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Startseite > Bücher > Thriller > BOOKSHOUSE > Tanya Carpenter > DAS IKARUS-EVANGELIUM > Leseproben > Leseprobe 2

Leseprobe 2

DAS IKARUS-EVANGELIUM

Tanya Carpenter
Roman / Thriller

BOOKSHOUSE

Broschiert, 448 Seiten

Jan. 2015, 14.99 EUR
Bestellen: Jetzt bestellen / auch als eBook erhältlich

Toledo,
ein Monat zuvor


Das Haus fühlte sich merkwürdig an. So still und einsam. Ungewohnt nach all den Jahren, in denen es immer nach einer Mischung aus frisch Gebackenem, Möbelpolitur und Lavendelblüten gerochen hatte. Catherine stand zitternd in der Eingangstür, den Schlüssel noch im Schloss, und wagte kaum, ihr Zuhause zu betreten. Zum ersten Mal in ihrem Leben war sie hier ganz allein.
Für gewöhnlich zogen süße oder würzige Düfte durch den Eingangsflur, das Radio lief und spielte altmodische Schlager, und aus der Küche hörte man Silvia Navole mitträllern.
Heute herrschte bedrückende Stille.
Ihre Mutter hatte jeden Tag frische Plätzchen oder Kuchen für die Kinder aus der Nachbarschaft gebacken. Ihr Haus war immer voller lachender kleiner Gesichter gewesen, und ihr Lavendelduft hatte alle Räume durchflutet. Beruhigend. Besänftigend.
Jetzt war seit zwei Wochen niemand mehr hier gewesen. Keine Kinder. Und auch keine Mama Silvia. Catherine hatte das Haus ebenfalls gemieden in dieser Zeit. Stattdessen hatte sie sich ein Hotelzimmer in der Stadt, nahe des Hospital Universitario de Madrid, genommen, das dann doch leer geblieben war. Sie hatte nicht eine Nacht dort geschlafen, bis ihre Mutter für immer die Augen schloss, sondern die ganze Zeit im Krankenhaus an ihrer Seite gesessen, ihre Hand gehalten, Mut zugesprochen und die Tränen zurückgehalten.
Sie, der Workaholic, der kaum etwas außer der Arbeit liebte, in der sie völlig aufging, ließ sich nach über zehn Jahren zum ersten Mal vom Polizeidienst beurlauben, um ihrer sterbenden Mutter beizustehen, egal, wie lang es dauerte.
Die Prognosen der Ärzte über das Wann waren vage ausgefallen, nur das Ob stand außer Frage. Dass ihre Mutter das Krankenhaus nicht mehr lebend verlassen würde, war von Anfang an klar gewesen.
Ihre Mama, die so stolz auf sie war, weil sie für Recht und Ordnung sorgte, tapfer auch den schlimmsten Ganoven nachstellte und sie alle zur Strecke brachte.
Aber gegen diesen Feind, der ihre Mutter angriff, war auch Catherine machtlos gewesen.
Wie konnte das alles nur passieren? Warum war ihr nichts aufgefallen? Hatte ihr Enthusiasmus für die Arbeit sie so blind gemacht?
Letzten Monat war Mama doch noch gesund gewesen. Oder etwa nicht?
Catherine stöhnte, schloss endlich die Tür hinter sich und lehnte sich dagegen. Alles stieg wieder in ihr hoch, kochte zu einem Sud von Schuldgefühlen über, in dem sie ertrank, weil er ihr vor Augen führte, dass sie nicht hatte sehen wollen, obwohl es Tag für Tag vor ihr stand. Nur, weil es gerade nicht in ihren Zeitplan passte. Es gab so viel zu tun, so viele Verpflichtungen und wichtige Fälle. Dabei wäre der wichtigste Fall bei ihr zu Hause gewesen. Sie hätte es sehen müssen. Die aschgraue Farbe in Silvias Gesicht. Die feinen Linien, die der Schmerz hineinmalte.
Natürlich war ihre Mutter stets bemüht, sich nichts anmerken zu lassen. Damit es Cat bei all dem Stress, den sie auf dem Revier hatte, nicht noch zusätzlich belastete. Doch eine Tochter durfte nicht blind sein, wenn es um die Gesundheit der eigenen Mutter ging. Das ließ sich mit nichts rechtfertigen. Und dann war es zu spät gewesen.
Vor zwei Wochen kam Catherine vom Dienst nach Hause und fand ihre Mutter bewusstlos in der Küche auf dem Fliesenboden. Mit schwachem Puls und flacher Atmung. Der Krankenwagen kam schnell, aber nicht schnell genug, wie sie fand. Ein paar Stunden später erklärte ihr der behandelnde Arzt mit einem Gesichtsausdruck zwischen Mitleid und berufsbedingter Distanz, dass sie die kommenden Tage nutzen solle, um ihren Frieden zu machen und Abschied zu nehmen. Zehn Tage hatte ihre Mama tapfer gekämpft, war sogar einige wenige Male noch zu Bewusstsein gekommen, aber zu schwach, um lange wach zu bleiben oder mehr als ein paar wenige, liebevolle Worte mit ihr zu wechseln. Und dann war sie gegangen. In einem der seltenen Momente, in denen die Erschöpfung Cat doch übermannt hatte und sie für einen Augenblick eingenickt war. Den durchdringenden Ton der Nulllinie würde sie in ihrem ganzen Leben nicht vergessen.
Danach hatte sie vier Tage lang nur funktioniert. Sie kannte das ganze Prozedere, hatte unzählige Male erlebt, wie so etwas ablief. Behördengänge, Abmeldungen, Totenschein, der Kauf eines Sarges, der Termin für die Einäscherung, eine Beisetzung im kleinen Kreis. Sie konnte sich weder an die Gesichter der Trauergäste erinnern noch daran, was sie gesagt hatten. Das alles war an ihr vorübergezogen wie im Nebel.
Während der vier Tage zwischen Mamas Tod und ihrer Beisetzung war Catherine weiter im Hotel geblieben, weil sie das Haus mit all seinen Erinnerungen nicht ertragen hätte, solange sie noch nicht endgültig Abschied genommen hatte. Heute Nachmittag, mit der Versiegelung des Urnengrabes, war dieser Moment gekommen und sie musste sich der Rückkehr in ihr Zuhause stellen, das nun tatsächlich keinem anderen mehr gehörte außer ihr allein.
Catherine presste die Augen zusammen, auch wenn ihr klar war, dass sich die Wahrheit nicht einfach aussperren ließ. Die Tränen brannten hinter ihren Lidern, bis der Druck schließlich zu groß wurde und als salziges Rinnsal über ihre Wangen floss. Ihr Körper zitterte unter der Anstrengung, stark sein zu wollen, sich zu beherrschen, wie sie es bei der Polizei gelernt hatte. Aber auf diese Situation hatte auch der harte Drill sie nicht vorbereiten können. Der Tod war eine Sache, der Tod eines Menschen, den man liebte, eine ganz andere.
War es für ihre Mutter ähnlich schwierig gewesen, als ihr Vater starb? Damals war Cat noch zu klein gewesen, um es zu verstehen. Sie konnte sich heute kaum noch daran erinnern. Für sie war der Mann mit den sanften braunen Augen und dem Lächeln, der ihr auf Bildern im ganzen Haus entgegenblickte, eher wie ein vertrauter Fremder, aber das Gefühl eines Vaters vermittelte er ihr nie.
Vielleicht, weil sie keine Ähnlichkeit mit ihm finden konnte. Ihr silberblondes Haar und die hellblauen Augen, der blasse, für eine Spanierin ungewöhnliche Teint hatten sie immer von allen anderen ihrer Familie unterschieden. Ganz besonders von Piedro Navole, dessen Haar und Augen schwarz wie die Nacht waren und die Haut von gesunder Bräune.
Cat gestand sich ein, dass sie sich in diesem Moment zum allerersten Mal in ihrem Leben inständig wünschte, dass ihr Vater noch bei ihr wäre. Um ihr den Halt zu geben, den ihr nun niemand mehr geben konnte. Aber er war fort. Zu seiner Familie hatte schon zu Lebzeiten so gut wie kein Kontakt bestanden. Selbst auf der Beerdigung war niemand von den Verwandten gewesen, die sie nur von Bildern kannte. Ihre Mutter und sie hatten einfach nie dazugehört. Langsam sickerte die Erkenntnis in ihr Bewusstsein, dass sie allein war – wirklich allein! Nicht nur in diesem Haus.
Sie gönnte sich noch einige Sekunden, ehe sie entschlossen mit dem Ärmel ihrer schwarzen Leinenbluse über ihre Augen wischte und dem Tränenschleier zum Trotz die Stufen nach oben ins Schlafzimmer ihrer Mutter emporstieg.
Hilflos blickte sie sich um. Ein ganzes Menschenleben – am Ende reduziert auf ein paar Kleidungsstücke und den schwindenden Duft von Lavendel in stillen Räumen. Alles kam ihr fremd und ungewohnt vor, fast, als wäre sie nie zuvor hier gewesen. Sie nahm jede Einzelheit bewusst in sich auf, klammerte sich daran wie an einen Strohhalm im reißenden Strom der Verzweiflung. Die handbestickte Tagesdecke auf dem Bett, das halb gelesene Buch auf dem Nachttisch, die kleinen Duftsäckchen auf der Kommode, den Porzellanharlekin auf seinem Halbmond an der Decke. Alles Dinge, die ihrer Mutter wichtig gewesen waren und die nun zu einem letzten Bindeglied zu ihr wurden.
Die neuerliche Flut der Tränen erstickte Catherine fast, in ihrem Kopf kreisten tausend Fragen und tausend Dinge, die sie ihrer Mutter noch hatte sagen wollen. Jetzt war die Chance vertan. Was nicht ausgesprochen worden war, würde nie mehr gesagt werden können. Die Endgültigkeit dessen drang mit ihrer ganzen, erbarmungslosen Macht in Cats Bewusstsein, raubte ihr den Atem und zwang sie vor dem Bett auf die Knie, wo sie ihr Gesicht in die Laken drückte, um mit dem Duft ihrer Mutter, der noch im Stoff hing, für einige Herzschläge die Illusion ihrer Gegenwart heraufzubeschwören, in der Hoffnung, darin Trost zu finden.
Unten zog jemand an der Türglocke und riss sie aus ihren Erinnerungen. Catherine zuckte zusammen wie unter einem Peitschenhieb. Wer konnte das sein? Es war später Abend.
Hastig wischte sie die Tränen fort und ging nach unten, auch wenn ihr ganz und gar nicht nach Kondolenzbesuchen zumute war.
Doch vor der Tür stand niemand, der ihr Beileid wünschen wollte, sondern der Anwalt ihrer Mutter, Señor Boscuitti.
In seiner Hand hielt er eine dunkelbraune Ledermappe, die ihm offenbar sehr wichtig war. Er umklammerte sie fest, schaute von ihr zu Catherine und wieder zurück, umfasste sie dann mit beiden Händen und räusperte sich. »Guten Abend, Señorita Navole. Es ist mir sehr unangenehm, Sie gerade jetzt zu belästigen, aber dürfte ich bitte einen Moment hereinkommen? Es ist wichtig und dauert auch ganz sicher nicht lange.«
Wortlos trat Cat einen Schritt zur Seite. Sie geleitete ihn ins Wohnzimmer und betete im Stillen, dass er tatsächlich nicht lange bleiben möge.
Dem Anwalt war die Situation mindestens genauso unangenehm wie ihr. Er hüstelte verlegen und schaute sich im Zimmer um.
Sie fragte sich, warum er seinen Besuch nicht auf Montag früh verschoben hatte. Schließlich erinnerte sie sich trotz aller Trauer an ihre guten Manieren. »Darf ich Ihnen etwas zu trinken anbieten, Señor Boscuitti? Ein Glas Wasser vielleicht? Einen Saft?«
Der Anwalt schüttelte den Kopf. »Nein, vielen Dank. Ich werde nicht lange bleiben. Es tut mir wie gesagt auch leid, dass ich Sie so kurz nach der Beerdigung bereits überfallen muss, Señorita Navole. Ich hätte es auch nicht getan, wenn die Umstände es nicht erforderlich machen würden. Selbstverständlich kann ich mir vorstellen, dass es Ihnen gerade sehr schwer fällt … nun … dass der Tod Ihrer Mutter …« Er brach ab, räusperte sich wieder und legte schließlich die Mappe auf den Tisch.
»Danke, Señor Boscuitti. Ja, ich bin noch sehr mitgenommen von der Beerdigung. Wenn wir es also kurz machen könnten.« Es erschien ihr unhöflich, ihn zur Eile zu drängen, doch sie wollte jetzt einfach für sich sein. Wenn es tatsächlich etwas gab, das so wichtig war, dass es nicht bis Montag warten konnte, dann sollte er es einfach sagen und wieder gehen.
»Ich bin im Auftrag der Verstorbenen hier«, erklärte er. »Diese Mappe …«, er strich behutsam mit den Fingern über das gepflegte Leder und das Wachssiegel, mit dem es verschlossen war, »… Ihre Mutter gab sie mir vor vielen Jahren mit dem Auftrag, sie am Tag ihrer Beerdigung an Sie auszuhändigen. Die offizielle Testamentseröffnung wird noch einige Zeit dauern, ich werde Sie dann umgehend in Kenntnis setzen. Doch diese Mappe steht außerhalb des Nachlasses und betrifft nur Sie allein.«
Er sah Cat eine Weile an. Wartete wohl, ob sie Fragen dazu hatte, was durchaus der Fall war, doch sie fühlte sich außerstande, diese zu formulieren oder gar auszusprechen. Als keine Reaktion von ihr kam, schob er die Mappe plötzlich hastig zu ihr herüber. Catherine überkam das Gefühl, er war froh, sie endlich loszuwerden. Der Eindruck verstärkte sich, als Señor Boscuitti sich sofort erhob und verabschieden wollte.
Catherine starrte die Mappe an und ein seltsames Gefühl breitete sich in ihr aus. Sie hatte in ihrem Job als Polizistin beim Morddezernat ein gutes Gespür entwickelt und etwas sagte ihr, dass der Inhalt dieser schlichten Mappe ihr Leben verändern, sogar auf den Kopf stellen würde. Diese Mappe – sie wollte sie nicht öffnen, wollte sie nicht einmal hier haben, obwohl sie ihrer Mutter so außerordentlich wichtig gewesen war. Wenn ihre Mutter darauf beharrte, dass sie Catherine umgehend zugestellt wurde, musste sie von großer Bedeutung sein. Dennoch erweckte sie eine instinktive Abneigung in Cat, die sich schwer erklären ließ. Sie merkte, wie ihre Lippe zitterte, obwohl sich keine neue Tränenflut ankündigte.
Señor Boscuitti blickte sie besorgt und hilflos an. Er zögerte einen Augenblick, dann legte er eine Hand auf ihren Arm. »Wenn ich irgendetwas für Sie tun kann, Señorita Navole.«
Was musste sie für einen Eindruck auf ihn machen? Blass, mit rot geweinten Augen und tiefen schwarzen Ringen darunter. Aber andererseits sah er so etwas sicher häufiger, da die Nachlassverwaltung eines seiner Hauptaufgabengebiete war.
»Vielen Dank, Señor Boscuitti. Im Augenblick muss ich wohl einfach erst mal mit der Situation klarkommen.« Ihre Stimme klang rau.
Er nickte verständnisvoll und hielt ihr zum Abschied die Hand hin, die eben noch auf ihrem Arm gelegen hatte. Der Verlust ihrer Wärme tat seltsam weh, verstärkte das Gefühl der Einsamkeit.
Ihre Finger waren klamm, als sie seine Hand ergriff und ihn anschließend zur Tür brachte.
So unangenehm die Atmosphäre von Lautlosigkeit und Leere auch war, erleichterte es sie doch, die Tür hinter ihm schließen zu können und wieder für sich zu sein.
Die Gedanken drehten sich noch rasanter als zuvor hinter ihrer Stirn, ihr wurde schwindlig und sie musste sich setzen, weshalb sie zurück ins Wohnzimmer schwankte.
Sie schwitzte und fror abwechselnd, fürchtete, einen Nervenzusammenbruch zu erleiden, jetzt, wo die Anspannung der vergangenen Tage von ihr abfiel, sie nicht länger funktionieren und organisieren musste. So etwas hatte sie oft bei Hinterbliebenen von Mordopfern miterlebt. Kein schöner Anblick.
Mit aller Kraft riss sie sich zusammen, betrachtete argwöhnisch vom Sofa aus die Mappe, als wäre diese ein Raubtier, das jeden Moment über sie herfallen könnte. Es schauderte sie. Dann wieder schalt sie sich eine Närrin. In der ledernen Hülle war etwas, das ihre Mutter ihr hinterlassen hatte. Wie konnte das böse oder gefährlich sein? Außerdem würde es sie ablenken. Trotzdem zögerte sie es hinaus, sie anzufassen und ihr schlug das Herz bis zum Hals beim Klang des brechenden Wachssiegels.
In der Mappe befanden sich mehrere Zeitungsausschnitte, ein Kuvert mit einem Brief darin, eine silberne Münze mit einer merkwürdigen Prägung, die Cat an keltische Symbole erinnerte, und das Foto eines Mannes, den sie nie zuvor gesehen hatte. Sein Anblick jedoch ließ einen eisigen Klumpen in ihrem Magen zurück und brachte ihre Nerven zum Prickeln.
Er war auch auf den Bildern der Presseartikel. Vigo Lavalle. Ein Industriemogul aus Melbourne, Australien.
Ein attraktiver Mann in den Vierzigern. Damals jedenfalls. Smart, gepflegt und sehr selbstbewusst lächelte er in die Kameras, schüttelte die Hände wichtiger Persönlichkeiten oder posierte vor dem Eingang seiner Leviathan-Konzernzentrale. Biochemie und Softwareentwicklung gehörten zum Produktspektrum der zwei separaten Sparten, die unter dem Dach des Mutterhauses vereint wurden. Eine seltsame Kombination fand Cat.
Er galt als Selfmade-Milliardär, wie er im Buche stand. Was hatte ihre Mutter mit diesem Menschen zu tun, dass sie all diese Artikel von ihm sammelte und ein Foto besaß, auf dessen Rückseite sogar eine liebevolle Widmung stand, die Catherine die Kehle zuschnürte?

Meine geliebte Silvia,
Du wirst mir auch in der Ferne immer nahe sein.
Dein Vigo


Die Artikel aus den Zeitungen stammten aus den siebziger Jahren und Vigo Lavalle sah auf ihnen genauso aus wie auf dem Foto. Also stammte beides aus der Zeit kurz nach ihrer Geburt. War er ein Liebhaber gewesen? Hatte ihre Mutter ihren Vater mit diesem Mann betrogen? Und das, wo sie gerade Eltern geworden waren?
Aber wo war sie ihm begegnet und wie lang hatte diese Liaison gedauert? Hatte ihr Vater davon gewusst?
Alle diese Gedanken ängstigten sie, aber nicht so sehr wie die eine Erkenntnis, die sie schon beim ersten Blick auf das Foto ereilt hatte. Vigo Lavalle hatte das gleiche silberblonde Haar und die gleichen aquamarinblauen Augen wie sie. Das, was sie von allen Mitgliedern ihrer Familie immer unterschieden hatte, verband sie mit diesem Fremden und weckte einen beunruhigenden Verdacht.
Catherine hoffte und fürchtete gleichermaßen, dass der Brief ihr mehr verraten würde. Adrenalin jagte durch ihren Körper, während sie die Zeilen studierte, die ihre Mutter vor einigen Jahren zu Papier gebracht hatte.

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