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Leseprobe 1 - aus "Der Predator von Bellaris" von Guido Krain

FUNKEN DER UNENDLICHKEIT
FUNKEN DER UNENDLICHKEIT

Alisha Bionda, Guido Krain (Hrsg.) / Guido Krain (Autor) u.a.
Anthologie / Space Opera

Arunya-Verlag
Covergrafik: Shikomo
Covergestaltung: Shikomo
Innengrafiken: Shikomo

O.R.I.O.N. Space Opera: Band 1
Fester Einband, 254 Seiten

Okt. 2014, 13.90 EUR
Bestellen: Jetzt bestellen / auch als eBook erhältlich

Auf dem gesamten Weg durch den Stützpunkt war Cody außer einem Reinigungsroboter niemandem begegnet. Allerdings war das nicht besonders erstaunlich; schließlich hatte man sie durch die Wartungstunnel des Flugfeldes geführt. Der Admiral war sofort nach ihrer Ankunft im Hauptgebäude von ihm getrennt worden. Sein eigener Weg hatte über einen winzigen Antigrav-Lift, der wohl eigentlich nur für Notfälle gedacht war, in eines der oberen Stockwerke geführt.
Bei jedem Schritt hatte sich Cody den Kopf zermartert, was wohl passiert sein mochte. Eine Revolution auf Bellaris? Ein Datenfehler? Oder war der Mond von einer fremden Macht übernommen worden? Unter anderen Umständen hätte er vielleicht zu fliehen versucht. Mit vier Kampfrobotern im Rücken war dies jedoch aussichtslos. Nicht einmal gegen einen hätte ein Mensch eine Chance gehabt. Er würde abwarten müssen, wo sie ihn hinbrachten. Als er endlich sein Ziel erreichte, glaubte er jedoch, Opfer eines Scherzes geworden zu sein.
Er stand in einem mittelgroßen Büro mit rapsfarbenen Wänden. Rechts war eine Glasfront, deren Fenster antike Jugendstilformen aufnahmen. Linker Hand schmückte ein organisch geformtes Tribal in kräftigen Blau-, Rot- und Rosatönen die Wand. Direkt gegenüber der Tür, hinter dem Schreibtisch, hing ein riesiges pinkfarbenes Seepferdchen aus Plüsch. Auffälligstes Merkmal des Schreibtischs selbst war eine gewaltige Bonbonniere aus Kristallglas. Sie präsentierte ein Ladensortiment von Bonbons, Pralinen, Weingummis und exotischen Leckereien. Die Kalorienbomben leuchteten in allen Farben, die die moderne Chemie zu bieten hatte.
Die einzigen Anzeichen dafür, dass er sich in einer Militärbasis befand, waren ein gut gefüllter Waffenschrank, ein kybernetischer Kampfanzug und ein überschwerer Kampfroboter. Allerdings entsprachen weder der Kampfanzug noch der Roboter auch nur im Entferntesten dem militärischen Standard. Während der schwarze Kampfanzug vor allem dadurch auffiel, hauteng zu sein und einer Schaufensterpuppe angezogen worden war, fiel der Roboter völlig aus dem Rahmen. Cody Callahan kannte sich mit Kampfmaschinen aus. Dieses Exemplar gehörte keiner bekannten Baureihe an. Augenscheinlich war das tonnenschwere Monstrum für den Kriegseinsatz gebaut worden. Trotz seiner martialischen Panzerung, den Waffenarmen und den bulligen Schutzschirmprojektoren trug es einen vornehmen Anzug mit Bauchbinde.
Das erstaunlichste Inventar des Büros war jedoch seine Eigentümerin. Das drahtige Persönchen in der schwarzen Uniform des Sicherheitsdienstes war höchstens hundertvierzig Zentimeter groß. Smaragdgrüne Augen und ein Sternenhimmel von Sommersprossen ließen ihr Lächeln regelrecht erstrahlen. Ebenso unmilitärisch wie ihr Lächeln verhielt sich auch ihre rote Mähne, die sich ungebändigt über ihre Schultern und den halben Rücken hinunter ergoss. Sie wirkte wie ein schlitzohriges Mädchen von knapp unter zwanzig, das gerade einen großartigen Streich ausheckte. Allerdings trug sie die Abzeichen eines Oberleutnants und war somit ein perfektes Beispiel dafür, wie schwer es für einen Erdenmenschen war, das Alter einer Scoja richtig einzuschätzen.
„Kapitän Callahan!“, begrüßte ihn die hübsche Erscheinung unmilitärisch herzlich. Der Druck der schmalen Hand war erstaunlich fest und zeigte großes Selbstvertrauen. „Mein Name ist Jodie Cadogan. Wir dürfen also nicht nuscheln, sonst glaubt noch jemand, wir wären verheiratet.“ Sie zwinkerte vergnügt.
Cody Callahan blieb einen Moment vor Verblüffung der Mund offen stehen. „Ich könnte mir schlimmere Missverständnisse ausmalen“, meinte er dann.
„Von Ausmalen war keine Rede“, warnte die Offizierin und drohte ihm scherzhaft mit dem Zeigefinger. Dass er vier Ränge über ihr stand, schien sie keineswegs zu beeindrucken. Cody lachte. „Zügeln sie also Ihre Phantasie und setzen Sie sich bitte.“ Ihr Tonfall hatte sich nur minimal verändert. Dennoch war offenbar, dass damit der unverbindliche Teil dieses Treffens beendet war.
Cody nickte und ging zu dem Schreibtisch mit der Bonbonniere hinüber. Während er in dem weichen Besuchersessel versank, fragte er: „Ihre Kampfroboter sind bei Weitem nicht so charmant in der Begrüßung von Besuchern wie Sie.“
Jodie Cadogan verstand die Anspielung auf Anhieb. Ein spöttischer Glanz trat in ihre Augen. „Deshalb habe ich Sie geschickt. Terranische Admiräle tendieren zu der Überzeugung, dass Sicherheitsprotokolle für sie nicht gelten. Und mit einem Kampfroboter kann man nicht diskutieren – Admiral hin oder her.“
Bevor Cody verstehend nicken konnte, räusperte sich das schwer bewaffnete Ungetüm, das in seinem vornehmen Anzug in der Ecke stand. Das merkwürdige Geräusch klang so empört, dass Cody beunruhigt aufsah.
„Aber es gibt natürlich Ausnahmen“, stellte die Gastgeberin richtig. „Darf ich vorstellen? Das ist Lorchester. Mein Vater hat ihn gebaut, um mich zum Abschlussball der Raumakademie zu begleiten.“ Ihrem Gesicht war nicht anzusehen, ob sie einen Scherz machte.
„Guten Tag, Sir“, meinte das Stahlmonstrum mit tiefer, wohlklingender Stimme. Dann deutete es eine höfliche Verbeugung an.
Cody erwiderte die Begrüßung verwirrt.
„Aber ich bin sicher, dass Sie viel lieber Ihr Schiff übernehmen möchten, als mit uns zusammenzusitzen“, kam Jodie Cadogan charmant wieder auf den Grund seiner Anwesenheit zu sprechen.
„So würde ich das nicht ausdrücken.“ Während Cody seine ID-Karte übergab und die Transponderkennung aktivierte, sagte er: „Vielleicht können wir das Kaffeetrinken ja auf die Eos verlegen.“ Wieder erhob die Gastgeberin scherzhaft drohend den Finger.
„Wir hatten doch schon über das Ausmalen gesprochen“, erinnerte sie schmunzelnd. Cody zuckte übertrieben seufzend mit den Schultern. Beide lachten. Als Jodie Cadogan die ID in ihr Terminal schob, fragte er: „Brauchen Sie keinen Bioscanner für die Überprüfung?“
„Durch den sind Sie bereits gegangen“, erklärte sie und zeigte dabei beiläufig auf den Türrahmen. Während Cody noch anerkennend nickte, erklärte die Sicherheitsoffizierin: „Dann benötige ich jetzt nur noch das Geheimwort, Sir.“
Verwirrt sah er sie an. Geheimwort? Solche altertümlichen Sicherheitsmaßnahmen waren schon seit Jahrhunderten aus der Mode. Entsprechend irritiert vergewisserte er sich: „Geheimwort?“
Augenblicklich wich jede Freundlichkeit aus ihrem Blick. Von einem Herzschlag auf den anderen war nichts Mädchenhaftes mehr an ihr. Als er ihr in die Augen sah, war er nicht einmal mehr sicher, einen Menschen vor sich zu haben. Mit einem Mal wirkte sie weitaus monströser als das Stahlungetüm hinter ihr. Cody Callahan war nicht leicht einzuschüchtern, aber er fühlte, wie ihm der Schweiß auf die Stirn trat.
„Um sicherzugehen, dass sich niemand über Datenmanipulationen oder Transponderdiebstahl Zugang zur Eos erschleicht, habe ich mit Ihrem Sicherheitsoffizier ein Geheimwort vereinbart. Er hat es dem echten Callahan noch am Tag seiner Ernennung mitgeteilt.“ Ihre Stimme klang so kalt und unpersönlich, dass ihm ein Schauer über den Rücken lief.
„Jules hat mir kein Geheimwort mitgeteilt“, verteidigte er sich.
„Dann beschäftigen Sie entweder den inkompetentesten Sicherheitsoffizier der Flotte oder Sie sind nicht Kapitän Cody Callahan“, stellte sie kategorisch fest.

Shikomo
Shikomo
© http://www.shikomo.de

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