Wasserwerfer, Polizisten mit Schlagstöcken, Rudi Dutschke und die RAF- das war gestern. Heute organisieren Protestierende ihren Widerspruch anders: Stichwort ist hier das Internet. Berliner Gazette-Chefredakteurin Magdalena Taube hat sich mit dem Protest via Facebook und Twitter beschäftigt. weiterlesen »
Zuerst ein Geständnis: Ich liebe das Internet und Facebook ist mein liebstes Spielzeug. Doch eines kann das Netz nie vollständig ersetzen: Die Kommunikation von Angesicht zu Angesicht. Ich lerne nur im Umgang mit realen Menschen. Ich lerne aus dem Zusammenspiel ihrer Gestik und Mimik, ich lerne aus der Schnelligkeit, mit der unser reales Gespräch im Gegensatz zum textbasierten Chatten vonstatten geht. weiterlesen »
Zuerst war er ein Wunderkind, das zusammen mit seinem Zwillingsbruder versuchte, den Mond zu klauen. Dann war er ein engagierter Solidarność-Held, der für das neue, vom Sowjet-Kommunismus befreite Polen kämpfte. Schließlich wurde er Präsident. Sein Regierungsstil: hart, konservativ, ultra-katholisch. Sein Bruder wurde zeitgleich Premierminister. Ein Land, das von Zwillingen regiert wird – eine Geschichte, die eigentlich mit “Es war einmal…” beginnen müsste, war für viele eine hervorragende Vorlage für politische Satire. Nun hat diese Geschichte eine drastische Wendung genommen. weiterlesen »
Unter “Field Notes” versteht man gemeinhin die schriftlichen Aufzeichnungen, die EthnologInnen bei der Feldforschung vornehmen. Protokolle auf dem Weg vom Rohen zum Gekochten sozusagen. Historisch nicht ganz korrekt kann man sich bei der Defintion auch bei Claude Lévi-Strauss bedienen, demzufolge die FeFildforschung und folglich auch die Feldnotizen ursprünglich mal eine Sache der Anthropologen waren. Welche, so ließe sich ergänzen, diesen Begriff vermutlich von den Feldstudien der Biologen abgeleitet haben. weiterlesen »
Zu Beginn ein Geständnis: Ich gehöre zu den Frauen, die gerne Latte macchiato trinken. Ich trinke ihn in Cafés, unterwegs oder auch privat zu Hause. Zudem habe ich ein Kind. Ich bin eine Latte macchiato trinkende Mutter. Vielleicht reicht das ja schon als Defintion der Latte-macchiato-Mama, wie sie im Duden – Das neue Wörterbuch der Szenesprachen steht. Aber wie kommt eine solche Definition zustande? weiterlesen »
Er könnte der unbeliebteste Außenminister in der Geschichte der Bundesrepublik werden: Guido Westerwelle wirkt anregend und polarisierend. Das ist aber noch lange kein Qualitätsbeweis. weiterlesen »
Der Philosoph Vilém Flusser hat einmal gesagt, dass die Welt in Programmierer und Programmierte zerfällt. Als die Gesellschaft noch nicht so umfassend im Zeichen des Computers stand wie heute, mag das noch so geklungen haben wie: Die Welt zerfällt in freie und unfreie Menschen. Zugespitzter formuliert: Die Welt zerfällt in Menschen, die das Leben anderer gestalten und Menschen, deren Leben gestaltet wird; letzte sind de facto Sklaven. weiterlesen »
Es juckt mir in den Fingern. Ich schleiche um die Regale der Bahnhofsbuchhandlung, möglichst unauffällig. Das Objekt meiner Begierde: The New Yorker. So nah und doch so fern: Denn da liegt sie, die aktuelle Ausgabe des berühmten Wochenmagazins. Aber 10,50 Euro sind für das extra von der Ostküste verschiffte Heft einfach zu viel: dekadent teuer. Und doch… weiterlesen »
Es ist schwierig in der deutschen Sprache eine Bezeichnung für kritische Formen des Lernens und der Wissensproduktion zu finden, ohne sich dabei zahlreiche Problemfelder aufzuhalsen. Der Begriff der Erziehung erzählt eigentlich bereits im wörtlichen Sinn viel von seiner Geschichte als Herrschaftstechnik und Instrument der Disziplinierung. Während Antonio Gramscis Überlegungen noch mit diesem Begriff übersetzt wurden, erscheint er heute (vielleicht auch nach seiner Funktion in der Nazipädagogik) eher diskreditiert. weiterlesen »
Die gegenwärtige Krise des Kapitalismus erweist sich kaum als grundlegende Krise. Sie scheint vielmehr eine zu sein, aus der der Kapitalismus gestärkt und verändert hervorgehen wird. Es stellt sich aber die Frage, inwieweit sich damit möglicherweise die Organisationsweise kapitalistischer Gesellschaften verändert. Es bedarf empirischer Beobachtungen, welche Veränderungen sich in welchen Bereichen auf welche Art durchsetzen – oder eben nicht. weiterlesen »
Wer sich in Jerusalem nachts kein Taxi leisten kann, lässt sich von jemandem mitnehmen und gibt ihm ein paar Shekel. Als eine Freundin von mir dies neulich tat und unvorsichtigerweise im Gespräch erwähnte, dass ihr Freund Israeli ist, schmiss sie der arabische Fahrer kurzerhand auf die Straße. weiterlesen »
Letztes Jahr im Sommer hatte ich vorab Widerspruchgegen das Foto meines Wohnhauses in Google Street View eingereicht. Daraufhin erhielt ich die schwammige Antwort, die Fotos seien noch nicht veröffentlicht. Gestern habe ich nochmal geschrieben, worauf prompt eine gleichlautende Mitteilung kam. weiterlesen »