“Yes we can” – das war der Sound des Sommers 2008. Obama flirrte durch die Medien, scheinbar direkt in die Herzen der Menschen. Zehn lange Jahre ist es her. Was ist seither schiefgegangen? Abiol Lual Deng, US-Amerikanerin südsudanesischer Abstammung, sucht nach Antworten und begibt sich auf Spurensuche. Ihre Erkundung führt vom “Yes we can”-Sommer bis zum “Sommer der Migration”, von den Snowden-Enthüllungen bis in die gegenwärtige Renaissance der Autokraten. weiterlesen »
Lateinamerika, die letzte Dekade des 18. Jahrhunderts: Don Diego de Zama sehnt sich nach Europa, einen Ort an dem er noch nie gewesen ist, der Ort aus dem seine Vorfahren stammen. Für ihn der Hort der “Zivilisation”. Gleichzeitig sind es die europäischen Kolonialherren, die den Kontinent terrorisieren. “Zama”, der jüngste Film der argentinischen Regisseurin Lucrecia Martel, behandelt die wichtigen Schlüsselfragen der “conditio latinoamericana”. Die Filmkritikerin Cristina Nord kommentiert. weiterlesen »
Debatten gehören zur Demokratie, doch gerade im Netz wird die Stimmung immer toxischer. Gezielte Troll-Kampagnen und Hate Speech stehen an der Tagesordnung. Wie wirkt sich das auf die Zivilgesellschaft aus? Die Kulturwissenschaftlerin Susanne Braun sucht in ihrem Essay nach Antworten in der Welt der Kunst. weiterlesen »
Was bedeutet Öffentlichkeit heute? Das war eine wichtige Frage für das Performance-Festival “Public Art Munich”. Hier wurden demokratische Grundwerte wie Meinungsfreiheit und Gemeinwohl mit einem politischen Verständnis von zeitgenössischer Kunst verbunden. Die Berliner Gazette-Autorin und Kunstkritikerin Julia Gwendolyn Schneider war in München unterwegs und hat sich Arbeiten angeschaut, die die unerzählten Geschichten von Münchner Moscheen genauso wiedergeben, wie die von Geheimdiensten in der Stadt. Eine Erkundung. weiterlesen »
Zu den größten Neuentdeckungen des globalen Autorenkinos zu Beginn des 21. Jahrhunderts zählt das noch junge Werk der aus Argentinien stammenden Regisseurin Lucrecia Martel. Es ist ein revolutionäres, radikal-emanzipatorisches Kino der sinnlichen Horizonterweiterung, indem das politische Subjekt aus dem Off des Mainstream-Bewusstseins emergiert– verkörpert durch infantile, lesbische oder indigene Figuren, die häufig einen Touch des Gespenstischen haben. Berliner Gazette-Herausgeber Krystian Woznicki unternimmt eine Bestandsaufnahme. weiterlesen »
Friedrich Kittlers Denken ist in der jüngsten Medientheorie nicht mehr wegzudenken. Sein Konzept der „Aufschreibesysteme“ etwa ermöglichte in den 1980er Jahre einen Zugriff auf die zunehmend computerisierte Welt. Das Aufkommen der Künstlichen Intelligenz stand Kittler geradezu euphorisch gegenüber. Der Kriminologe und Berliner Gazette-Autor Thomas Barth, zeichnet nach, welchen Einfluss Kittlers Denken auf Machteliten hat. weiterlesen »
1998 erschien die erste Ausgabe von “Revolver – Zeitschrift für Film”. Die Idee: Keine Filmkritiken, sondern eine „Theorie der Praxis”. Alle, die an dem Prozess namens Kino beteiligt sind, sollen hier Auskunft und Beispiel geben. Herausgegeben wird die Zeitschrift von einem Berliner Kollektiv, das in erster Linie aus FilmemacherInnen besteht. Ein Interview mit dem Regisseur und “Revolver”-Ko-Herausgeber Christoph Hochhäusler. weiterlesen »
Wie könnte in einer Zeit, die von Technikfortschritt geprägt wird, eine lebbare, gerechte Welt aussehen? Diese Frage zieht sich als roter Faden durch die feministischen Science und Technology Studies (STS). Auf diesem Gebiet werden neue Ideen entwickelt – etwa die Vorstellung einer Cyborg – und die Geschlechterpolitiken unserer technikgetriebenen Welt in Frage gestellt. Die Technik-Philosophin Jutta Weber unternimmt eine Bestandsaufnahme. weiterlesen »
Im Hintergrund ein Stich aus dem 19. Jahrhundert, von einer europäischen, bäuerlichen Landschaft, die heute in Europa ausstirbt. Darauf: Michel aus Lönneberga – der Innbegriff der fröhlichen Landjugend – auf einer Kuh, die schon in ihre Premium-Fleischpartien aufgeteilt ist. Außerdem: Geldscheine Zimbabwes – ein Schein inflationäre 500 Millionen Dollars „wert“ – und die Bilder einer florierenden Agrarwirtschaft, die kaum existieren kann, weil billige Trockenmilch aus europäischer Überproduktion dort den Markt flutet. weiterlesen »
Der Versuch, der kapitalistischen Industriegesellschaft ein gesundes, selbstbestimmtes Leben auf natürlicher Grundlage entgegen zu setzen, ist fast so alt wie die Industriegesellschaft selbst. Ein schillerndes Beispiel wäre die 125 Jahre alte genossenschaftlich organisierte Obstbausiedlung Eden in Oranienburg. Doch wie kann der Versuch, das Paradies auf Erden zu errichten, Bestand haben? Vielleicht durch eine ständige Reformierung der Reformgedanken? Der Kulturkritiker und Berliner Gazette-Autor Dietrich Heißenbüttel wagt eine Bestandsaufnahme. weiterlesen »
Der vieldiskutierte Film “Transit” scheint wie gemacht für ein Europa in Zeiten der “Flüchtlingskrise”. Doch die Potenziale des Films, unsere Lage kritisch zu kommentieren, konnte das bisherige Echo nicht freilegen. Berliner Gazette-Herausgeber Krystian Woznicki versucht die Lücke zu schließen und rückt nun zentrale Motive wie zu Gespenster gewordene Personen ins Blickfeld – damit aber auch drängende Fragen des gesellschaftlichen Seins. weiterlesen »
Geister sind der Urstoff des Imaginären – sie treten als Vorstellung in Erscheinung und aktivieren im Zuge dessen ein verborgenes Potenzial oder Areal der Vorstellungskraft. Verdrängtes, Vergessenes und Versäumtes erfährt eine Aktualisierung. Die Frage, die sich heute stellt: können wir dieses Potenzial urbar machen, obgleich auch der Rechtspopulismus das Imaginäre instrumentalisiert? Berliner Gazette-Herausgeber Krystian Woznicki kommentiert. weiterlesen »