Das frei handelnde Individuum ist die Leitidee der Moderne – aber auch der Kern der meisten Designkonzepte. Im Zuge dessen gestalten Designer*innen nur für eine Welt, statt für viele Welten. Und sie versuchen die Abhängigkeit der Menschen untereinander und ihre Verwobenheit mit nicht-menschlichen Wesen auszublenden, statt sie anzuerkennen und zu fördern. Angesichts der COVID-19-Pandemie fordert der Kulturwissenschaftler Jaron Rowan ein radikales Umdenken und plädiert für ein verletzliches Design. weiterlesen »
Die aktuelle Renaissance von Künstlicher Intelligenz (KI) und der Siegeszug der Logistik sollte zusammen gedacht werden. Ob dabei Logisitik immer mehr durch KI geprägt und KI immer mehr logistischen Prinzipien unterworfen wird, ist eine Frage der Medienforscher Alexander Klose nachgeht. Ein Interview. weiterlesen »
Bei den Sicherheitsmaßnahmen, die im Zuge der COVID-19-Pandemie ausgerufen wurden, geht es nicht zuletzt darum, das Risiko zu minimieren, das Menschen für einen “reibungslosen Kapitalismus” darstellen. „Unsere“ Verwundbarkeit und Ansteckungsfähigkeit wird zum Maßstab der Maßnahmen. Der Kunsthistoriker Tom Holert denkt über Kontrollpraktiken an der Schnittstelle zwischen Schule und Fabrik nach. Ein Interview. weiterlesen »
Die Covid-19-Pandemie hat Unternehmen wie Amazon oder Deliveroo Gewinne beschert, geht aber auch mit einer Zunahme von Konflikten am Arbeitsplatz einher. Der Techniksoziologe Simon Schaupp argumentiert, dass die Pandemie Konflikte verschärft hat, die auf die Degradierung von Arbeitnehmer*innen durch digitale Technologien zurückzuführen sind – ein Prozess, der als “kybernetische Proletarisierung” beschreibbar ist. Ein Interview. weiterlesen »
Mit der Einführung einer Contact-Tracing-App, die helfen soll, die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen, steht ein Szenario der Massenüberwachung im Raum. Doch ist der Geist erst einmal aus der Flasche, bekommt man ihn nach der Pandemie wieder hinein? Zukunftsforscherin und Berliner Gazette-Autorin Nora S. Stampfl unternimmt eine kritische Analyse. weiterlesen »
Werden Regierungen und Unternehmen die ‘Corona-Krise’ als Gelegenheit nutzen, um das Wirtschaftssystem zu überdenken und entsprechend den Bedürfnissen der Menschen und der Umwelt umzugestalten? Oder wird der Shutdown für eine Radikalisierung des Kapitalismus genutzt? – und etwa zu einer beschleunigten Automatisierung führen, die das Risiko verringert, welches der anfällige Mensch (und die anfällige Umwelt) für den Kapitalismus darstellen? Die Sozialwissenschaftlerin Kerstin Guhlemann, die an der Schnittstelle von Gastgewerbe, Industrie 4.0 und Gesundheitsschutz forscht, sucht nach Antworten. Ein Interview. weiterlesen »
Auf den Shutdown Indiens Ende März folgte ein “Exodus” aus Städten wie Delhi, wo sehr viele Wanderarbeiter*innen arbeiteten, die nun “nach Hause” zurückkehren mussten. Ein bloßes Symptom der Katastrophe? Oder signalisiert es auch eine neue Chance für die Kämpfe um soziale Gerechtigkeit? Die in Chennai lebende Wissenschaftlerin Sujatha Byravan sucht nach Antworten. weiterlesen »
Die Nähe von KI-Technologien zum militärisch-industriellen Komplex lässt sich nicht von der Hand weisen. Da erscheint es nur allzu logisch, dass Künstliche Intelligenz auch im jüngst ausgerufenen “Krieg gegen Corona” zum Einsatz kommen muss. In ihrem Kommentar arbeitet Technik-Philosophin und Berliner Gazette-Autorin Janina Loh heraus, warum diese Art der (sprachlichen) Vereinnahmung gefährlich ist. Ein Essay. weiterlesen »
Die Verschiebungen der Machtverhältnisse, die die ‘Corona-Krise’ mit sich bringt, spürt jede/r direkt am eigenen Leib – sie äußern sich aber auch in der Kontamination der Sprache und Diskurse. Dieses Phänomen thematisiert der Schriftsteller und Berliner Gazette-Autor Lars Popp im dritten Teil seiner “Chronik der Coronatage”. weiterlesen »
In der ‘Corona-Krise’ kommen Arbeiter*innenkämpfen eine besondere Rolle zu. Sie zeigen, dass die Überwindung der Krise nicht zuletzt davon abhängt, wie den System-Fehlern des Kapitalismus begegnet wird. Werden sie lediglich behoben oder provozieren sie, dass sich Grundsätzliches ändert? Sozialwissenschaftler, Filmemacher und Aktivist Dario Azzellini unternimmt eine Bestandsaufnahme. Ein Interview. weiterlesen »
Während Italiens “Krieg gegen Corona” explodieren im Land Autoritarismus und Arbeitskämpfe. Letztere rücken die Frage in den Vordergrund, was und wer für die Überwindung der Krise und den Wiederaufbau der Welt danach von ‘System-Relevanz’ und damit ‘essentiell’ ist. Diese Schlüsselfrage des Projekts SILENT WORKS-Projekts erörtert der Wissenschaftler und Aktivist Niccolò Cuppini. Ein Interview. weiterlesen »
Angela Merkel hat sich in ihrer großen TV-Ansprache am 18. März bei all jenen bedankt, die “den Laden am Laufen halten”. Der “Laden” ist bei dieser inzwischen zum geflügelten Wort gewordenen Wendung nichts weniger als die Nation, die Wirtschaft, das System. Wie nun im größeren Maßstab deutlich geworden ist, spielt hier Care-Arbeit eine besonders große Rolle. Die Wissenschaftlerin, Aktivistin und Kuratorin Christine Braunersreuther ergründet, warum es erst jetzt zu dieser Einsicht kommt und welche politischen Folgen sie haben könnte. Ein Interview. weiterlesen »