Reinhold Messner vergeudet keine Zeit. Er ist stets mit mehreren anspruchsvollen Großprojekten, die sich zeitlich überlagern und durchkreuzen, beschäftigt: bei jedem einzelnen von ihnen könnte es einem normalen Menschen schwindelig werden, erst recht bei dem Gedanken, wie sich das alles in seinem Kopf abzeichnet. Ich komme nicht umhin, an das Bild eines Schnittmusterbogens zu denken – oder eben an eine Seite in einem Manuskript von Reinhold Messner.
Ich gratuliere ›meinem‹ freundlichen, unendlich ideenreichen Autor von Herzen und wünsche mir, dass noch viele, besonders junge Menschen Gelegenheit haben werden, sich von seinem Enthusiasmus und seiner Tatkraft anstecken zu lassen.
Ursula Köhler
Immer hat mich seine Trittsicherheit beeindruckt – dabei fehlen ihm sieben Zehen. Ziehen wir durchs Gebirge, bleibe ich immer knapp hinter ihm. Dort wo er den Fuß aufsetzt, trete auch ich hin – nur so kann ich mithalten. Nicht durch Schnelligkeit, sondern durch Konzentration. Stunde um Stunde. Abends ist der Kopf leer.
»Alles ginge besser, ginge man mehr«, wusste schon Johann Gottfried Seume vor 200 Jahren, den es von Leipzig nach Syrakus trieb und der aus diesem ›Spaziergang‹ lernte: »Fahren zeigt Ohnmacht, Gehen Kraft.«
Messner ist vom gleichen Schlag, nur dass er dorthin ging, wo die anderen nicht waren. Und zurückkam. Denn Messner war immer beides, mutig und vorsichtig zugleich. Eine starke Kombination. Nicht auf den Sieg kam es ihm an, sondern aufs Überleben. Denn für den Profi des Grenzgangs ist der Tod die eigentliche Niederlage. Dass er jetzt die siebzig erlebt, ist kein Zufall. Meistens wusste er, wann es genug ist. Den Rest besorgte sein Schutzengel.
Herzlich gratuliert
Ralf-Peter Märtin
Bin ich froh, dass in deinem, in unserem Fall Triumph und Entfernung keine Rolle spielen, weil ich dich – wie so oft auf unseren gemeinsamen Reisen – in der brasilianischen, der laotischen, arktischen, tibetischen, tahitianischen, jemenitischen oder einfacher: der Südtiroler oder noch einfacher: der freundschaftlichen Nähe haben durfte und dir nun von dort, ohne Sprachrohr, Flaschenpost und Funk, in Zimmerlautstärke sagen kann: Tashi Delek, mein Lieber! Viel Glück und alles, was die Urteile gut und sehr gut ebenso verdient wie die Anstrengungen deines bisherigen Lebens. Das alles wieder einmal zu deinem Geburtstag, aber vor allem: für deine Zukunft!
Aus nächster Nähe,
dein Freund Christoph