![]() |
![]() | ||||||||||||||||||||
Duisburger Autoren: Nadine Kühnemann und Lichtfänger - Die AuserwählteNadine Kühnemann![]() * 21. Februar 1983 Ich wurde am 21.02.1983 in dem kleinen Städtchen Dinslaken am Niederrhein geboren, wo ich auch heute noch lebe. Ich bin seit 2009 glücklich verheiratet.
Den Beginn in der Vorstellungsrunde Duisburger Autoren macht Nadine Kühnemann. Sie kommt zwar aus der Nachbarstadt Dinslaken, aber da ich sie in meiner Zeit als Buchhändlerin in der Duisburger City kennenglernt habe und sie außerdem in Duisburg arbeitet, stecke ich die Grenzen der "Region Duisburg" recht großzügig. Jil hat es alles andere als leicht im Leben: Die junge Taschendiebin lebt mit ihrer Schwester Dana, einer sehr gläubigen, konventionellen Frau und ihrem Trunkenbold von Vater gemeinsam in einem ärmlichen Häuschen. Dana wäscht, kocht, verkauft Kerzen auf dem Markt und wagt nicht, gegen den Vater aufzubegehren, während Jil nicht nur mit der Bigotterie der Schwester zurechtkommen muss, sondern auch mit einem gewalttätigen Erzeuger. Die Diebstähle Jils ermöglichen es der kleinen Familie, halbwegs zurechtzukommen, und dennoch predigen Schwester und Vater der unmoralischen Jil tagtäglich einen unerträglichen Sermon über Sitte und Anstand. Gut, dass Jil nicht nur flinke Finger, sondern auch eine stachelige Zunge hat, mit der sie sich zur Wehr setzen kann. Das Leben der Diebin nimmt eine unerwartete Wendung, als sie den geheimnisvollen Cryson kennenlernt und von ihm in eine unterirdische Stadt entführt wird. Cryson gehört den Sedhar an, die Sonnenlicht meiden und durch den Diebstahl eines wichtigen Artefaktes ihrer Lebensenergie beraubt werden. Die geschickte Diebin soll das Artefakt wiederbeschaffen – was natürlich nicht ganz so simpel ist, wie es sich zunächst anhört … Nadine Kühnemanns erster veröffentlichter Roman Lichtfänger – Die Auserwählte ist der spannende und vielversprechende Beginn einer Geschichte, die man so im Genre Fantasy noch nicht gelesen hat. Der Erfindungsreichtum der Autorin ist groß, die Welt, die sie geschaffen hat, wird detailreich geschildert. Die Mischung aus viktorianischer Welt und Alternativwelt unter der Erde besticht durch den logischen Aufbau, ohne den auch die reichhaltigste Fantasie ins Leere läuft – nicht so hier. Die Charaktere, allen voran die stachelige und widersprüchliche Jil, sind lebendig, vor allem in ihrer Menschlichkeit. Jil liebt ihre Familie, namentlich ihre Schwester, und ist gleichzeitig durchaus egoistisch und hütet ihre Geheimnisse; Dana ist eine bigotte Frömmlerin, die wieder und wieder die andere Wange hinhält – nicht unbedingt herausragendes Identifikationsmaterial in einem Roman. Nadine Kühnemann gelingt es, dem Leser die Figuren nahezubringen in ihrer Widerborstigkeit, ein Kunstgriff, der nicht leicht gelingt. Am ehesten lässt sich Jil durch ihre eigenen Worte charakterisieren: „Das Leben ist ein Buffet. Du musst schon aufstehen und dir etwas von den Köstlichkeiten nehmen, sonst wirst du hungern müssen und ein anderer nimmt deine Portion.“ Vorlaut ist sie, diese Romanheldin, und frech, und gleichzeitig gerechtigkeitsliebend und mutig. Gut hat mir auch gefallen, dass die Romantik nicht die Hauptrolle spielt, obwohl es besonders gegen Ende ein paar knisternde Momente für Jil gibt. Aber sie wäre nicht die kecke Person, die sie ist, wenn sie an die Schulter des starken Mannes sinken und fortan Haushalt und Kinder zu ihrer Hauptbeschäftigung machen würde. Da der Roman außerdem mit einer überraschenden Wendung endet, bleibt dem Leser nichts anderes übrig, als Teil zwei zu lesen. Fazit:Kleine Fehler behindern gelegentlich den Lesefluss, nehmen aber keinen Einfluss auf das Lesevergnügen. Die Welt, die Nadine Kühnemann erschafft, ist interessant und farbenprächtig, und vor allem ihre ganz eigene Schöpfung, bemerkenswert innovativ und frei von Imitationen.![]() LITERRA[i]tour[/i]
|
|
Duisburger Autoren: Juliane Göttinger und Höllenqualen
Gunda Plewe |
|
Duisburger Autoren: Ein Interview mit Juliane Göttinger
Gunda Plewe |
|
Duisburger Autoren: Juliane Göttinger und Lohn der Sünde
Gunda Plewe |
|
Duisburger Autoren: Juliane Göttinger und Der Puppenmörder
Gunda Plewe |
|
Duisburger Autoren: Lars Schütz
Gunda Plewe |
[Seite 1] [Seite 2] [Seite 3] [Seite 4] |
ManuskripteBITTE KEINE MANUSKRIPTE EINSENDEN!
|