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PROGRAMM
Freitag, 7. November 2008, 19 Uhr
- Catherine Fried: "Über kurz oder lang. Erinnerungen an Erich Fried" (Wagenbach, 2008)
- Einührung: Susanne Schüssler (Wagenbach Verlag)
- Im Gespräch: Catherine Fried mit Volker Kaukoreit
- Lesung: Catherine Fried (englisch) / Karin Ivancsics (deutsch)
Samstag, 8. November, 19 Uhr
- Lesung: Katja Lange-Müller aus "Böse Schafe" und anderen "Enten"
Sonntag, 9. November, 11 Uhr
- Verleihung des Erich Fried Preises 2008 an Alois Hotschnig
Begrüßung: Kurt Groenewold, Vorsitzender der Erich Fried Gesellschaft
Einführung: Klaus Amann, Präsident der Erich Fried Gesellschaft
Laudatio: Katja Lange-Müller
Preisverleihung: Andrea Ecker, Sektionschefin BMUKK
Rede: Alois Hotschnig
Laudatio von Katja Lange-Müller:
"Der ist ja wohl nicht ganz dicht", sagt man in der Stadt, aus der ich komme, wenn einer kaum noch das Wasser halten kann oder unter Ideenflucht leidet, also oft weinen muss oder eine schwache Blase hat oder verrückt zu sein scheint, "verwahnt", wie er das nennt in Leonardos Hände, unser diesjähriger Erich-Fried-Preisträger, auf den, soweit ich weiß, nichts davon zutrifft; Alois Hotschnig ist dicht - und Dichter. Ich möchte sogar behaupten, er wird dichter mit jedem weiteren Text" - weiter
Rede von Alois Hotschnig:
"Kein Buch hat mich so verstört und mein Lesen beeinflusst wie der Lebensbericht des Kommandanten von Auschwitz Rudolf Höss, dem ich schon früh begegnete. Durch einen Zufall, weil in meinem familiären Umfeld und in dem Kärntner Dorf, in dem ich aufwuchs wenn überhaupt über etwas, dann über die Zukunft geredet wurde, über alles andere wurde geschwiegen, gesungen und geschwiegen oder singend geschwiegen, wie man es beim Begräbnis des Landeshauptmanns von Kärnten wieder miterleben konnte - weiter
PRESSESTIMMEN
"Erich Fried war einer der ersten, mit denen ich wach geworden bin." (Alois Hotschnig im Interview mit Isabella Hager, Der Standard, 8./9. November 2008)
"... wird der Erich Fried Preis 2008 an Alois Hotschnig verliehen: eine zweifellos weise Entscheidung." (Christiane Zintzens Blog, 2008)
"Die Londoner Malerin und Bildhauerin Catherine Fried erinnert sich - auch im neu erschienen Band Über kurz oder lang (übersetzt von Eike Schönfeld, Wagenbach). Das Foto oben [Erich und Catherine Fried ziegend, Anm.] ist auf dem Umschlag dieses komischen, schrecklich traurigen Buches verewigt." (Peter Pisa, Kurier, 9. November 2008)
"Die Schilderungen des knapp an der Kommune vorbeischrammenden Haushalts lesen sich äußerst amüsant, gehen aber weit übers Anekdotische hinaus. Sie lassen Größe und Kleinkariertheit der 68er-Generation lebendig werden, mit ihren endlosen Gleichberechtigungsdebatten, an deren Ende dann doch die Ehefrau des Gastgebers den Tisch abräumt." (Georg Renöckl, Falter, 45/08)
"Doch in aller Düsternis besticht Hotschnig durch die Klarheit seiner Sprache." (Die Presse, 10. November 2008)
"Um die Wichtigkeit des genauen Hinsehens und Hinhörens, und eben auch des genauen Blicks auf richtige, fehlende und fragliche Zeichensetzung, die den Blick auf die Wirklichkeit stark beeinflussen könne, ging es Hotschnig ins seiner Dankesrede" (Tiroler Tageszeitung, 10. November 2008)
"Der in Innsbruck lebende Kärntner Alois Hotschnig (Jg. 1959) ist ein Meister der präzisen Worte und des Erschreckens über die Wirklichkeit. (Sebastian Fasthuber, Falter, 45/08)
"Nur ein einzelner kann sich rücksichtslos für das Außerordentliche einsetzen" (zitiert kaernten.orf.at den Präsidenten der Fried Gesellschaft, Klaus Amann) Die Rede von Alois Hotschnig wird am 15. November 2008 ungekürzt im Spectrum der Tageszeitung Die Presse abgedruckt.
"An einem Roman arbeite ich vier oder fünf Jahre, und den bringt man eben nicht leichtfertig zur Detonation. In einer Erzählung hingegen wage ich von vornherein alles." (Alois Hotschnig im Gespräch mit Hans Haider, Wiener Zeitung, 29. November 2008)