
Wenn es das, was Du gerne hättest, nicht gibt, dann musst du es erfinden. In der Medienkultur hat sich dafür der Begriff DIY etabliert: Do-It-Yourself. Ein spannendes Beispiel dafür ist „Mute“, ein Magazin über digitale Kultur, Kunst und Gesellschaft. Was 1994 in den Notfallredaktionsräumen der „Financial Times“ begann, ist bis heute ein Stück DIY-Kultur mit unabhängiger, kritischer Stimme. Ko-Herausgeber Simon Worthington berichtet für uns über die Gründerzeit. Unterhalb des Texts finden sich Videos, die ihn im Nahportrait zeigen. weiterlesen »

Web 2.0 und Soziale Netzwerke wie Facebook sind keine Phänomene, die aus dem Nichts kommen. Ein analoger Ursprung des Social Networking liegt in der Punkbewegung der 1970er Jahre, als man begann Do It Yourself-Fanzines zu hunderten zu kopieren und zu verteilen. Die Netzwerkforscherin Tatiana Bazzichelli ergründet diese vergessene Netzkultur von ihren Wurzeln bis zur Blüte in der hacktivistischen Undergroundszene und fragt, was diese mit heutigen Netzwerken noch gemein haben. weiterlesen »

Was wäre, wenn es kein Morgen gäbe? Dann gäbe es auch kein Heute, sagt Viktor Tsilonis. Dabei nimmt der Jurist und Berliner Gazette-Autor Griechenland ins Auge und Bezug auf die legendäre Filmkomödie “Und täglich grüßt das Murmeltier”. Ein nachdenklicher Essay aus Thessaloniki, der zweitgrößten Stadt Griechenlands. weiterlesen »

Sozialamt, Jobcenter, Gründerberatungsstelle: Orte, so inspirierend wie eine Zahnarztpraxis. Orte, die die in Berlin steigende Anzahl von so genannten Kreativen meidet – selbst wenn die Ratlosigkeit unter ihnen wächst, wie die eigene Existenz zu finanzieren ist. Doch was, wenn es ein Beratungsbüro gäbe, das von den Betroffenen geleitet wird? Eine Selbsthilfestelle, in der die Sachbearbeiter keine realitätsfernen Maßnahmenleiter sind, sondern erfolgreiche Künstler und Sozialunternehmer? Was, wenn dieses Büro ein Ort ist, an dem nicht der Geruch von Akten die Atmosphäre bestimmt, sondern der Anschein einer geheimen Bar? Willkommen im BQV, dem Büro für Qualifikation und Vermögen! weiterlesen »

Der Arabische Frühling, die Bewegung Occupy Wallstreet und die weltweiten Anti-AKW-Demonstrationen – 2011 war das Jahr des politischen Protests. Zwei Künstler haben ihn seit vergangenem Sommer begleitet. Bislang haben sie rund 80 Videoclips gemacht: Interviews mit Demonstranten, die die Geschehnisse in der Politik hinterfragen. Sie alle kommen zu Wort, ohne unterbrochen oder geschnitten zu werden. Berliner Gazette-Gastredakteurin Leonie Geiger hat die beiden Künstler getroffen. Sie bleiben im Interview anonym, weil das Projekt im Vordergrund stehen soll. weiterlesen »

Wind ist ein flüchtiger Zeitgenosse. In der Meteorologie wird er ziemlich unspektakulär als “gerichtete stärkere Luftbewegung in der Atmosphäre” definiert. Doch Wind kann mehr sein. Beispielsweise Datenjournalismus in seiner kunstvollsten Spielart. Und genau das bietet die “wind map”. Die animierte Karte zeigt, was normalerweise nicht sichtbar ist: die Schönheit der fließenden Windströme aus der Vogelperspektive. Für diese Luftmassen öffnet Berliner Gazette-Redakteurin Sarah Curth ihre Augen. weiterlesen »

Nach den Enthüllungen von US-Kriegsverbrechen brach Ende 2010 ein Shitstorm über WikiLeaks herein. Angriffe auf Julian Assange, ein Finanzboykott, Hickhack um Exklusiv-Rechte, vor allem mit “The Guardian”, und eine Schlammschlacht mit ehemaligen Mitstreitern belasten die Whistleblower-Plattform bis heute. Vor kurzem erreichte die TV-Dokumentation “WikiLeaks – Geheimnisse und Lügen” das Fernsehpublikum in Deutschland. Die Botschaft dieser ZDF/Arte-Sendung scheint klar: “The Guardian” gut, WikiLeaks böse und Julian Assange des Teufels. Gerd R. Rueger hat sich die Doku genauer angesehen. weiterlesen »

Macht und Gegenmacht – der ewige Kampf findet längst auch im digitalen Raum statt. Dabei spielt Anonymität eine wichtige Rolle. Denn sie verschiebt das Machtgefüge und ermöglicht, über Ungerechtigkeit zu sprechen, ohne einen Vergeltungsschlag fürchten zu müssen. Internetaktivist und IT-Experte Jacob Appelbaum setzt in seinem Essay den Widerstand des 20. Jahrhunderts und den Widerstand der Gegenwart in einen Zusammenhang – für ein besseres Verständnis der Zukunft. weiterlesen »

Kindersoldaten, enthusiastische junge Westler und eine traurige und zugleich mitreißende Geschichte. Das alles zeigt der Kurzfilm „Kony 2012“, der Anfang März von der US-amerikanischen NGO “Invisible Children” veröffentlicht wurde, um Missstände in Uganda aufzuzeigen. Mit Rekordgeschwindigkeit eroberte er ein breites Publikum in sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter. Die Berliner Gazette-Autorin Gesa Steeger fragt, was der Film wirklich bewirkt hat – außer ein virtuelles Helfersyndrom freizusetzen und kritische Stimmen auf den Plan zu rufen. weiterlesen »