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Seitwert


Die Moral des Kapitals liegt begraben
in der Logik seines Kreislaufs.


»Wir ziehen die Nebelkappe tief über Aug’ und Ohr, um die Existenz der Ungeheuer wegleugnen zu können.«

Von Herbert Debes

Kein Zweifel, Karl Marx und Friedrich Engels haben mit ihrem Konzept von einer klassenlosen Gesellschaft »die Verhältnisse zum Tanzen« gebracht. Allerdings haben sich die Debutanten nicht an die Schritte ihrer Tanzlehrer gehalten, und die revolutionäre Ballnacht mündete in eine absolute Sonnenfinsternis des menschlichen Geistes.
Seitdem die Doktrin vom »Gleichgewicht des Schreckens« mit dem Ende des »Kalten Krieges« und der Auflösung des Warschauer Paktes ihre politische Bedeutung verloren hat, betrachtet der »Westen« den »realexistierenden« Kommunismus nurmehr als ein gescheitertes Experiment der Geschichte. Das Wirkungsprinzip des globalen Kapitalismus scheint des Gespenst des internationalen Kommunismus besiegt zu haben und nun dabei zu sein, sich selbst ungehindert zu vollenden.
Wie steht es aber mit unserer Lebenswirklichkeit heute, da sich die fundamentalen, existentiellen Gegensätze zwischen Arbeitnehmern und Kapitalseignern stetig weiterentwickeln. Die Konzentration des Kapitals in den Händen weniger und der soziale Abstieg der »freigesetzten« Arbeitslosen polarisiert unsere Gesellschaft zusehends. Die einst heiligen Vokabeln »soziale Gerechtigkeit« und »soziale Marktwirtschaft« sind zu inhaltsleeren Floskeln parteipolitischen Kalküls aller Couleurs verkümmert. Die Pragmatik des global herrschenden Positivismus zerstückelt die Lebenswelten seiner »human resources« in Inszenierungen des Konsums wie der Gewalt, und die hemmungslose Dramatisierung des Alltags durch die Medienkonzerne nimmt immer groteskere Züge an. Dabei souffliert das Kapital seinen Repräsentanten einen hochmütigen Text, der all jene Menschen verachtet, die der von ihm zum Gesetz erklärten Wirklichkeit nicht verfallen sind. Die Moral des Kapitals liegt mehr denn je begraben in der Logik seines Kreislaufs.

Haben Marx und Engels uns zum gegenwärtigen Stand der Geschichte noch etwas Gültiges zu sagen, oder hat die stattgefundene revolutionäre Praxis ihre Schriften, in denen es doch um die Emanzipation des Menschen von seinen entfremdeten Existenzbedingungen geht, für immer entwertet?
Dieses Bändchen war überfällig, es ermöglicht einen Überblick auf die GrundSätze, Thesen und Prognosen eines emanzipatorischen Denkens, in dessen Zentrum die Frage nach den konkreten Bedingungen zur Selbstverwirklichung des Menschen im gesellschaftlichen Kontext steht. Es ist kein Zufall, daß sich viele der Textstellen lesen, als seien sie gerade eben erst geschrieben worden, behandeln sie doch existentielle Kernprobleme und gesellschaftliche Grundkonflikte, die unser aller Lebenswirklichkeit bis heute fundamental prägen. 
Angesichts der intellektuellen Hüftsteifheit gegenwärtiger Realpolitik und der feudalen Arroganz ihrer Repräsentanten könnte es eine lohnende Anstrengung sein, Marx und Engels aus den dogmatischen Korsetts ihrer Apologeten zu helfen, um sie zum Tanz ins Freie zu bitten.
 

Herbert Debes (Hg.)
Karl Marx/Friedrich Engels
Die soziale Revolution
GrundSätze
Büchergilde Gutenberg
Fester Einband
96 Seiten
€ 9,90/ SFR 16,-

Marx & Engels in Zitaten:
Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie.
»Deutsch-Französische Jahrbücher«, Paris 1844
 

Ökonomisch-philosophische Manuskripte aus dem Jahr 1844

Die heilige Familie oder Kritik der kritischen Kritik
Gegen Bruno Bauer und Konsorten, 1845

Die deutsche Ideologie
Kritik der neuesten deutschen Philosophie in ihren Repräsentanten Feuerbach, B. Bauer und Stirner und des deutschen Sozialismus in seinen verschiedenen Propheten 1845-1846

Das Elend der Philosophie, 1846/1847
Antwort auf Proudhons »Philosophie des Elends«

Der achtzehnte Brumaire des Louis Napoleon
Geschrieben Dezember 1851 bis März 1852

Das Kapital. Erster Band
Kritik der politischen Ökonomie, 1867

Manifest der Kommunistischen Partei
Deutsche Ausgabe 1872

Karl Marx - Friedrich Engels
Artikel und Korrespondenzen 1842-1883

 


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