Philip Roth: Amerikanisches Idyll (Roman) |
Philip Roth: Amerikanisches Idyll |
Inhaltsangabe: Das "amerikanische Idyll" ist in Newark, New Jersey. Dort lebt Seymour Levov, genannt der Schwede, weil er groß ist, blaue Augen und blonde Haare hat. In seiner Jugend war er ein gefeierter Baseballspieler; jetzt leitet er in dritter Generation erfolgreich eine weltweit lieferende Handschuhfabrik, die seine jüdischen Vorfahren aufgebaut haben. Dass seine Frau Dawn, eine frühere Schönheitskönigin, aus einer katholischen Familie stammt, stört Seymour nicht, seinen Vater schon eher. Schön sein heißt dumm sein: Um dieses Vorurteil zu entkräften, betreibt Dawn eine Farm mit Viehzucht. Mit der Tochter Merry scheint der amerikanische Traum vom glücklichen und erfolgreichen Leben perfekt zu sein – bis eines Tages die Bombe platzt. Und zwar im wahrsten Sinn des Wortes: Die hübsche, wissbegierige, behütete, aber verwöhnte Tochter, die nur einen Makel hat – sie stottert –, schließt sich in den Jahren des Vietnamkrieges einer Untergrundgruppe an. Als 16-Jährige verübt sie auf die örtliche Poststelle einen Bombenanschlag, bei dem ein Mensch getötet wird. "Die verfluchte Missgeburt", wie der Bruder des "Schweden" sie bezeichnet, taucht ab, und die Familie weiß nicht, wie sie mit ihrer Verzweiflung und Ohnmacht umgehen soll. Fünf Jahre ist Seymour auf der Suche nach seiner Tochter. Als er sie auf abenteuerlichen Wegen ausfindig gemacht hat, sieht er sich einem verwahrlosten, in Lumpen gehüllten, stinkenden Wrack gegenüber. ![]() In den Jahren der Selbstvorwürfe zerbricht die Ehe. Dawn wird mit der Ungewissheit und Schande psychisch nicht fertig. In der Schweiz unterzieht sie sich einer Schönheitsoperation und nimmt sich dann einen Freund der Familie zum Liebhaber. Der Mantel des Schweigens breitet sich langsam über die scheinbar vergessene Katastrophe – bis bei einem Familienfest bei den Levovs verborgene und bisher gehütete Geheimnisse zur Sprache kommen. "Das Idyll ist niemals weit vom Trümmerfeld." |
Buchbesprechung: |
Inhaltsangabe und Rezension: © Irene Wunderlich 2002
Philip Roth (Kurzbiografie) |