Es ist wohl nur folgerichtig, dass im Kielwasser des Prekariat-ist-geil-weil-ich-dann-nicht-frueh-aufstehen-muss-Hypes jetzt der erste Wie-werde-ich-Unterschicht?-Ratgeber aufgetaucht ist. Bernd und Luise Wagners Berlin fuer Arme hat allerlei Tipps und Kniffe auf Lager, wie man fuer moeglichst wenig oder bestenfalls gar kein Geld seine alltaeglichen Beduerfnisse befriedigt findet. weiterlesen »
Ich moechte das Paradies in die Wirklichkeit zurueckholen
habe ich neulich in einem Interview ueber mein neues Buch gesagt. In die Wirklichkeit? Die Illusion vom Paradies – ist sie nicht zu einer eigenstaendigen Wirklichkeit geworden? weiterlesen »
Der Begriff Globalisierung ist zu einer Mischung aus Reizwort und magischem Schluessel fuer das Verstaendnis der Welt geworden. Dies hat berechtigter Weise heftige Kritik ausgeloest, vor allem, wo es darum geht, dem Begriff noch eine wissenschaftlich sinnvolle Bedeutung zu geben. Die menschlichen Angelegenheiten gehen auch heute nicht restlos in Globalisierung auf. Und ebenso sicher ist, dass nicht alles Schlechte in der Welt mit dem Verweis auf Globalisierung erklaert werden kann. Auf welche konkreten Phaenomene koennen wir den Begriff noch eindeutig beziehen? Ich wuerde die Frage anders formulieren: Welche kulturelle Funktion erfuellt der Begriff? Warum ist er uns so wichtig geworden? weiterlesen »
Seit Ende letzten Jahres lese ich Balzacs Comedie humaine. Das hoert sich simpel an und koennte es sein. In deutscher Sprache ist allerdings keine einzige vollstaendige Ausgabe dieses auf 137 Romane und Erzaehlungen angelegten Werkes erhaeltlich. weiterlesen »
Ein furchteinfloessender gruener gepanzerter Wagen, versehen mit zwei Wasserwerfern, steht vor dem Amerika Haus am Zooligischen Garten in Berlin. Hier findet noch bis Ende Mai die Austellung 68 – Brennpunkt Berlin
der Bundeszentrale fuer politische Bildung statt. Man hat die Moeglichkeit sich via Videoinstallation ueber damalige Demonstrationen aufklaeren zu lassen oder auch mal die persoenliche Fanpost von Rudi Dutschke zu lesen. weiterlesen »
Staendig kommen neue Polemiken in Umlauf, die dazu aufrufen, sich gegen die ’68er-Generation zu verbuenden oder aber das genaue Gegenteil zu tun, naemlich das Datum als identitaetsstiftendes Moment fuer ein Wir-Gefuehl zu mobilisieren. weiterlesen »
Neulich in der Strassenbahn. Zwei Jungs dancen wild zu knirschender Technomusik, die aus ihrem Handy kommt. Ein aelterer Herr, Typ Opi, wackelt auf die beiden zu und kraechzt: >Mensch, das ist doch total unpolitisch, diese Musik. weiterlesen »
Fuer einen Punkt geben die von anfaenglich kleinen Studentengruppen ausgeloesten Proteste und Revolten, die vor allem in Frankreich 1968 einen konkreten Hoehepunkt erreichen, in anderen Laendern, wie Deutschland, jedoch bloss in der geschichtlichen Erinnerung ein ueberragendes Datum bedeuten, ein sehr gutes Beispiel ab: Ein tiefgreifender, ansteckender Drang nach gesellschaftlicher Aenderung muss nicht mit einer oekonomischen oder auch nur sozialen Krise einhergehen. Das Ende der 1960er Jahre bildet mit Ausnahme vielleicht Englands (wo die Proteste ironischerweise auch noch gemaessigt ausfallen) noch nicht das Ende einer Phase enormen wirtschaftlichen Wachstums und technologischer Expansion, die in den USA mit, in Westeuropa nach dem Zweiten Weltkrieg einsetzt. weiterlesen »
Wie das Internet unser Leben veraendert
, kuendigt DIE ZEIT derzeit auf Plakaten, in Print und TV an, wird der erste Teil ihrer Beilagen-Trilogie erlaeutern – gefolgt von Wie das Internet unsere Gesellschaft veraendert
und Wie das Internet unsere Kultur veraendert
. weiterlesen »
Was macht eine Illusion aus? Die Serie Fantasy Island zeigt es: Sie realisiert einen Traum. Kostet Geld. Funktioniert auf Zeit. Die Serie zeigt aber auch: Die Fantasieinsel – das bin ich, der die Spielregeln der Illusion akzeptiert. Wenn der Urlaub vorbei ist, zuecke ich die EC-Karte, um den naechsten Trip zu bezahlen. weiterlesen »
Ich glaube, wir waren der letzte Studienjahrgang, der Statistikanalysen im Universitaetsrechenzentrum noch mittels Lochkarten durchgefuehrt hat. Noch Ende der 1980er Jahre hielt ich die am IBM-Grossrechner von Benutzerstation zu Benutzerstation gesendeten Grussbotschaften als entbehrlichen Zierrat. Keine Ahnung hatte ich damals davon, dass die in jener Zeit ankommende digitale Revolution nicht nur das Triebwerk der Globalisierung traenken, sondern auch die ganz persoenliche Erfahrungswelt so drastisch veraendern wuerde, wie dies jetzt der Fall geworden ist. weiterlesen »
Lieber in Eikes Wanne, als in Wanne-Eickel.
Diesen Spruch bekommt man zu hoeren, wenn es um Wanne-Eickel, die Graumetropole des Kohlenpotts geht. Gleichzusetzen ist der unfassbare Witz dieses Spruechleins nur noch mit dem Berliner Trend vergangener Tage, T-Shirts mit der Aufschrift I love Wanne-Eickel
zu tragen. weiterlesen »