Unsere Initiative Kulturforum Berlin-Alexanderplatz (KFBA), das ehemalige Haus Ungarn als Kulturstandort für eine offene, interdisziplinaere und nicht-kommerzielle Kulturarbeit im Zentrum zu erhalten, ist nach sechsmonatigen Verhandlungen gescheitert. Seit Oktober 2007 hatten wir mit der Wohnungs- baugesellschaft Berlin-Mitte (WBM) ueber die zukuenftige Nutzung des ehemaligen Haus Ungarn an der Karl-Liebknecht- Strasse verhandelt. weiterlesen »
In letzter Zeit beobachte ich, wie Schnelligkeit auf neue Weise missverstanden wird. (Sie werden sich erinnern, dass ich bereits letzte Woche zum Brauch des Gasgebens dozierte.) Mir begegnen in zunehmendem Masse (mit ß) und wohl auch in zunehmender Masse (ohne ß) Texte, die vermuten lassen, dass der Autor der Versuchung erlegen ist, eine Abkuerzung zu waehlen. Schnelle Texte, die auch schnell entstanden sind. Ich meine nicht schnell geschrieben, denn da gibt es viele flinke Federn in “unserem” Land, die keine Ladehemmungen kennen, die nur so spruehen. Nein, ich meine schnell gedacht. weiterlesen »
Tibet zieht an durch das Geheimnisvolle, verstaerkt durch die lange Abgeschlossenheit im Hochland des Himalaya; die besondere Auspraegung des tibetischen Buddhismus mit seiner Vielzahl von Heiligen und seinen tantrischen Ritualen; ein zutiefst religioeses Volk mit dem charismatischen Dalai Lama als religioeser Fuehrer im Exil – aber auch die bei uns vorhandene idealisierende Wahrnehmung des Mythos Tibet
. Eine traditionelle feudale Gesellschaft, mit Adel und Kloestern als deren Stuetze, die jahrhundertelang in relativer Autonomie gelebt hat, ist seit dem Einmarsch der Chinesen 1950 mit einer doppelten Herausforderung konfrontiert. weiterlesen »
Eine meiner besten Freundinnen sitzt mir bei einer Tassetee gegenueber, die sie fest umklammert, wie ein Rettungsbot. Leise sagt sie: >Ein komisches Gefuehl ueberkommt einen. Das Gefuehl, das einen heimsucht, wenn man gerade mit einem Job, einem Projekt oder einem Lebensabschnitt abgeschlossen hat. weiterlesen »
Meine Pariser Agentur Violet, Erfinder des WLAN-Hasen Nabaztag, entwickelt das intelligente Internet der Dinge, in dem alle Arten von Objekten mit dem Netzwerk verbunden sind. WLAN und RFID-kompatible kommunizierende Objekte sind befaehigt, kontinuierlich zu lernen, neue Dienstleistungen, Anwendungen, Inhalte bereitzustellen. weiterlesen »
Irgendwie ist diese ganze Entwicklung in der Urheberrechts- gesetzgebung nicht mehr mein Thema. Dennoch scheint es noetig, ab und zu ein paar Bemerkungen dazu zu machen. Wenn mich nicht alles taeuscht, ist neulich in dritter Lesung die Umsetzung einer EU-Richlinie verabschiedet worden. weiterlesen »
Wenn du Muschi sehen willst, ruf Lisa Nova an!
raunt eine gestresste Schauspielerin ihre Produzentin an, waehrend sie ihr Whisky-Glas an eine Dreijaehrige weiterreicht. Ein ganz normaler Satz am Set von Viralcom. Wer bis jetzt dachte, all die lustigen Clips auf Youtube waeren Homevideos von Nerds mit zuviel Zeit oder von sexgeilen Teenagern, die sich langweilen, wird nun eines besseren belehrt. weiterlesen »
>Freundschaft< ist soziologisch gesehen ein komplexer, aber uebersichtlicher Begriff. Wie >Liebe< kennzeichnet er eine Beziehung, die um ihrer selbst willen besteht. In manchen Beziehungen wird der der >Freundschaft< genutzt, um ganz andersartige Beziehungen zu entspannen oder sie in ein Licht zu stellen, in dem der Zweck nicht mehr so aufdringlich sichtbar ist. Auch Geschaeftsbeziehungen verlangen Vertrauen, das nach aussen hin mittels >Freundschaft< begruendet werden kann. weiterlesen »
In guter Gesellschaft ist jeder gern
. Doch was ist eigentlich die Gesellschaft? Zu vordemokratischen Zeiten waren diese Fragen noch leicht zu beantworten: Der Adel als die Herrschaft der Besten repraesentierte mit seinen Interaktionen die guten Teile der Gesellschaft – dies liess man sich zumindest durch die Schar der Uebrigen gerne so attestieren. weiterlesen »
Schnelligkeit. Ein wichtiges Thema im Netz. Hier herrscht die fuenf Minuten Aufmerksamkeitsoekonomie. Schnell sein = spontan sein? Oder schnell sein = geplant und durchdacht auftreten? Legen wir die Karten auf den Tisch: Wie ist Schnelligkeit gemacht, wie ist sie gemeint? Adorno wollte zweimal gelesen werden. Warum? weiterlesen »
Muesste ich mein Interesse an der Globalisierung in einigen wenigen Saetzen zusammenfassen, wuerden mir spontan drei Phaenomene einfallen, die einerseits die historische Dimension der Globalisierung zeigen, andererseits auf aktuelle Problemfelder verweisen. Das erste waere die Hajj, die muslimische Pilgerfahrt nach Mekka, welche seit der Verbreitung des Islam Muslime aus aller Welt jaehrlich in Mekka zusammenfuehrt. Das zweite Phaenomen betrifft die Entstehung und Entwicklung islamischer Netzwerke im Indischen Ozean zwischen dem 10. und 19. Jahrhundert, die eine wirtschaftliche und politische Verflechtung Asiens und Afrikas bewirkten, welche lange vor der durch Europa ausgeloesten Globalisierung begann. weiterlesen »
Mit Feuchtgebiete
hat Charlotte Roche das Buch geschrieben, das ich auch schreiben wollte. Aber es ist schon ganz gut, dass sie es gemacht hat und nicht ich, denn ihres ist streckenweise so gut, dass es sogar mir zu eklig ist. weiterlesen »