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Schön gelöst und feinsinnig dargestellt, das Problem winzigster Berührungs- und Reibungsflächen. Die Form ist hier fast mehr Gedicht als das Erzählte, die Beschreibung des Betrachteten. „Dein Auge beugt Licht // ins Heben und / Senken“ – berückender Vers. So wie auch die Auslassung am Schluss, die im Gedicht so wichtige Lektüre der Lücke: Sie fordert mich auf, sie versuchsweise zu füllen. „Sekundenschön“ und „herzhell“, beides mag beinahe unerträglich sanft klingen, aber ich denke, genau das will das Gedicht hier, wo es zwei Begriffe aus Paul Celans Gedicht „Anabasis“ einsetzt in einen eigenen, dem Schweigen abgelauschten Vorgang. „Dieses / schmal zwischen Mauern geschriebne / unwegsam-wahre / Hinauf und Zurück / in die herzhelle Zukunft.“ – „Bojen-, / Kummerbojen-Spalier / mit den / sekundenschön hüpfenden / Atemreflexen“ – Celans Gedicht mit dem wundersam darin eingefügten Vers aus einer Mozart-Motette mündet in den Begriff „Mitsammen“. Auch hier, diese „Kontaktflächen“, sind so gesehen leiseste Wortmusik und eine Fortschreibung, die nicht auftrumpft. Sie erlaubt die Vorstellung von einer Innigkeit noch der kleinsten Dinge.