Streifzüge durch die
zeitgenössische Literatur anderer Länder |
Brasilien erstreckt sich über
eine Fläche von 8.547.404 Quadratkilometern. Die Hauptstadt ist Brasília,
Amtssprache Portugiesisch.
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Einige zusätzliche Lektüretipps:
Stefan
Zweig: "Brasilien. Land der Zukunft "
Kein anderes Land begeisterte den Kosmopoliten Stefan Zweig mehr als
Brasilien. Mitten im Zweiten Weltkrieg, auf dem Höhepunkt der Selbstzerstörung
Europas, bereiste er den fünftgrößten Staat der Erde - und war fasziniert von
dessen natürlicher Schönheit und der friedlichen Lebensweise, Toleranz und
Offenheit seiner Menschen.
Mit großer Weitsicht sieht Zweig die heutige Lage Brasiliens voraus, indem er
aus Fakten der Geschichte Prognosen für die Zukunft herleitet, die gegenwärtig
teilweise nicht nur erfüllt, sondern übererfüllt scheinen. (Insel. Mit einem
Nachwort von Volker Michels.)
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Kersten
Knipp: "Das ewige Versprechen. Eine Kulturgeschichte Brasiliens"
Brasilien ist angesagt. Lange als Land der Zukunft beschworen, muss man mit
Blick auf heutige Verhältnisse sagen: Die Zukunft ist jetzt! "Das ewige
Versprechen" wirft einen lebhaften Blick auf die schillernde und faszinierende
Vielfalt der brasilianischen Kultur, von den Anfängen bis in die Gegenwart.
Ob in Musik, Malerei, Mode oder Architektur - Brasilien war immer schon
stilprägend. Kersten Knipp geht der vitalen Geschichte dieser Kultur nach, deren
Ausdrucks- und Strahlkraft gewaltiger ist denn je. Was also ist Brasilien, und
wer sind die Brasilianer? Wie wurde Brasilien zu einem solchen Erfolgsmodell?
Welche Verheißungen und Ideale halten bis heute ein so vielgestaltiges Land
zusammen? Anekdotenreich, in großen und kleinen Geschichten erzählt Kersten
Knipp von einem Land, das sein "ewiges Versprechen" einzulösen begonnen hat.
Die erste lesbare, unterhaltsame Gesamtdarstellung. (Suhrkamp)
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Verena
Meier: "Brasilien. Das Land der Gegenwart"
Brasilien ist ein immens großes Land, das fünftgrößte der Erde. Vor
zweihundert Jahren lebten hier kaum 3 Millionen Menschen. Heute sind es
annähernd 200 Millionen.
Aber es ist nicht nur die äußere Größe mit all der landschaftlichen und
kulturellen Vielfalt, von der uns Verena Meier in diesem Buch erzählt, sondern
die ganze Wachstumsdynamik, die heute dieses Land im Aufbruch charakterisiert.
Aus dem großen Land wird zusehends eine große Wirtschaftsmacht. Und aus Stefan
Zweigs "Land der Zukunft" ist das Land der Gegenwart geworden.
In den Städten blüht der
Konsum, am Südrand von Amazonien fahren Hundertschaften
riesiger Erntemaschinen Soja ein, draußen in der Tiefsee werden große
Erdölfelder erschlossen. Die Politiker geben sich selbstbewusst, in
Lateinamerika und global. Doch Brasilien wächst in so rasantem Tempo, dass es
oft genug knirscht im Gebälk; auch die Wunden, die geschlagen werden sind von
beachtlichen Dimensionen.
In diesem Buch mit Hintergrundinformationen zu Geschichte, Wirtschaft,
Geografie, Demografie, Politik und Kultur und mit immer wieder überraschenden
Perspektiven erforscht Verena Meier die Wurzeln der aktuellen Dynamik und stellt
so Verbindungen her zwischen brasilianischen Geschichten und globalem Geschehen. (Rotpunktverlag)
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Stefan
Rinke, Frederik Schulze: "Kleine Geschichte Brasiliens"
Brasilien ist das größte Land Lateinamerikas und mittlerweile eine der
größten Volkswirtschaften der Erde. Brasilien wird 2013 Ehrengast der Buchmesse
Frankfurt sein, 2014 die Fußballweltmeisterschaft ausrichten und ist 2016 das
Land, in dem die Olympischen Sommerspiele stattfinden werden.
Wirtschaftliche Probleme in den 1980er-Jahren führten zur Zahlungsunfähigkeit,
doch nimmt das Land nun nach Dekaden des Wachstums eine Führungsrolle in der
Region und zunehmend auch global ein.
Was hat diesen enormen Aufschwung möglich gemacht? Was wissen wir über das Land,
seine Geschichte und die Menschen, die seine Geschichte bestimmt haben? Zwei
erfahrene Experten bieten einen lebendigen Überblick über die brasilianische
Geschichte von der indigenen Besiedlung, über die europäische Eroberung vor rund
500 Jahren bis hin zur heutigen Situation in Politik, Wirtschaft, Gesellschaft
und Kultur. Eine ausführliche Bibliografie, Abbildungen und Karten runden den
Band ab. (C.H. Beck)
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João
Ubaldo Ribeiro: "Brasilien, Brasilien"
Auf einer tropischen Insel nahe der alten Hauptstadt
Salvador da Bahia, im kolonialen Herzen des riesigen Landes, prallen während
dreier Jahrhunderte die Temperamente und Welten aufeinander: Buschindianer,
europäische Abenteurer, schwarze Walfänger, Zuckerrohrbarone, Sklaven,
Kirchenheilige, die mächtigen Götter Afrikas. Und mittendrin findet eine
delikate Annäherung statt: zwischen der jungen Maria da Fé, die im Untergrund
für die Abschaffung der Sklaverei kämpft, und ihrem Widersacher, dem raubeinigen
Kommandanten Patrício Macário. Aber können sich zwei, die einander so
leidenschaftlich bekämpfen, ernsthaft lieben?
João Ubaldo Ribeiro, der bedeutendste und populärste Schriftsteller Brasiliens,
breitet vor unseren Augen ein üppiges, gewaltiges Panorama aus. "Brasilien,
Brasilien" erzählt von Menschen, ihren Taten und Untaten, ihren Leidenschaften
und Kalkülen und lässt all die Kräfte und Widersprüche dieses überbordenden
Landes spürbar und anschaulich werden. (Suhrkamp. Aus dem brasilianischen
Portugiesisch von Curt Meyer-Clason und Jacob Deutsch.)
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Euclides
da Cunha: "Krieg im Sertão"
Es ist das Jahr 1893, die Republik Brasilien ist
gerade gegründet worden. Der Wanderprediger António Conselheiro lässt sich mit
seinen Anhängern, den Ärmsten der Armen, in der wüstentrockenen Sertão-Gegend
nieder. Nach kurzer Zeit leben 30.000 Menschen in der Siedlung namens Canudos.
Alkohol, Prostitution und Privatbesitz lehnen diese streng Gläubigen ab, die
säkularen Staatsreformen ebenfalls, und die Regierung schickt darauf Truppen. Es
beginnt ein langer, unerbittlicher Vernichtungsfeldzug gegen die Aufständischen,
in dem es Sieger nicht geben kann.
"Krieg im Sertão" erzählt die Geschichte einer so unfassbaren wie folgenreichen
Episode der neu gegründeten Republik Brasilien. Euclides da Cunhas
Menschlichkeit, sein unverstellter Blick für das Menschliche und das
Schreckliche machen diesen journalistischen Augenzeugenbericht zu einem
monumentalen Abenteuerroman und zu einer anthropologischen Studie von bleibender
Gültigkeit.
Euclides da Cunha hat als Journalist und Augenzeuge den Krieg im Sertão während
der vierten und letzten Militäroffensive 1897 beobachtet und mit seinem 1902
erstmals in Brasilien erschienenen Buch der Nachwelt überliefert. (Suhrkamp. Aus
dem brasilianischen Portugiesisch übersetzt und mit Anmerkungen, einem Glossar
und einem Nachwort versehen von Berthold Zilly.)
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Sérgio
Buarque de Holanda: "Die Wurzeln Brasiliens"
"Die Wurzeln Brasiliens" ist das maßgebliche Buch zum Verständnis des Landes
und seiner Menschen, "des sanftesten und wohlerzogensten Volkes der Welt".
Inspiriert durch einen Aufenthalt in Berlin und die Lektüre
Max Webers hat Sérgio Buarque de Holanda Ende der
1920er-Jahre seinen folgenreichen
Großessay geschrieben. Folgenreich, weil der Historiker und Literaturkritiker
darin ein bis heute gültiges Bild Brasiliens, "dieses reichen Landes der
Armen" entwirft. Auf beeindruckende Weise verbinden sich in dem in viele
Sprachen übersetzten Klassiker stilistische und analytische Kraft mit einer
zutiefst menschlichen Vision der Geschichte. (Suhrkamp. Aus dem brasilianischen
Portugiesisch von Maralde Meyer-Minnemann.)
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Francisco
Azevedo: "Der Hochzeitsreis"
Eine Fazenda in Brasilien. Erstmals seit Tante Palmas Beerdigung trifft sich
die gesamte Familie wieder. Es ist noch früh am Morgen, als Antonio (88) mit den
Vorbereitungen für das besondere Festessen beginnt. Unterdessen wandern seine
Gedanken zurück zur Hochzeit seiner Eltern genau 100 Jahre zuvor. Das Brautpaar
war damals mit Unmengen Reis beworfen worden, der fortan auf geheimnisvolle Art
und Weise das Geschick der Familie bestimmte ...
(dtv. Aus dem Aus dem brasilianischen Portugiesisch von Maria Hummitzsch.)
Francisco Azevedo, 1951 in Rio de Janeiro geboren, ist ehemaliger Diplomat und
langjähriger Drehbuch- und Theaterautor. Neben etlichen Theaterstücken hat er
über 250 Drehbücher für Spiel- und Dokumentarfilme, preisgekrönte Multimedia-
und TV-Werbungen geschrieben. "Der Hochzeitsreis" ("O arroz de Palma") ist sein
Romandebüt.
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Luiz
Ruffato: "Mama, es geht mir gut"
Ein brutaler Familienpatriarch, der mit Axthieben und Brandrodung das Land
urbar macht, seine junge Frau "an die Nabelschnur endloser Schwangerschaft"
fesselt, die Jungtiere mehr liebt als seine Kinder, gar die eigene Tochter
erschießt. Schonungslos beschreibt Luiz Ruffato die Härte, die Entbehrungen und
die Grausamkeit des Landlebens, das die Welt italienischer Einwandererfamilien
im Hinterland der Berge von Minas Gerais in der ersten Hälfte des letzten
Jahrhunderts prägt.
Es ist diese Enge und Bedrängtheit des Lebens, der die heranwachsenden
Jugendlichen zu entfliehen suchen. Sie machen sich auf in ein vermeintlich
besseres Leben, in die nächste Kleinstadt, dann nach Rio oder São Paulo. Den
erdverbundenen Werten der Alten, die in einem Tal hinter der Staubstraße eine
Heimat gefunden haben, steht die Faszination der Jungen für die Lichter des
Fortschritts gegenüber. Die Träume sind bescheiden, Worte werden nur wenige
gewechselt, die weite Welt reicht zunächst nur bis zur nächstgrößeren Ansiedlung
und deren Busbahnhof.
Das Buch bildet den Auftakt des Romanzyklus "Provisorische Hölle", mit dem
Ruffato den Armen, den einfachen Leuten, den Migranten eine Stimme verleiht. Er
hebt sie aus ihrer literarischen Vergessenheit und lässt so die Geschichte des
brasilianischen Proletariats wiederauferstehen. Innere Monologe alternieren mit
poetischen Passagen, mit Szenen von dramatischer Intensität. Unprätentiös, frei
von Sozialromantik und auf höchstem literarischen Niveau. Ruffatos Saga des
proletarischen Brasilien ist nüchtern, schmerzhaft und kompromisslos.
(Assoziation A. Aus dem brasilianischen Portugiesisch
von Michael Kegler.)
Luiz Ruffato wurde 1961 in Cataguases im
brasilianischen Bundesstaat Minais Gerais geboren und wuchs in einer armen
Migrantenfamilie auf. Er arbeitete u.A. als Verkäufer und Mechaniker und
studierte Journalismus. Im Jahr 1998 veröffentlichte er einen ersten Band mit
Kurzgeschichten. Drei Jahre später folgte der Roman "Es waren viele Pferde" ("Eles
eram muitos cavalos"), der die brasilianische Literatur revolutionierte, von der
Kritik enthusiastisch aufgenommen und u.A. mit dem Prêmio Machado de Assis der
brasilianischen Nationalbibliothek ausgezeichnet wurde. Eine Jury von
Literaturkritikern der Zeitung "Globo" zeichnete das in mehrere Sprachen
übersetzte Buch als einen der zehn besten brasilianischen Romane der letzten
Dekade aus. Zwischen 2005 und 2011 schrieb Luiz Ruffato den fünfbändigen Zyklus
"Inferno próvisorio" ("Provisorische Hölle"; auf Deutsch ab 2013 bei Assoziation
A). Luiz Ruffato lebt in São Paulo.
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Timo
Berger (Hrsg.): "Popcorn an der Copacabana. Junge brasilianische Literatur"
Wer sich von der jungen Literatur Brasiliens ein Bild verschaffen will, ist
mit dieser repräsentativen Anthologie bestens beraten.
Am berühmtesten Strand Brasiliens, der Copacabana,
wimmelt es nur so von Popcornverkäufern - und gleich mehrere der jungen
brasilianischen Autoren der hier versammelten Erzählungen wählen den
weltberühmten Stadtteil Rio de Janeiros auch als Schauplatz ihrer Geschichten.
Allerdings wird in diesem Buch nicht nur Popcorn
gegessen, sondern gerne auch einmal eine Portion Hühnerherzen. Außerdem lernt
der Leser auch andere Regionen kennen: So rast man etwa auf einem Chopper
durch eine Stadt im Süden, trifft
Bolaño auf dem Campingplatz, haut ab nach
Rishikesh oder flieht vor den aufdringlichen Nachbarn in den Wohlsilos von São
Paulo - nur um danach in eine noch schrecklichere Gegend zu ziehen.
Wer sich über die junge Literatur Brasiliens ein Bild verschaffen will, ist mit
dieser repräsentativen Anthologie bestens beraten. (Verlag Klaus Wagenbach)
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Eva
Karnofsky (Hrsg.): "Brasilien fürs
Handgepäck. Geschichten und Berichte - Ein Kulturkompass"
Lygia Fagundes Telles bereitet sich auf den Karneval vor
Alexander Busch staunt über Flugzeugbauer
João Antônio nimmt mit den Ahnengeistern Kontakt auf
John Updike
lässt Arm und Reich aufeinandertreffen
Stefan Zweig erliegt der Schönheit Rio de Janeiros
Carmen Stephan zieht durch die Baustellen Brasílias
Mário de Andrade treibt böse Geister aus
Anna Lúcia Florisbela dos Santos sorgt sich um die Zukunft ihrer Kinder
Mario Vargas
Llosa erzählt von Dürre, Seuchen und anderen Heimsuchungen
Eva Karnofsky will den Regenwald retten
Thea Leitner begleitet Brasilien in die Unabhängigkeit
Moema Parente Augel begibt sich auf kulinarische Entdeckungsreisen
Klaus Hart versucht sein Glück als Goldgräber
Dies und vieles mehr über Brasilien. (Unionsverlag)
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Rafael
Cardosoi: "Sechzehn Frauen. Geschichten aus Rio"
Sechzehn Frauen, eine Stadt: eine unwiderstehliche Liebeserklärung an die
Schönheit von Rio!
Renata, Helena, Cíntia, Graziela, Rosana ... Sie haben Träume, Affären, die eine
oder andere kleine Meise, und alle wohnen sie in Rio. Sechzehn Frauen zwischen 6
und 93 Jahren feiern in diesem bunten Panorama den Zauber ihrer Stadt: Jede von
ihnen lässt Rafael Cardoso mit ganz eigener Stimme von ihrem Viertel erzählen -
von der Copacabana über Ipanema über das Zentrum zu den Vororten und wieder
zurück. Während Helena mit einem Dealer durchbrennt, jubelt Renata ihrem
untreuen Mann ein Kind unter, während Jamilly als Drogenkurierin anheuert,
stürzt Bel in eine tiefe Krise, als sie das erste graue Haar an sich entdeckt.
Und fast alle Frauen kennen einen gewissen Rafael ... Eine opulente Hommage an
Rio, das erst seine Frauen zu dem machen, was es ist: eine der aufregendsten
Metropolen der Welt. (S. Fischer)
Rafael Cardoso lebt derzeit in Berlin, wo er an einem Buch über seine Familie
arbeitet. Sein Urgroßvater war der Kunstsammler, Bankier und Politiker Hugo
Simon, der mit
Albert
Einstein und Thomas
Mann befreundet war und Gemälde von Oskar Kokoschka, Max Pechstein und
Edvard Munch sammelte. Cardoso, geboren 1964 in Rio, wuchs in den USA auf. Er
ist Autor und Kunsthistoriker und hat bereits mehrere Bücher veröffentlicht.
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Ronaldo
Wrobel: "Hannahs Briefe"
Nach der gescheiterten Revolte von 1935 wird in Rio
de Janeiro eine Hexenjagd auf Kommunisten eröffnet. Der Schuhmacher Max Kutner,
ein jüngst aus Europa eingewanderter Jude, muss für die Geheimpolizei Briefe aus
dem Jiddischen übersetzen. Dabei stößt er auf die Korrespondenz einer gewissen
Hannah. Hals über Kopf verliebt er sich in die Unbekannte, beginnt sie zu suchen
- bis sie eines Tages in seinem Laden steht.
Doch Hannah ist anders als die Traumfrau aus den Briefen: Sie arbeitet als
Edelprostituierte - und als Spionin. Mit "Hannahs Briefen" wird ein unbekanntes
Stück jüdisch-brasilianischer Geschichte lebendig. Sympathische Hauptfiguren,
hintergründiger Humor, Fabulierlust: Dieser Roman ist ein besonderes
Lesevergnügen.
(Aufbau. Aus dem brasilianischen Portugiesisch von Nicolai von
Schweder-Schreiner.)
Ronaldo Wrobel, geboren 1968 in Rio de Janeiro, lebt und arbeitet dort als
Schriftsteller, Journalist und Rechtsanwalt. Er ist Autor mehrerer
Kurzgeschichtenbände und Kolumnist des jüdischen Magazins "Menorah".
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Patrícia Melo: "Leichendieb"
Alles beginnt mit einer Ohrfeige vom Chef.
Als die Geschlagene sich jedoch deswegen umbringt, wirft der Vorstand
einer Telefonvermarktungsfirma alles hin. Doch sein neues Leben reißt ihn in
einen Strudel der Kriminalität im Drogensumpf Brasiliens.
Der neue Roman von Patrícia Melo: schonungslos und abgebrüht.
Ein Päckchen
Kokain liegt neben der Leiche eines jungen Mannes. Der Finder
beschließt, es zu verkaufen, und verstrickt sich damit in eine Welt aus
Betrug und Erpressung. Um zu überleben, muss er bald schon eine Menge Geld
auftreiben. Mit einem perfiden Plan macht er sich an die schwerreichen
Eltern der Leiche heran.
Patricia Melos "Leichendieb" ist spannende Lektüre, die den Leser
die moralischen Bedenken eines Mannes nachempfinden lässt, dessen
kriminelle Handlungen sich wie eine Lawine steigern. Patrícia Melo bietet
nicht nur ein bestechend genaues Porträt der Rauschgift-Mafia in
Lateinamerika, sondern auch den Beweis, dass es manchmal nur eines
winzigen Auslösers bedarf, um das Leben eines Menschen aus der Bahn zu
werfen: In jedem steckt der Keim für das Böse.
Patrícia Melo, 1962 in São Paulo geboren. In zwölf Sprachen übersetzte
brasilianische Autorin, wurde für "O Matador" mit dem "Deutschen
Krimi-Preis" ausgezeichnet und erhielt 2001 den begehrten "Prêmio Jabuti"
ihres Heimatlandes.
(Tropen bei Klett-Cotta. Aus dem Brasilianischen von
Barbara Mesquita.)
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Wolfgang
Geisthövel: "Brasilien. Eine literarische Reise"
Literarische Streifzüge durch Brasilien: Viele bedeutende, überwiegend
brasilianische Schriftsteller und Dichter begleiteten den Autor durch das Land.
Unter ihnen waren Jorge Amado, Antonio Callado, Euclides da Cunha, Hubert
Fichte, Ferreira Gullar, Milton Hatoum, Hugo Loetscher, Claude Lévi-Strauss,
Graciliano Ramos, Joao Ubaldo Ribeiro, Joao Guimaraes Rosa, Márcio Souza, Mario
Vargas Llosa, Stefan Zweig. Ihre lange gemeinsame Reise führte sie vom weltweit
größten Feuchtgebiet Pantanal durch Mato Grosso zu Flüssen und Orten Amazoniens,
zu den historischen Städten entlang der Atlantikküste und in die Berge von Minas
Gerais, mit Abstechern in die Nationalparks Lencóis Maranhenses und Chapada
Diamantina und in das endlose Trockengebiet des Sertao. In der Zusammenführung
eigener Eindrücke und Reflexionen mit ortsbezogenen Texten der Autoren, in der
Verschränkung von realer und literarischer Wirklichkeit entstand ein um viele
und ungewöhnliche Facetten bereicherter Bilderbogen von Landschaften, Orten,
Menschen dieses so faszinierenden wie verstörenden Landes. (Horlemann)
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