Ich hatte schon immer Schwierigkeiten mit Ismen und deren VertreterInnen. Was mir an Ismen grundsaetzlich nicht gefaellt, ist das fanatische Gebaren und die Radikalitaet ihrer Vertreter die gleich GlaubenskriegernInnen, beim formulieren ihrer Glaubensbekenntnisse so in Rage geraten, dass sie, ganz gleich wie Recht sie mit ihren Ideen haben, oftmals an ihrem eigenen Speichelfluss zu ersticken drohen. weiterlesen »
Vor einigen Tagen purzelte eine Email meines texanischen Freundes Charlie ins Postfach. Charlie ist Demokrat und unterstuetzt Barack Obamas run
auf das Weisse Haus. Er reist fuer Obama durchs ganze Land, leitet Informations- bueros, schlaegt sich Naechte um die Ohren, telefoniert mit wildfremden Menschen und sammelt Spenden. weiterlesen »
Ungluecklicherweise war ich waehrend des Erdbebens in China/Chengdu, gluecklicherweise ist uns nichts passiert – mal abgesehen von einem Schrecken, wenn das Gebaeude ploetzlich hin und her wankt, was sich aber als Luxusproblem entpuppte, nachdem wir von dem Ausmass der Katastrophe erfuhren. weiterlesen »
In meinem Wohnort Augsburg werben antifaschistische Gruppen mit Aufklebern. Darauf steht Nazis stoppen – mit allen Mitteln
oder Solange es Antisemitismus gibt, braucht Israel Waffen
. Mit allen Mitteln? Wie? Und solange es Antifaschisten gibt brauchen Faschisten Waffen? Nein, das kann so nicht gemeint sein. Vielmehr wird etwas vorausgesetzt, naemlich die Unterscheidung zwischen Antifaschisten und Faschisten, zwischen Guten und Boesen. Jedes Mittel und alle Gewalt ist gut und legitim, solange sie gegen Faschisten oder Antisemiten gerichtet ist. Das klingt richtig und einfach. weiterlesen »
Die Auseinandersetzung mit >Freundschaft< begleitet mich seit meiner Kindheit, als Realitaet, als Begehren, als Irritation. Auch wenn es vielfaeltige Interessensueberschneidungen unter Freunden geben kann, kann man Freundschaft nicht weit genug fernhalten von der Politik eines gemeinsamen Interesses. Freundschaften sind keine Interessensgemeinschaften zur Optimierung eigener oder gemeinsamer Projekte. Deshalb ist der inflationaere Gebrauch des Begriffs Freundschaft zur Beschreibung von Netzwerk-Geschaeftsbeziehungen ein sicheres Indiz dafuer, dass es sich nicht um Freundschaft handelt. Die eigenstaendige Kraft der Kategorie liegt aus meiner Sicht vielmehr darin, dass sie in einem bestimmten Sinn keine Gruende kennt. Und eben darin liegt ihre Irritation. weiterlesen »
Von Leonardo da Vinci bis James Bond ist es ein kurzer Weg. Die Distanz zwischen diesen beiden Eckpunkten hat kein Mensch selbst erlebt, medial vermittelt aber schon, in Form einer Abkuerzung, die vergessen macht, dass der Universalgelehrte irgendwann im 19. Jahrhundert aus der Mode kam, aufgrund einer Pluralisierung des Wissens, seiner Vertreter und Insitutionen. weiterlesen »
Unter Globalisierung stelle ich mir einen Weltenglobus mit einer transparenten Huelle drumherum und einen schnellen Bus, der an bestimmten Station haelt, vor: Vernetzung und/oder Entfremdung. Globalisierung ist ein Phaenomen der unendlichen Reise und freien Fortbewegung und Kommunikation. Als Beispiel wuerde ich die Kreation des Octo_Hasi
anfuehren, der in meinen Arbeiten als Mediator, Empfaenger und Weiterleiter steht. Mein Interesse liegt in der Kommunikation – woher wir kommen – roots of life
– und wohin wir gehen; in der Vision. weiterlesen »
Heute bin ich einen Tag Mann
beginnt die niedliche, circa achtzehnjaehrige Blondine im roten Kleidchen ihren Beitrag. Und erzaehlt dann, wie sie in Kneipen sieben Bier trinkt, nach Lust und Laune ruelpst und furzt, im Stehen gegen Waende pinkelt und sich als Mann so richtig wohlfuehlt, bis sie zu Hause von der grossen boesen gruenen Spinne in ihr Maedchen- Dasein zurueckgerufen wird und verzweifelt ihren Freund um Hilfe ruft. Na ja, ganz suess und lustig vorgetragen, aber mehr auch nicht. Und so aehnlich geht es weiter. weiterlesen »
Schmerz durchdringt meinen Fuss. Nach Luft ringend, liege ich auf dem Boden. Ich sammle all meine Kraefte und druecke mich mit meinen Armen und meinen unverletzten Fuss nach oben. Durch das Gebuesch auf den Gehweg, ueber die Strasse springe ich auf einem Bein nach Hause. Unterwegs bekomme ich mitfuehlende Blicke und ein Ooh Shit!
, Alles okay?
und Sport ist Mord!
zugesprochen. Die Treppe des ersten Stocks erklommen bewege ich mich ins Bad und fange an zu kuehlen. weiterlesen »
In einer taz-Rezension hat Brigitte Werneburg kuerzlich Joerg Immendorff als Helden bezeichnet, weil er sich dem Ausnahmezustand verweigert habe. Also, sich trotz ALS, der todbringenden Krankheit zwei Jahre lang fuer den Film Ich. Immendorff
aufnehmen lies. Und sie schreibt weiter: Immer wieder brach er aus dem elitaeren Kunstbetrieb aus, etwa 2000 mit einem Bild fuer BILD.
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Der Asphalt klebt unter den Fuessen, die wiederum in den voellig erweichten Gummisohlen der Flip Flops haften bleiben. Die Zeit am Morgen, zwischen halb sieben und halb acht, wird zur einzig ertraeglichen Zeit des Tages. Zeit zum Texteschreiben. Emails flattern schon seit Tagen nicht mehr ins Postfach. Die Menschen sind wie gelaehmt. Alles laeuft in Zeitlupe. Wenn jemand spricht, zerfliessen die Sprechblasen noch in der flirrenden Luft. Alles wird ueberfluessig. Fluessig. weiterlesen »
Jugendfreundschaften koennen auf ganz unterschiedlichen Interessen begruendet sein. Viele Freundschaften basieren auf gemeinsam ausgeuebten Hobbys wie sportlicher oder musikalischer Betaetigung. Wenngleich gemeinsame Hobbys auch bei meinen Freundschaften eine Rolle spielten, so waren und sind diese staerker davon gepraegt, wie ich etwas mit einem anderen Menschen mache als was wir machen. Ein Mensch, mit dem ich gut gemeinsam wandern koennte, wuerde mir dennoch bald langweilig werden, wenn ich mich mit ihm nicht auch interessant unterhalten koennte. weiterlesen »