Fast nur Frauen. Sogar der Sicherheitsdienst ist heute Abend weiblich. Wenn man das noch so nennen kann bei so vielen Kilos. Schraeg links sitzt ein gruen-orange-kariertes Holzfaellerhemd. Vor mir drei alte Damen, Emma-Abonnentinnen seit 30 Jahren und genauso lange in “der Bewegung”. Emma, Maedels, kennt die noch jemand? Die Damen sehen nach hinten, laecheln ueberlegen und reichen das neue Buch von Alice (sprich: Alitze) Schwarzer herueber. Es ist die Antwort auf alle Fragen zum neuen Feminismus, zum alten, zum gelben und gruenen und dem im Holzfaellerhemd. weiterlesen »
Nachts, wenn ich nicht schlafen kann, mache ich mich auf zu gefaehrlichen Missionen. Ganz ohne Sturzhelm, aber mit Frotteepyjama und Thermoskanne, stuerze ich mich in die Untiefen des Interwebs. Ich stromere unter falschem Namen durchs StudiVZ und belaestige ein paar Nachtschwaermer. Oder ich berichte auf einem meiner vielen Blogs ueber die schmutzigen Geheimnisse einer Bibliothekarin. weiterlesen »
Ich habe mich eigentlich nie mit Zeit beschaeftigt, bis ich mit 18 Jahren als untauglich fuer den Wehrdienst befunden wurde und meine Mutter mir erzaehlte, dass ich ja jetzt zwei Jahre gewonnen haette, die ich unbedingt fuer eine schnelle Beendigung einer Ausbildung oder eines Studiums nutzen solle. Diese Art von Logik konnte ich nicht wirklich nachvollziehen und brach die Schule ab, um forthin rumzugammeln und Musik zu machen. Da meine Eltern davon nicht so begeistert waren wie ich, stellten sie abrupt jegliche finanzielle und moralische Unterstuetzung ein, woraufhin ich angefangen habe, mich mit Jobs als Lkw-Fahrer, Schraubenlegierer, Marktforscher, Buecherkommissionierer etc. ueber Wasser zu halten. Das allerdings stahl mir sehr viel Zeit zum rumgammeln und Musik machen und ich beschloss, fortan nur noch Musik zu machen, aber auch etwas weniger rumzugammeln, damit ich vor mir selbst ethisch vertreten konnte, in Zukunft fuer Musik bezahlt zu werden. Zeit und Geld schienen auf einmal zusamenzuhaengen. Jetzt interessiere ich mich eher fuer die Brueche in diesem Zusammenhang. weiterlesen »
It’s all about the moneeey.
, kreischte Busta Rhymes in den Neunzigern. Es ging ihm vermutlich um den Ausverkauf der Kulturen im Kapitalismus. Aber man hatte damals auch noch Geld-Kranke aus der vorangegangenen Dekade vor Augen. Leute, die ertranken in ihrem immer fluessiger werdenden Geld, vergeblich nach Luft schnappten, wie nach dem Lebenssinn, nach so etwas wie einem Lebensinhalt, der nicht Geld war. Geld allein macht nicht gluecklich.
Dort, wo Geld im Ueberfluss vorhanden war, leitete sich diese Einsicht ab. Heute teilen sie auch andere Bevoelkerungsschichten. Doch: Haben oder nicht haben, das ist hier nicht die primaere Frage. weiterlesen »
Es gibt eine Menge von Themen, die in naechster Zukunft wichtig sein werden. Zunaechst ist da die Energiefrage, die auch damit verbunden ist, inwieweit es den unterentwickelten Laendern gestattet sein wird, sich bei der Diskussion globaler Angelegenheiten zu beteiligen. Dazu kommen dann noch ihre billigen Arbeitskraefte und vielleicht der exotisch guenstige Tourismus. Vor allem die Energiefrage wird von Tag zu Tag wichtiger, da der Vorrat an erschoepflichen Energietraegern bald verbraucht sein wird. Ich frage mich, wie sich bis dahin die Beteiligung dieser Laender veraendern wird. weiterlesen »
Sehr geehrte Damen und Herren, leider muss ich Ihnen mitteilen, dass die o.g. Ausschreibung meinen Anspruechen nicht ge- recht wird. Ich versichere Ihnen, dass meine Entscheidung keine Abwertung Ihrer Firma bedeutet, sondern ausschliesslich auf meine Auswahlkriterien zurueckzufuehren ist.
Der studierte Philosoph Thomas Klauck hatte irgendwann genug vom Anforderungswahnsinn der Stellenausschreibungen, von Forderungen nach team-orientierter Motivation
, interdisziplinaerer Fuehrungserfahrung
oder konzeptioneller und kommunikativer Kompetenz
, wenn man sich etwa anschickt, Kanzler einer Fachhochschule zu werden oder bis zum 01.03.08 eine Waldbau-Professur in Rottenburg zu besetzen. weiterlesen »
Geliebter Homer, schon lange wollte ich diese Zeilen an Dich richten. Bisher hat mich die raeumliche und kulturelle Entfernung zwischen uns davon abgehalten, Dir meine Liebe zu gestehen. Doch nun, da Du ein richtiger Filmstar bist, kann ich meine geheime Liebe genauso gut einem Massenmedium anvertrauen. Warum ich Dich liebe? weiterlesen »
In einem durchschnittlichen Integrationskurs kann man sie finden. Jeden Morgen kommen sie durch die Tuer, leibhaftig und unzweifelbar real: Aliens. weiterlesen »
Wer redet denn heute noch vom Wetter in England? Ich! Denn Manchester ist dafuer ein selten gefundenes Fressen, auch wenn ich den Aussagen der Mancunians anfangs nicht ueber den Weg getraut habe: Hier regnet es immmmmer!
Das sagen die in Bremen auch und alles, was dahinter steckt, ist als Beschwerde getarnter, fast platzender Lokalstolz, dass man eben nur als Einheimischer in dieser rauen Gegend ueberleben kann, die, wenn man dort wirklich wohnt, ueberhaupt nicht so rau ist. Immer! Pah! Das mag vielleicht den spanischen Erasmus-Studenten so vorkommen und natuerlich den Mancs, aber doch nicht mir. weiterlesen »