sausend begann es
als versprechen in offene ohren: nur unter diesen
händen, augen und mund wirst du ganz und gar
und sausend begann es und summend spricht die
haut mit in sanften mäandern. im gesang deiner
schritte singt die luft samt und sonders seide.
nebenher beatmest du ganze länder, balancierst
gebirge auf den fingern, schüttelst wüsten von
schultern, läufst über wasser. um dich wächst der
nämliche garten mit jedem atmen zum du und
nur du. selbstverständlich teilst du den schatten
der bäume mit engeln und teufeln und drehst den
apfel, der dir zufiel, in händen. später erinnerst du
dich, spuckst papierne bilder aus, und die liebe
klebt im mund, durchgekauter kaugummi. kaum siehst
du mehr an dir herunter und wenn, fragst du dich,
wann diese kleider um dich gewachsen sind. du
stehst jetzt mitten im leben, wie in noch feuchtem
beton stehst du, und man sagt, du bist jetzt am zug.
jede abweichung wäre ein entgleisen. nur die haut,
die begreift es noch nicht ganz.
(S. 23)
© 2010 Edition Tandem, Salzburg/Wien