Von der Schreibwerkstatt in der Schillerschule
Sie sind zwischen 10 und 13 Jahre alt: Benno, Valentin, Stella, Ilvy, Alina, Magalie, Sophie, Clara, Charlotte, Chiara, Louisa und Berit. Alle lesen »sehr gerne«, manche schreiben Tagebuch, oder sogar mehrere Tagebücher parallel. Ihre Lieblingsbücher sind ›Harry Potter‹, ›Der kleine Nick‹ oder ›Silber‹. Sie sind ganz normale, freundliche Schülerinnen und Schüler, »aufmerksam« und »interessiert«.
Aber dann – dann schreiben sie. Und es passiert etwas mit ihnen.
Sie schreiben drauflos, schreiben und schreiben, besessen, süchtig. Ungestüm und dabei ganz konzentriert, die Anregungen aufnehmend oder vehement ablehnend. Schreiben, als gäbe es nichts anderes auf der Welt. Es ist ihnen ganz ernst.
Und sie lesen ihre Texte vor. Gegenseitig, untereinander. Mutig, offen, souverän, ein Teil ihrer Arbeit. Ihrer selbst. Es wird diskutiert, klare Urteile werden gebildet.
Und die Texte: unterschiedlich, mannigfaltig. Eigensinnig, witzig, reflektiert, wild, famos, mitreißend, detailversessen, aufwühlend und ausdrucksstark. Jeder hat seinen eigenen Sound. Wenn man zuhört, kriegt man Gänsehaut. Was das Schreiben, die Kraft der Sprache, die Erzählmagie freigibt! Wie es freimacht! Sie verwandelt. Wie sie sich verwandeln.
Junge Autoren. Zukunft.
Hier kommen Texte von Charlotte und Chiara, 7. Klasse, die beide Wert darauf legen festzuhalten, dass die Texte noch nicht fertig sind. Geschrieben wurden sie Anfang Dezember, das Stichwort war »Weihnachten«. Sie wurden großartig unweihnachtlich, intensiv, voller Wucht.
© Charlotte Beyl
© Chiara Scinetti