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Sie haben eine Facebook Karriere-Page? Dann erzählen Sie davon. Oder ist Ihnen das unangenehm?

11. Juli 2011

Es ist wirklich unglaublich und absolut nicht nachzuvollziehen. Vor einiger Zeit hatte ich ja eine kleine Stichprobe genommen, welches der auf Facebook mit einer eigenen (und teils für viel Geld erstellten) Karriere-Page präsenten Unternehmen auch in den bei Studierenden und Schülern bekannten Printmedien auf eben diese hinweist. Das Ergebnis damals war nicht nachzuvollziehen. Gerade einmal drei von 15 Unternehmen weisen auch in Printanzeigen auf ihre Facebook-Präsenz hin. Stellt sich also die Frage, wie sich die Lage heute gestaltet. Aus diesem Grund habe ich mir die aktuellsten Exemplare von UNICUM, UNICUMBeruf, Life + Science und UNIcompact geschnappt und die Anzeigen der Unternehmen analysiert. Mit dabei (und mit einer Karriere- respektive Ausbildungs-Page auf Facebook vertreten (im Falle der Allianz sogar sowohl mit Karriere- als auch Ausbildungspage)) sind folgende Unternehmen:

  • Daimler
  • Media Saturn
  • Allianz
  • Bundeswehr
  • Deloitte
  • Unilever
  • Dell
  • Ernst & Young
  • Bayer (IT Jobs)
  • LZ Karriere
  • Hays
  • Continental
  • Siemens
  • DFS

14 Unternehmen also, die (mehr oder weniger) viel Engagement in ihre Social Media Personalmarketing-Aktivitäten investieren, um potenzielle Mitarbeiter auf Facebook anzusprechen. Was also liegt näher, als auch in den Image-Anzeigen auf die Facebook-Präsenz hinzuweisen und auf diese Weise Fans zu generieren? Oder? Liege ich da so falsch?

Scheinbar, denn sage und schreibe 3 (in Worten: d-r-e-i) Unternehmen weisen in ihrer Anzeige oder Advertorials auf Ihre Facebook-Page hin. Im Vergleich zur damaligen Analyse also null Verbesserung. Klar, macht ja auch mehr Spaß, das Geld in irgendwelche Online-PR-Maßnahmen zu stecken, per Facebook-Ads oder per wenig Sinn stiftenden Gewinnspielen (warum wenig sinnstiftend? Ist doch klar, die Leute sind heiß auf iPad oder -Pod oder Einkaufsgutscheine, werden sich danach aber kaum in die Community einbringen und wohl kaum die anvisierte Zielgruppe einer Arbeitgeberpage sein) an die begehrten Fans zu kommen. Wahrscheinlich ist es den Unternehmen gar unangenehm oder sie sind der Ansicht, es passt nicht, in Printmedien auf Social Media Aktivitäten hinzuweisen.Die Allianz bspw. bietet sowohl eine “allgemeine” Karriere-Page als auch eine Azubi-Page an. Hinweis in der Anzeige? Leider Fehl-Anzeige. Im wahrsten Sinne des Wortes also :-)

Allianz. Hinweis auf die Facebook-Page? Fehlanzeige!

Allianz. Hinweis auf die Facebook-Page? Fehlanzeige!

Anzeige von Media-Saturn. Vorbildlich: Die Icons, die auf die jeweiligen Social Media Profile hinweisen. Nur: die Icons lassen sich bei einer Printanzeige nicht anklicken. Man muss also auf den jeweiligen Plattformen nach der Präsenz von Media Saturn suchen

Anzeige von Media-Saturn. Vorbildlich: Die Icons, die auf die jeweiligen Social Media Profile hinweisen. Nur: die Icons lassen sich bei einer Printanzeige nicht anklicken. Man muss also auf den jeweiligen Plattformen nach der Präsenz von Media Saturn suchen

Einen gut gemeinten, aber nicht ganz so optimal  umgesetzten Weg (aber besser, als gar nichts) geht Media-Saturn. Da wird zwar plakativ mit den jeweiligen Icons auf Facebook, Xing, Youtube und LinkedIn hingewiesen, aber die URL darf sich der Interessent dann mühevoll selbst heraussuchen. Sehr lobenswert aber das Engagement des Ingolstädter Unternehmens in Sachen Social Media! Da kann sich so manches andere Unternehmen eine Scheibe von abschneiden. Zumindest, was die Anzahl der Social Media Kanäle angeht.

Warum, liebe Unternehmen, die ihr ja teilweise sogar als Top-Arbeitgeber ausgezeichnet seid, macht ihr es eurem potenziellen Nachwuchs eigentlich immer so schwer, wesentliche Informationen sofort aufzurufen? Immerhin schaffen es ja 12 der Unternehmen, auf ihre Karriere-Website hinzuweisen. Mindestens das sollte doch selbstverständlich sein, oder? Ist es aber nicht. Und wird umso deutlicher, wenn man sich anschaut, wie viel der hier genannten Unternehmen wenigstens auf ihrer Karriere-Website auf die Facebook-Page hinweisen. Ihre Schätzung? Na?

Leider falsch! Gerade einmal 8 von 14 weisen auf ihrer Karriereseite auf die Facebook-Page hin. Dass Unilever nicht dabei ist, überrascht nicht wirklich. Aber auch Bayer, Bundeswehr, Dell, Deloitte und LZ Karriere sind dabei. Aber dass es mit dem Engagement in Sachen Online-Personalmarketing noch nicht soweit ist und längst nicht alle Ressourcen genutzt werden, um die passenden Bewerber zu finden, hatte ich ja schon vor einigen Tagen hier im Blog geschrieben. Über die Aufmachung der Anzeigen wollen wir mal gar nicht reden.

Unilever schafft es zum wiederholten Male in meine “Hall of Horror Worst Practices” aufgenommen zu werden:

Anzeige von Unilever. Schlecht lesbar, englischer Text, weder Verlinkung auf Facebook noch auf Karriere-Website.

Anzeige von Unilever. Schlecht lesbar, englischer Text, weder Verlinkung auf Facebook noch auf Karriere-Website.

Schlecht lesbare Anzeige, englischer Text (wohl gemerkt, in einem deutschen Studi-Magazin), weder ein Verweis auf die Karriere-Website, noch auf die Facebook-Page (ist aufgrund der Augenkrebs verursachenden und schlecht funktionierenden Page Unilever vielleicht doch unangenehm? ;-) ), aber das obligatorische “Top Arbeitgeber Siegel”. Warum, liebe Unileveraner, verweist ihr den potenziellen Kandidaten nicht auf die Sektion auf eurer Karriere-Website, wo ihr beschreibt, WARUM ihr Top-Arbeitgeber seid?

Ganz einfach, weil es diese Infos auf der Website nicht gibt. Da muss ich Unilever aber ein wenig in Schutz nehmen, denn dass man mehr als nur das bloße Siegel auf der Website findet, gibt’s in den seltensten Fällen. Leider. Es reicht nicht, sich auf den erhaltenen (teuer erkauften) Lorbeeren auszuruhen, schön wär’s auch, zu erfahren, warum ihr Top-Arbeitgeber seid.

Klar, wir wissen alle, dass diese Siegel total überbewertet sind und so gut wie gar nichts über den Arbeitgeber aussagen.

Hinweise oder Infos, dass und warum Unilever Top-Arbeitgeber ist fehlen auf der Website vollständig

Hinweise oder Infos, dass und warum Unilever Top-Arbeitgeber ist fehlen auf der Website vollständig

Aber bei Bewerbern zieht’s nun mal. Wobei, ein kleines Geheimnis verrate ich hier und heute an dieser Stelle: ES WÜRDE NOCH VIEL MEHR ZIEHEN, WENN IHR AUCH ENTSPRECHENDE INFOS DAZU GEBEN WÜRDET!!! Also, gehet hin, tuet Gutes und redet drüber. Amen!

Hier und heute geht mein Kompliment an Hays, Continental und mit Einschränkungen an Media-Saturn. Diese drei Unternehmen sind die einzigen, die sowohl in ihren Printanzeigen als auch auf ihrer Karriere-Website auf ihre Facebook-Präsenz hinweisen.

Für alle anderen heißt es (zumindest in diesem Falle): Setzen, 6!

Hausaufgaben gilt es zu machen für: DFS, Daimler, Bundeswehr, Deloitte, Allianz, Dell, Unilever (im Zuge dessen bitte auch die Veranstaltungshinweise aktualisieren, potenzielle Bewerber werden’s danken!), Bayer, Ernst & Young und Siemens.

11 Kommentare Eins hinterlassen →
  1. Franziska Permalink
    11. Juli 2011 08:49

    Hallo Henner, das ist mal wieder ein sehr amüsanter Artikel. Ich mag deinen Schreibstil sehr, ist er doch geprägt von spitzer Zunge und dem Finger in der Wunde. Endlich schreibt mal “einer” Klartext und hinterfragt gewissen Dinge, wie Arbeitgebersiegel etc. Auch wenn ich nicht wirklich etwas mit Personalmarketing am Hut habe, so lese ich doch immer wieder gern deinen Blog! By the Way hoffe ich, dass du die 1000er Marke mit deiner Karriere-Fanpages auf Facebook heute noch knackst!
    Beste Grüße
    Franziska

  2. 11. Juli 2011 11:00

    *gefällt mir* :)

    Viele Grüße
    Michaela

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