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Leseprobe 3 - aus "Projekt Eightball" von Martin Barkawitz

FUNKEN DER UNENDLICHKEIT
FUNKEN DER UNENDLICHKEIT

Alisha Bionda, Guido Krain (Hrsg.) / Guido Krain (Autor) u.a.
Anthologie / Space Opera

Arunya-Verlag
Covergrafik: Shikomo
Covergestaltung: Shikomo
Innengrafiken: Shikomo

O.R.I.O.N. Space Opera: Band 1
Fester Einband, 254 Seiten

Okt. 2014, 13.90 EUR
Bestellen: Jetzt bestellen / auch als eBook erhältlich

Chieron Do hatte keinen blassen Schimmer von dem Strömungscheck in Keton-Wandlern. Aber er verstand eine Menge von menschlichen Reaktionen. Deshalb nahm er auch Rene Fox-Sheltons heftige Worte sehr ernst. „Haben Sie einen Verdacht, Oberst Fox-Shelton? Wer könnte uns verladen wollen – und wozu?“
„Wenn ich das nur wüsste, Doktor! Ich will Sie nicht mit Details langweilen, aber dieser gesamte Strömungscheck sollte eigentlich nur eine Stunde dauern. Selbst der faulste Raumkadett im ersten Akademie-Ausbildungsjahr würde nicht länger als hundertzwanzig Erdminuten dafür benötigen. Doch diese Simulation ist absichtlich mit verschiedenen zeitaufwändigen Extra-Aggregatoren versehen worden, die ich manuell nacheinander starten muss.“
„Vielleicht liegt es an dem Modell dieser Anlage“, meinte der Schiffsarzt. „Auf Bellaris ist man ja nicht auf dem neuesten Stand der Technik.“
Die Erste Offizierin schüttelte den Kopf. „Das stimmt zwar, aber dieser Schrotthaufen von Anlage ist ein Standardmodell. Es wäre sinnlos, hier noch Extra-Aggregatoren einzubauen.“
„Weshalb hat man es dann getan?“
„Um uns unsere Zeit zu stehlen, Doktor. Einen anderen Grund kann ich mir momentan nicht vorstellen. Wir werden diesen Strömungscheck vorschriftsmäßig erledigen können. Ich zweifle nicht daran, dass die Mannschaft wie immer ihr Bestes gibt. Aber wir werden dafür ungefähr dreimal so lange benötigen, wie es normalerweise erforderlich wäre. – Man hat uns alle unter einem Vorwand von der Eos heruntergelockt. Und das kommt mir sehr verdächtig vor.“
Auf Chieron Dos rundlichem Gesicht erschien ein feines Lächeln. „Dann sollte ich vielleicht die Gelegenheit nutzen, um mich in der Basis ein wenig umzuschauen, Oberst Fox-Shelton. Vielleicht kann ich etwas über die Gründe herausfinden.“
Rene starrte einen Moment lang nachdenklich vor sich hin, dann nickte sie. „In Ordnung, Doktor. Aber seien Sie vorsichtig. Wir bleiben über die Kommunikatoren ständig in Verbindung, haben wir uns verstanden?“
„Selbstverständlich, Oberst.“
Chieron Do wandte sich ab und verließ den südlichen Flügel der Bodenstation, in dem die Strömungs-Aggregate untergebracht waren. Er wusste nicht viel über Bellaris. Hinzu kam, dass er sich unschlüssig darüber war, wonach er überhaupt suchen sollte. Also beschloss er, sich auf seine Intuition zu verlassen. Der Bordarzt ging durch eine Schleuse und gelangte so aus der Basis hinaus in die Außenwelt von Bellaris.
Dort erblickte er lange Reihen von einheimischen Nutzpflanzen, deren Bezeichnung er nicht kannte. Chieron Do hatte nur gehört, dass diese Gattung sehr proteinreich war. Doch der Anblick einer Gemüseplantage würde die Fragen nicht beantworten, die ihn beschäftigten. Da erschien ein Scoja in Begleitung mehrerer Arbeitsroboter.
„Sie sollten besser wieder hineingehen, Fremder“, sagte der Einheimische. „Bald beginnen die Orkanstunden, und während dieser Zeit wird es für Außenweltler hier draußen ungemütlich. Die meisten kommen mit den Schwerkraftschwankungen nicht zurecht, verstehen Sie? Manchen wird speiübel.“
„Wirklich?“, hakte der Schiffsarzt nach, obwohl er auch schon von diesen Orkanstunden gehört hatte. „Wir führen gerade einen Strömungscheck durch, wird der vielleicht durch die Schwerkraftschwankungen beeinflusst?“
„Einen Strömungscheck?“, wiederholte der Scoja und lachte, als habe Chieron Do gescherzt. „Ich bin zwar nur Agrar-Techniker, aber sogar ich weiß, dass unsere Keton-Wandler längst außer Betrieb sind. Wir auf Bellaris mögen zwar aus Terra-Sicht nur eine Randwelt sein – aber so vorsintflutlich ist unsere Ausstattung dann doch nicht. Strömungscheck, so ein Unsinn …“ Kopfschüttelnd trottete der Einheimische seinen Arbeitsrobotern hinterher, die unbeeindruckt von dem Wortwechsel ihren Weg fortgesetzt hatten. Chieron Do hingegen kehrte in die Station zurück. Erstens konnte er hier draußen nichts ausrichten, und zweitens hatte der Scoja indirekt den Verdacht des Ersten Offiziers bestätigt.
Der Schiffsarzt wollte versuchen, einige Leute vom Bodenpersonal auszuhorchen. Aber es war wie verhext. Außer einigen Wartungsrobotern begegnete ihm niemand mehr, jedenfalls keine Personen aus Fleisch und Blut. Chieron Do betrat eine Halle, die als Ersatzteillager diente. Er glaubte, Stimmen gehört zu haben. Aber als er in den lang gestreckten fensterlosen Raum trat, herrschte plötzlich Totenstille. Die Tür schloss sich automatisch hinter ihm. Und obwohl Chieron Do das Bewegungsmodul betätigte, konnte er sie nicht mehr öffnen. Jemand hatte sie von außen arretiert.
Chieron Do unterdrückte einen Fluch und griff zu seinem Kommunikator. Hatte Oberst Fox-Shelton nicht gesagt, dass sie ständig mit ihm in Kontakt bleiben wolle? Das war allerdings nur ein frommer Wunsch, denn in diesem Lager funktionierte das verflixte Ding nicht. Der Bordarzt konnte weder akustisch noch visuell mit dem Ersten Offizier Verbindung aufnehmen.
„Da bin ich ja in eine schöne Falle getappt“, sagte er zu sich. Dennoch verfiel er nicht in Panik, denn sein messerscharfer Verstand arbeitete wie gewohnt weiter. Er kam zu dem Schluss, dass seine unbekannten Kontrahenten ihn nicht einfach töten wollten. Wenn das beabsichtigt gewesen wäre, hätte es dafür schon andere Gelegenheiten gegeben, denn schließlich streifte er schon fast eine Terra-Stunde lang durch den Stützpunkt, ohne einer Menschenseele begegnet zu sein.
Also beschloss er, einfach abzuwarten. Tatsächlich öffnete sich schon wenige Minuten später die Tür. Chieron Do war nicht übermäßig verblüfft, Aidan Dougal zu sich in den Raum treten zu sehen. Der Bordarzt nickte dem einheimischen Verbindungsoffizier zu.
„Ich nehme an, dass Sie einen guten Grund für Ihr Verhalten haben, Hauptmann Dougal. Bellaris hat seine eigenen Sitten und Gebräuche, darüber war ich mir im Klaren. Aber ich hatte nicht erwartet, dass die Gefangennahme von Commonwealth-Medizinern dazugehört.“
Der Scoja lachte, was sich so unecht anhörte wie die Vogelgezwitscher-Simulationen auf einem Terra-Habitat.
„Von einer Gefangennahme kann keine Rede sein, Doktor Do. Ich wollte vielmehr sicherstellen, dass ich ungestört mit Ihnen reden kann – auch ohne die Gesellschaft Ihrer charmanten, aber doch sehr übereifrigen Ersten Offizierin. Daher habe ich mir auch erlaubt, Ihre Kommunikationsmöglichkeiten zu kappen. Aber Oberst Fox-Shelton wird momentan ohnehin vollauf mit den Schwierigkeiten des Strömungschecks beschäftigt sein.“
Aidan Dougal steckte also hinter den Manipulationen. Das überraschte Chieron Do nicht. Die Frage war jetzt nur, ob der Scoja allein arbeitete. Es war, als ob der Verbindungsoffizier die Gedanken des Bordarztes gelesen hätte.
„Wir waren mehr als erfreut, als wir erfuhren, dass ausgerechnet Sie mit der medizinischen Versorgung der Eos-Besatzung betraut wurden, Doktor Do. Ich muss wohl nicht betonen, wie überaus wertvoll Sie aufgrund Ihrer Qualifikation für uns sind. Ein Pharmakologe und Plasmawissenschaftler von interstellarem Rang wie Sie – als einfacher Schiffsarzt auf der Eos? Wann hat man schon einmal die Chance, so ein Genie zu treffen? Diese Gelegenheit wollten wir unbedingt nutzen, um Sie für unsere Sache zu gewinnen.“
Chieron Do ließ sich von den plumpen Schmeicheleien nicht beeindrucken. Er lächelte breit.
„Ich bin normalerweise für Wortspiele und Rätsel aller Art zu haben, Hauptmann Dougal. Das gilt allerdings nur für meine Freizeit. Aber momentan befinde ich mich im Dienst, und Sie genau genommen auch. Deshalb wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie deutlichere Worte wählen würden. Denn ich weiß trotz Ihrer Lobeshymnen auf meine Person immer noch nicht, in welche Richtung sich dieses Gespräch entwickeln soll.“

Shikomo
Shikomo
© http://www.shikomo.de

Weitere Leseproben

Leseprobe 1 - aus "Der Predator von Bellaris" von Guido Krain
Leseprobe 2 - aus "Papageienbande" von Norma Feye
Leseprobe 4 - aus "Zombie auf Kartoffel" von Guido Krain

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