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Und wieder geht es gut für den Verbrecher aus Von Georg Patzer
Schon wieder Parker. Der
Mann ist einfach nicht zu fassen. Raubt und mordet, wie es ihm gerade passt. Der
Plan muss natürlich stimmen: Wie kommt man rein, wie kommt man an das Geld, wie
kommt man wieder raus. Und natürlich klappt nicht immer alles, wie es soll. Dann
greift Parker auch skrupellos zur Waffe. Manchmal aber hat auch er ein weiches
Herz. Meistens bringt ihm das aber nur Ärger ein. Bei seinem nächsten Job soll er ein großes Schiff überfallen, auf dem Glücksspiele laufen. Ein schwieriger Coup, denn es gibt kaum Fluchtwege, und das Geld liegt hermetisch im Schiffsrumpf. Aber Parker ist findig: Eine Komplizin fährt in einem Rollstuhl mit (in dem das Geld dann abtransportiert wird), ein anderer spielt den missgelaunten Kongressabgeordneten, der eigentlich gegen Glücksspiel ist und das Schiff genau untersuchen will. Natürlich wird er hofiert: vielleicht kann man ihn davon überzeugen, dass Glücksspiel doch kein Teufelszeug ist. Wie so oft in den Parker-Romanen von Richard Stark läuft es nicht so glatt. Je mehr Leute von dem Coup erfahren, desto mehr mischen sich ein, zum Schluss auch noch der Polizist, der Howell gefoltert und dann erschossen hat. Natürlich geht, wie immer bei Stark, alles gut aus. Aber gut heißt: für den Verbrecher, für Parker. Denn die Parker-Romane sind stark amoralisch, die Sympathie des Lesers ist sofort auf seiner Seite. Starks Trick dabei ist, alles aus Parkers Sicht zu erzählen, dem Berufsverbrecher einen normalen (Verbrecher)Beruf zu geben: Er ist ein Selbständiger, der zwar keine Steuern zahlt, aber hohe Unkosten hat und Berufsrisiken, für die keine Versicherung der Welt aufkommt. Und Mitarbeiter, auf die er sich auch nicht immer verlassen kann.
„Sein letzter Trumpf“ ist
wieder ein Meisterwerk in einer Reihe von lauter Meisterwerken eines
Krimiautoren, der kein einziges Wort zu viel verschwendet. Sachlich, direkt und
mit einem gnitzen Humor beschreibt er eine Berufswelt und einen gradlinigen
Charakter, wie sie in der deutschen, leider allzu geschwätzigen
Kriminalliteratur noch nie vorgekommen sind. |
Richard Stark |
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