40 namhafte österreichische Autor/inn/en und die österreichischen Berufsvereinigungen der Autor/inn/en und Übersetzer/innen für Shahin Najafi
Martin Amanshauser, Martin Auer, Hellmut Butterweck, Erwin Einzinger, Franzobel, Olga Flor, Barbara Frischmuth, Arno Geiger, Sabine Gruber, Erich Hackl, Margit Hahn, Elfriede Hammerl, Josef Haslinger, Karin Ivancsics, Elfriede Jelinek, Nils Jensen, Hahnrei Wolf Käfer, Erika Kronabitter, Ludwig Laher, Heinz Lunzer, Robert Menasse, Martin Pollack, Julya Rabinowich, Doron Rabinovici, Brigitte Rapp, Angelika Reitzer, Werner Richter, Kathrin Röggla, Gerhard Ruiss, Robert Schindel, Helmuth Schönauer, Susanne Scholl, Margit Schreiner, Stefan Slupetzky, Marlene Streeruwitz, Sylvia Treudl, Renate Welsh, Peter Paul Wiplinger, Walter Wippersberg, O.P. Zier ...
IG Autorinnen Autoren, Wien
Übersetzergemeinschaft, Wien
Wien, 21.6.2012
Mit der Bitte um weitere Unterstützungen und Weiterleitung:
Solidarity with Shahin Najafi
High-ranking Iranian clerics have issued a death sentence against Iranian rapper Shahin Najafi who lives in Germany. This fatwa (religious ruling) is based on Najafi’s alleged insult to the venerated tenth imam and his apostasy from the Islamic faith. In actual fact his "crime" consists in criticizing conditions in today’s Iran.
Executors of the death sentence are offered a reward of 100.000 dollars. A killer video game in which one can hunt down Shahin Najafi was issued to heat up the chase. The rapper went into hiding after the fatwa was first pronounced on May 8th. He currently lives under police protection and has to count on an assault any minute, all the more so as Islamic extremists have been active in Germany and Austria in the last few years and anonymous henchmen have already declared that they are willing to execute the fatwa.
A lot has changed since Ayatollah Khomeini issued a fatwa against Salman Rushdie for his novel "Satanic Verses" in 1989 – but none for the better. We did not accept the call for murder then and we will not accept this new one now. We assure Shahin Najafi of our solidarity and our full support. We urge political and diplomatic representatives to do everything in their power to assert the law of democratic countries and not to leave the field open for the arbitrary justice of theocratic-dictatorial rulers and their megalomaniac fantasies.
We expect an unequivocal condemnation of the call for murder against Shahin Najafi and all necessary political activities to ensure that the fatwa be revoked. We shall support Shahin Najafi in his right to freedom of speech and freedom of public expression of his artistic activities wherever and whenever we can.
Solidarität mit Shahin Najafi
Ranghohe Geistliche im Iran haben zur Tötung des in Deutschland lebenden iranischen Rappers Shahin Najafi aufgerufen. Den Begründungen ihrer religiösen Dekrete nach wegen Beleidigung des im Iran verehrten zehnten Imams und Glaubensabfall vom Islam. Tatsächlich deshalb, weil Shahin Najafi die Verhältnisse im Iran kritisiert.
Für Ausführende des Mordauftrags sind 100.000 Dollar zur Belohnung ausgeschrieben. Um die Kopfgeldjagd anzuheizen, wurde ein Killerspiel, in dem Jagd auf Shahin Najafi gemacht wird, in Umlauf gebracht. Shahin Najafi ist seit dem ersten Aufruf zu seiner Ermordung am 8. Mai untergetaucht. Er lebt mit Polizeischutz und muß ständig damit rechnen, einem Mordanschlag zum Opfer zu fallen. Er muß ihn um so mehr fürchten, als islamische Extremisten in den letzten Jahren auch in Deutschland und Österreich aktiv gewesen sind und sich anonyme Erfüllungsgehilfen in Deutschland im Internet bereits als „Vollstrecker“ deklariert haben.
Seit dem Mordaufruf an Salman Rushdie wegen seines Romans "Satanische Verse" 1989 durch Ayatollah Khomeini hat sich viel geändert – nicht zum besseren. Wir haben den damaligen Mordaufruf nicht hingenommen und wir nehmen den jetzigen nicht hin. Wir versichern Shahin Najafi unserer Solidarität und Unterstützung. Wir fordern die politischen und diplomatischen Vertretungen dazu auf, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um das Recht demokratischer Länder durchzusetzen und nicht der Kopfgeldjustiz von theokratisch-diktatorisch regierten Staaten das Feld für ihre Allmachtsphantasien zu überlassen.
Wir erwarten uns die unmißverständliche Verurteilung der Mordaufrufe an Shahin Najafi und alle politisch notwendigen Aktivitäten, um die umgehende Zurücknahme dieser Mordaufrufe zu erwirken. Wir werden Shahin Najafi in seinem Recht auf öffentliche freie Meinungsäußerung und der Freiheit zur Ausübung seiner künstlerischen Tätigkeit unterstützen, wann und wo immer wir es können.
Wird unterstützt von: (Name, Berufsbezeichnung, Ort)
Antworten an: E-Mail: gr(at)literaturhaus.at (Gerhard Ruiss, IG Autorinnen Autoren)