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Sinnlich sehr präsentes Ensemble aus Gegenwart und Geschichte; ein Gefüge voller Möglichkeitssinn, das wieder holt Nichts und Information im Angesicht des Apfels, ohne Sicherheitsnadel, mit Fensterblick nach Osten.
Die Zeit bricht nicht ins Gedicht. Das Gedicht zeichnet ihre Züge nach, holt sie aus dem Nichts, wird konkret und fällt ihr damit still in den Lauf.
Zu schön, was sich in diesen spröden Sätzen zusammenklumpt! Ein Blick auf den Frühstückstisch – aber durch ein Kaleidoskop. Was alles nicht anspringt: die H-Milch, der Krieg, die Zeitung (die man schälen muss), die Sicherheitsnadel. Und was nicht alles knarrt: das Spiegelei, die Sprichwörter, die Wiederholungen, das trockene Ölkännchen, der Osten, das Aufwachen.
lesen mit der verkratzten Stimme meines Vaters im Ohr, er ist heiser, weil er in diesem Moment nicht richtig atmet, und er atmete nicht richtig, weil er vor einer triumphierenden Dreizehnjährigen rechtfertigen sollte, dass er das Nazilied 'Hohe Nacht der klaren Sterne' nicht aus seinem Gemüt streichen konnte; und jetzt erinnere ich mich auch (mir als erstes einbildend, ich hätte die Schreibmaschine erkannt), wie ich, viel später natürlich, den sachten Sog der scheinbar so simplen Beobachtungen in diesen Gedichten entdeckte und mit allerhand Gewissheiten der Nachgeborenen bewehrt anfing, sie als eine Chronik wiedergängerischer Einzelheiten aus lange gestockten Heimat- und Familiengeschichten zu lesen, und wie unter einem Kirschbaum (den wir gelegentlich mythisieren) der Autor an dieser Lesart etwas auszusetzen hatte, auch lange her, ich begriff aber damals nicht, was –