatz für die ganz großen Verlage ist. Ein Kleinverlag hat entgegen der landläufigen Meinung so gut wie keine Chance, sich auf diesem Markt zu behaupten und nennenswerte Stückzahlen zu verkaufen. Es sind verschiedene Faktoren, die hier eine entscheidende Rolle spielen, und ich werde mich definitiv aus diesem Genre zurückziehen. Wesentlich besser lief es mit der Science Fiction Reihe, für die Armin Rößler, Heidrun Jänchen und Dieter Schmitt verantwortlich zeichnen. Anfänglich hatten wir einen Kurzgeschichtenband, daraus wurden zwei pro Jahr, dann kamen Romane hinzu und Ende 2008 werde ich die Kultserie Mark Brandis neu auflegen, die sich in den 80ern zur größten SF Serie neben Perry Rhodan entwickelte. Die SF-Sparte kann man zu recht als Hauptstandbein des Verlages bezeichnen, und das Redaktionsteam, alle drei Kenner der Materie, hat über die Jahre wirklich hervorragende Arbeit geleistet. Ohne genau dieses Redaktionsteam, das muss ich ganz deutlich sagen, hätte eine SF-Reihe mit neuen, relativ unbekannten deutschsprachigen Autoren von vornherein keine Chancen gehabt. Ein weiteres Standbein sind die Märchen, für Kinder oder für Erwachsene, die sich großer Beliebtheit erfreuen. Darüber, dass ich für diese Sparte jetzt Petra Hartmann und Judith Ott als Herausgeberinnen gewinnen konnte, bin ich mehr als glücklich. Ich weiß die Märchen somit künftig in besten Händen. Im Aufbau befindet sich die Sparte Krimi & Thriller, die als drittes Standbein vorgesehen ist. Hier liegt noch viel Aufbauarbeit vor uns. Nicht zu vergessen Phantastik, wobei dies eine Liebhaberei von mir ist, und diese Bücher wohl nie größere Auflagen erreichen werden. Ich sehe mich hier als Phantastik-Fan unter Phantasik-Fans, der nebenbei noch Bücher herausgibt, die sonst vielleicht nie (wieder) erscheinen würden. Mehr Sparten sind nicht geplant, da sich ein kleiner Verlag auf seine Stärken konzentrieren muss, wenn er erfolgreich sein will. Erik Schreiber: Wie kam es zur Neuauflage von Mark Brandis? Ich habe inzwischen das erste Hörspiel zur Serie gehört und war begeistert. Ernst Wurdack: Wie alles anfing, weiß ich gar nicht mehr so genau. Wahrscheinlich war es wieder mal so eine spontane Idee von mir. Ich hatte ursprünglich die Befürchtung, dass so ein Projekt für einen Kleinverlag ein paar Nummern zu groß sein würde, aber jeder, dem ich von meinen Plänen erzählte, sagte spontan: Ja, mach das unbedingt! Durch Mark Brandis bin ich damals zur SF gekommen. Es ist prima, dass diese Kult-Serie endlich wieder verlegt wird. Auch Frau v. Michalewsky zeigte großes Interesse dran, dass das Werk ihres verstorbenen Mannes komplett neu aufgelegt werden sollte, wir sprachen über die Modalitäten und inzwischen ist der Vertrag unter Dach und Fach. Die Zusammenarbeit mit Frau v. Michalewsky ist sehr gut, sie hat auch sofort zugesagt, ein Vorwort zur Serie zu schreiben, das im ersten Band abgedruckt werden wird. Dass ich ziemlich aufgeregt war und noch bin, kannst du dir sicherlich vorstellen. 31 Bände herauszubringen, ist für einen Kleinverlag ein echtes Abenteuer. Aber ich bin sehr zuversichtlich. Erik Schreiber: Warum gerade Märchen? Es gibt so viele Märchen, die immer wieder neu aufgelegt werden, warum also neue Märchen erfinden und was unterscheidet sie von Grimm, Andersen und Hauff? Ernst Wurdack: Es gibt viele Autorinnen und auch Autoren, die mit Begeisterung wunderschöne Märchen schreiben. Und es gibt jede Menge Leser, die nicht zum x-ten Mal die Grimms lesen wollen, sondern etwas Neues. Unser allererstes Märchenbuch war übrigens mit Abstand das erfolgreichste Buch, das ich bisher herausgebracht habe. Und dann bin ich noch Opa von zwei Enkeltöchtern, die ständig neue Geschichten hören wollen Erik Schreiber: Du bist gut mit der Bemerkung, Mehr Sparten sind nicht geplant, da sich ein kleiner Verlag auf seine Stärken konzentrieren muss, wenn er erfolgreich sein will. Ich finde die bestehende Zahl bereits bemerkenswert. Wird der Verlag jetzt zu deinem Hauptberuf oder hast Du eine Möglichkeit gefunden in die 24 Stunden eines Tages noch ein paar Stunden unauffällig hinein zu schmuggeln? Ernst Wurdack: Der Verlag wird wahrscheinlich nie zu meinem Hauptberuf werden. Da müsste schon ein Wunder geschehen, ein oder zwei Megaseller, die sich verkaufen wie verrückt Aber ich neige nicht zum Träumen, ich bin und bleibe realistischer Optimist. Es gibt eine Menge Berufe, in denen man sein Geld wesentlich leichter verdienen kann als mit einem Kleinverlag. Eigentlich verdient man mit einem Kleinverlag gar kein Geld, schon gar nicht mit Phantastik. Mein Antrieb ist einzig und allein, schöne und gute Bücher zu machen, die sonst niemals erscheinen würden, weil sie für große Verlage uninteressant sind. Erik Schreiber: Du bist auf dem Weg und gibst Reihen heraus. SF, Fantasy. Werden Deine Romane nicht zu sehr in vorgefertigte Schubladen gesteckt? Ernst Wurdack: Wenn bei unseren Büchern SF draufsteht ist auch SF drin. Wir brauchen uns weder zu schämen noch brauchen wir uns zu verstecken, weil wir Genreliteratur herausbringen. Und die Leser finden diese Offenheit und Ehrlichkeit gut. Schubladen haben für kleine Verlage, die ja spezielle Nischen besetzen müssen, auch einen positiven Effekt: Spricht man im Fandom z.B.von SF, dann wird beinahe immer auch der Wurdack Verlag genannt genau wie Nova, Shayol oder Fabylon. Die Konzentration auf sogenannte Schubladen ist für kleine Verlage überlebenswichtig. Genauso wie die Zusammenarbeit innerhalb der Kleinverlagsszene. Erik Schreiber: Weil Du es gerade selbst ansprichst, wie ist die Arbeit der Kleinverlage untereinander? Neid und Stress oder Hilfe? Ernst Wurdack: Die Zusammenarbeit ist viel besser, als manche vielleicht annehmen. Wir tauschen uns über die verschiedensten Dinge untereinander aus, und jeder versucht, Fragen der anderen so gut es geht zu beantworten und Erfahrungen weiterzugeben. Zu Atlantis, NOVA und Fabylon habe ich naturgemäß engeren Kontakt als zu anderen, weil wir uns regelmäßig auf den Cons begegnen, und Konkurrenz untereinander gibt es da eigentlich nicht. Die Programme sind zu unterschiedlich. Die wirkliche Konkurrenz der Kleinverlage sind nicht andere Kleinverlage, sondern die großen Verlage. Erik Schreiber Wie ist die Zusammenarbeit mit den Autoren. Zu viele Autoren oder zu wenig? Zu viele Manuskripte die veröffentlicht werden wollen und wegen Qualität nicht sollten? Ernst Wurdack: Wenn ich so zurückdenke, dann entstanden Bücher bei uns beinahe immer auf die selbe Art und Weise: Mir oder auch den Redaktionen fällt ein Autor bzw. seine Kurzgeschichten positiv auf und dann geht die Initiative von uns aus. Wir fragen den Autor oder die Autorin, ob sie sich zutraut, in einer vorgegebenen Zeit einen Roman zu schreiben. Und wenn der einigermaßen angenommen wird, noch ein paar Romane mehr. Kleine Verlage müssen im Gegensatz zu Großverlagen ihre Autoren langsam aufbauen, und es braucht mehrere Romane eines einzelnen Autors, idealerweise im selben Genre, um dieses Ziel zu erreichen. Insofern konzentriere ich mich in den nächsten Jahren auf meine Stammautoren und nehme deshalb bis 2010 keine neuen Roman-Manuskripte mehr an. Wir sind inzwischen an einem Punkt angelangt, an dem es der Faktor Zeit ist, der die Grenzen setzt. Auch wir haben nur Tage mit 24 Stunden. Ein wenig anders sieht es bei den Kurzgeschichtenbänden und Anthologien aus. Wenn mir hier ein selbstständig arbeitendes Herausgeberteam ein wirklich durchdachtes Konzept anbietet (nicht diese furchtbaren Kraut-und-Rüben-Anthologien, Me too!, Me too!), das in mein Verlagsprogramm passt, und das ich für halbwegs verkaufsfähig halte, dann verlege ich diese Bücher auch. Und es ist gar nicht so unwahrscheinlich, dass ein Autor, der mir mehrfach positiv in solchen Anthologien auffällt, ganz plötzlich eine Mail von mir bekommt, ob er nicht einen Roman Von den unaufgefordert eingesandten Manuskripten, von denen bei mir so 2-3 pro Woche eingehen, obwohl auf der Verlagswebseite steht, dass ich derzeit keine Romanmanuskripte annehme, haben mich in 4 Jahren bisher nur zwei überzeugen können. Die Zusage an die Autorinnen dauerte dann auch nie länger als eine halbe Stunde. Und auch von ihnen hatte ich vorher schon die eine oder andere Kurzgeschichte gelesen. Erik Schreiber: Was sind Deine Ziele für Dich und den Verlag? Ernst Wurdack: Mit beiden Beinen auf dem Boden zu bleiben und das zu machen, was für einen kleinen Verlag machbar ist. Kontakt zu Lesern und Autoren zu halten, z.B. auf Conventions, mit ihnen vorbehaltlos über alles zu reden Wünsche, Anregungen und selbst Kritik sind willkommen, auch wenn es manchmal weh tut. Langsam, aber dafür gesund zu wachsen, und neben den 3 tragenden Säulen eine kleine Sparte zu schaffen, eine Spielwiese für die Jungen Wilden, Literatur, die sich nicht unbedingt in eine Schublade pressen lässt, von Leuten, die eine eigene, sehr starke Erzählstimme entwickelt haben. ![]() PUBLISHERS ISLAND
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