Literaturgefluester

2014-07-14

Prolog zur Short Story Conference

Filed under: Uncategorized — jancak @ 23:50

Sylvia Petter wurde mir einmal von Christel Fallenstein im Literaturhaus vorgestellt, die Australierin, die in Wien lebt und seit einiger Zeit eine Internationale Short Story conference vorbereitet, die vom 16.bis 19 Juli im Juridicum stattfinden und am Montag in der „Alten Schmiede“ und am Dienstag im Literaturhaus eine Eröffnungsveranstaltung haben wird.
Am Montagabend bin ich in den Sommermonaten immer in Wien, habe da zwar jetzt eine achtzehn Uhr Stunde, aber dann hat es mich doch verlockt in die „Alte Schmiede“ zu spät zu kommen, da Friederike Mayröcker im Eröffnungsprogramm stand.
Dann war es gar nicht so voll und ich mußte mir die Veranstaltungnicht per Videoübertragung im Schmiedemuseum anschauen, wie ich eigentlich befürchtete, sondern habe ganz bequem einen Platz, neben Herbert J. Wimmer gefunden und Friederike Mayröcker hat gerade einen ihrer poetischen Texte gelesen, der wahrscheinlich sowohl als poetische Prosa als auch prosaische Prosa gelten kann, lyrische Alltagsbeschreibung vom Leben der alten Dichterin, in ihrer überfüllten Wohnung, in der es nur mehr wenig Platz für sie gibt, was aber gar nichts macht, da sie ohnehin bei Jean Paul zu Hause ist.
Da lachte das Publikum und ich habe Sylvia Petters Eröffnungstrede versäumt, es scheint aber eine Broschüre oder Anthologie zu geben, in der man die Texte nachlesen kann und das wäre bei den beiden Australiern Cate Kennedy und Andy Kissane eine gute Idee, wärend mir Doron Rabinovicis Kurzprosa schon bekannt erschien.
Er las drei Stücke, das erste handelte von einem Zuspätgekommenenen, einem der sein Leben lang damit hadert, warum ausgerechnet er die Shoah überlebt hat und dann nicht einmal seine Pension genießen kann, das zweite Stück handelte von einem der immer und überall über den vierten Bezirk nach Hause fahren muß und das dritte von einem, der sich seine Pension eine Bibliothek anlegt, dann erblindet und von seiner Lebensgefährtin abhängig wird, die muß ihm nun vorlesen, verändert aber den Schluß so sehr, daß er schließlich daran verstibt.
Sehr böse und sehr hintergründig und auch Günther Kaip, soviel ich weiß, GAv-Mitrglied brachte drei Miniaturen, die ebenfalls sehr lyrisch waren, dann verwies Sylvia Petters auf den Büchertisch beziehungsweise auf den Zeitschriftenraum, wo es was zu trinken gab und ich habe wiedermal die Probe aufs Exampel gemacht, wer sich mit mir unterhält?
Judith Nika Pfeifer, die freundliche tut es und hat mich auf unserer Radtour nach Bamberg mit Ruth Aspöck „Die Donau hinunter“, nach Bamberg angesprochen. Wir sind zwar nur bis Regensburg mitgefahren, es war aber eine schöne Tour, dann kam ich noch mit einer Kardiologin ins Gespräch und wollte eigentlich nicht mehr auf den Karlsplatz, wo ich mit dem Alfred verabredet war, sondern nach Hause bloggen und meinen interessierten Lesern erzählen, das Robert Prosser der nächste Priessnitz-Preisträger sein wird.
Also wieder eine Chance verpasst, aber dafür bin ich ohnehin schon zu alt und nicht experimentell genug und mit dem Korrigieren bin ich wieder nicht fertig geworden, sondern habe getrödelt, mir Filme zum Niedergang der DDR und den letzten Tagen von Margot Honecker in ihrem chilenischen Exil angeschaut, die zwar sehr interessant sind, mich in meiner literarischen Karriere nicht weiterbringen. Was soll man aber machen und die Short Story Conference, beziehungsweise ihr Eröffnungwabend war sehr interessant und Short Cuts, mit denen ich mich allmählich anfreunde, hat es einmal auch schon im Literaturhaus gegeben.
„Ich wünsche einen schönen Sommer mit Literatur!“, hat noch Kurt Neumann gesagt, da die „Alte Schmiede“ damit ja in die Sommerpause geht und das habe ich angesichts meiner elendlangen Leseliste in der Sommerfrische, in die ich mich demnächst begeben werde, auch vor.

2014-07-13

Sommerlektüre

Filed under: Uncategorized — jancak @ 00:17

Im Sommer und in der Sommerfrische gibt es die Sommerbücher. Eigentlich hat mich Elisabeth von Lesefrust, als ich ihren Blog, vor, glaube ich, fünf Jahren, kennenlernte, auf diese Idee gebracht, denn die ist damals in die Buchhandlungen gegangen und hat nach Sommerbüchern gefragt.
Meistens werden dazu ja Krimis empfohlen, gedruckt und geschrieben oder Anthologien mit Sommergeschichten.
Im Urlaub haben die Leute Zeit und sollen etwas lesen. Michael Krüger empfiehlt dazu zwar die Klassiker, aber daran werden sich die meisten Durchschnittsleser wahrscheinlich nicht halten und das bin ich eigentlich auch nicht, komme aber nicht umhin zu bekennen, daß die Idee im Sommer Bücher zu lesen, die in der warmen Jahreszeit spielen, etwas auf sich hat, weil es ja auch nicht logisch wäre, im Sommer vom tiefsten Winter und Weihnachten zu lesen und Weihnachtsbücher, sammle ich, seit es die Bücherschränke gibt, während des Jahres und beginne sie dann zu Weihnachten zu lesen.
Warum nicht auch im Sommer? Im vorigen Jahr bin ich, glaube ich, auf die Idee gekommen und habe nach Harland, als ich meine diesbezügliche Leseliste beendet hatte, aus Wien heitere Krimis, Chick Lits etc mitgenommen.
Jetzt habe ich inzwischen aber schon so eine endlos lange Leseliste, mit der ich mich beeilen muß, um sie in diesem Jahr zu schaffen, daß dafür eigentlich keine Zeit ist und auch dafür nicht, was ich ja gerne tuen würde, mit dem Rad zur Seedose zu fahren, mir ein Buch aus der dortigen Telefonzelle zu schnappen und auf gut Glück mit dem lesen zu beginnen.
Und so habe ich mich schon die ganze Zeit auf den Dienstag gefreut, wo ich eine große Tasche packen werde und die Bücher auf der Liste ab „Perfect Copy“ bis „Leif PG Perssons „In guter Gesellschaft“ zufällig ein Krimi, schnappen und im Juli und August in der Harlander Sommerfrische lesen werde.
Dann habe ich mir selber einen Strich durch die Rechnung gemacht und mir vom „Holzbaum-Verlag“ das „Unnütze Habsburger Wissen“, was eigentlich zum Sommer passt bestellt und von der „Kramer Gesellschaft“ auch zwei Rezensionsexemplare, die eigentlich schon früher kommen sollte, aber da habe ich mich, legasthen wie ich bin, bei der Adresse verschrieben und die Post kam zurück.
Na gut macht ja nichts, „Young Austria“ ist interessant und passt zumindest zur Sommerakademie und auch noch etwas anderes, eigentlich nicht so Unpassendes ist eingetreten und so werde ich diesen Sommer in der Sommerfrische, bevor ich mit dem Alfred ins Elsaß fahre, nach Slowenien begehen, denn der „Hermagoras-Verlag“ hat mich über seine neue Homepage informiert und so habe nach Rezensionsexemplaren gefragt und am Montag eine Kiste mit sechs Büchern bekommen, wo sich einige unbekannte Schätze befanden und so werde ich, statt, wie geplant mit Hans Lothars „Mühle der Gerechtigkeit“ und Frahz Werfels „Der veruntreute Himmel“, wo es, um eine Rom-Pilgerfahrt geht, mich nach Slowenien begeben und bei Boris Pahors „Villa am See“ könnte es sich auch um ein Sommerbuch handeln, wobei es auch gar nicht so logisch ist, sich im Sommer nur mit leichter Lektüre zu umgeben, denn gerade im Sommer hat man ja Zeit, für schwerere Kost.
Allerdings kommen von überall die Sommerlesetips und so hat mir Doris Lind auch gestern ein Mail geschickt und mir ihre „Lesereise in den Süden“ empfohlen. Sie empfiehlt Adriana Altaras „Titos Brille“, Ismail Kadares „Chronik in Stein“ und Nastasa Dragnics „Jeden Tag,jede Stunde“, also auch ganz passend und ich finde es ganz spannend mich lesend nach Slowenien zu geben, denn da war ich noch nicht, beziehungsweise nur auf auf Veranstaltungen, habe mir in den letzten Jahren aber angewöhnt, mir auf Reisen die entsprechenden Autoren mitzunehmen, nach Ungarn also Bücher ungarische Autoren oder in Litauen durch die litauische Literatur zu streifen, aber was nehme ich ins Elsaß mit?
Da habe ich vom Alfred zwar einen Reiseführer bekommen, aber sonst keine Ahnung, denn eigentlich ist das ein deutschsprachiges Gebiet. Aber ein bißchen Französisch wird man da schon brauchen und da habe ich vor einigen Wochen im Schrank eine noch originalverpackte Kasette mit einem Buch der Alltagsphrasen gefunden, also das, was man im Hotel, Restaurant und Geschäft benötigt und dann steht auch noch Veronique Olmi und Francoise Sagan auf meiner Leseliste, was zwar wahrscheinlich nicht ins Elsaß passt, aber französische Autorinnen sind, also werde ich mir die Anfang August einpacken und den Matthias Mander liegen lassen.
Spannend, spannend so aus dem Vollen schöpfen zu können und so bin ich auf meinen Slowenien Schwerpunkt in der Harlander Sommerfrische gespannt und bin da jetzt, nachdem ich mit den „Young Austria Schicksalen“ fertig bin, auch ein wenig angekommen, auch wenn ich immer noch an der „Anna“ korrigiere und so wie es aussieht, so schnell damit nicht fertig werde, daß ich Skizzenschreibend oder Bücherlesend mit dem Rad herumfahren kann.
Voriges Jahr habe ich aber einen tollen Lesemarathon eingeschoben und ein paar spannende Sommerbücher, wie die „Sommertöchter“ waren auch dabei.

2014-07-12

Unnützes Habsburger Wissen

Filed under: Uncategorized — jancak @ 00:22

Die vom „Holzbaum Verlag“ herausgegebene Reihe des „Unnützen Wissen„, scheint so erfolgreich zu sein, daß sie inzwischen, passend zum Sommerloch, den Touristenmassen, die Sachertorte und Mozartkugeln essend durch die Hofburg und Schloß Schönbrunn strömen und dem Ausbruch des ersten Weltkriegs, durch das „Unnütze Habsburger Wissen“ mit Krone am Cover im schönsten Schönbrunnergelb, ergänzt wurde.
Kein Buch für mich, könnte man meinen, habe ich ja nichts mit der Monarchie am Hut und mich über die Wien Souveniers, den Kaffeetassen und den Postkarten mit dem Kaiser und dem Kaiserinnenbild, die immer noch in den Touristenschops verkauft werden, als Studentin sehr geärgert.
Mit zunehmenden Alter sieht man es milder und die Habsburger und die Monarchie gehören auch zum Geschichtsbild und so ist das Buch auch zu verstehen und, daß es noch dazu ganz offen, als „unnütz“ bezeichnet wird, umso besser!
Ein wenig war ich auch enttäuscht, habe ich mir wohl ausschließend Franz Joseph und Sisi, zum ersten Weltkrieg passend, erwartet oder vielleicht auch was Unnützes über Karl, Zitha, Otto und, wie die Nachfahren so heißen, die man manchmal auf Illustrierten oder im Fernsehen sehen kann, erfahren wollen, aber nein, es geht in die Geschichte zurück und beginnt mit dem Ursprung und darum kommen auch die Schulkinder nicht herum, also habe ich das gelesen, was auch in den Geschichtsbüchern steht und einiges, habe ich schon gewußt.
Es begann also am 26. August 1278 mit dem Kampf zwischen König Rudolf I und Ottokar II Premysil.
Rudolf I ist Sieger geblieben, das AEIOU „Alles Erdreich ist Österreich untertan“ oder „Österreich ist auf Erden das Letzte“ hat begonnen und der erste Habsburger König des Heiligen Römischen Reiches war noch so nett, dem König Ottokar, die ewige Ruhe zu verweigern und seinen Leichnam öffentlich auszustellen und verwesen zu lassen, na pfui!
So beginnt es und geht weiter mit Anekdoten unser großen Herrscher, von denen wir einige schon in der Schule hörten und manche wahrscheinlich auch erfunden sind.
Vom Albrecht mit dem Zopf können wir etwas lernen, von Johanna der Wahnsinnigen und ihrer Eifersucht, sie soll ihre Nebenbuhlerin mit einer Schere attackiert und zu kratzen versucht haben, ihr Gatte Philiph konnte das Schlimmste noch verhindern und dann geht es zu Maria Theresia, der dicken Supermama, mit den sechzehn Kindern und sehr strengen Herrscherin.
Die Namen der Kinder und ihre Lebensdaten sind genauest angeführt, wer will, kann sie auswendig lernen, die bekannteste Tochter ist wahrscheinlich Maria Antoinette, die 1793 guillotiniert wurde.
Franz Stephan von Lothringen können wir weiter erfahren, pflegte seine Gattin „Reserl“ oder „Chere Mitz“ zu nennen, während sie ihn mit „Mäusel“ anschrieb.
Sie pflegte auch viel und ungesund zu essen, so daß ihr Hausarzt van Swieten sie davor warnte, was aber nichts nützte.
Die von ihr ins Leben gerufene „Keuschheitskommission“ wird erwähnt und ihr Sohn Joseph II, wurde einmal aus einem Bordell hinausgeschmissen. Der hat einiges zu reformieren versucht und zum Beispiel den Wienern die Särge verbieten wollen, was die sich nicht gefallen ließen.
Dann geht es weiter zum berühmten „Schönbrunner Gelb“, was wir, wie schon erwähnt, auch am Umschlag sehen, das war aber zuerst rosa und ockerfarben.
Dann gehts natürlich, wie nicht anders zu erwarten, zu Franz und Sisi.
Der Franz Joseph hatte eine Geliebte oder Freundin, die Hofschauspielerin Katharina Schratt, die ihm angeblich die Sisi vermittelte, damit der Franzl nicht einsam war, während sie auf Reisen ging.
Dort wurde sie 1898, als sie ein Linienschiff von Genf nach Montraux besteigen wollte, von Luigi Luchini, mit einer Feile ermordet, die aber so dünn war, daß sie das Attentat zuerst gar nicht als solches bemerkte und das war angelich überhaupt ein Versehen, da der Feilenstecher eigentlich Henri von Orlean treffen wollte.
Die Sisi war auch magersüchtig und hat gedichtet, ein Gedichtbändchen von ihr habe ich einmal vom Alfred zum Muttertag bekommen, merke ich als meinen Beitrag, zum unnützen Monarchiewissen an und ihr Klo war wie ein Delphin geformt.
So geht es weiter, zwar nicht bis zur Gegenwart, es gibt aber einiges Kurioses zu vermelden, wie zum Beispiel die Adelsprobe, sechzehn adelige Vorfahren, mußte man haben, um heiraten zu können, die aber meistens durch Innzucht nicht zustande kamen und das Wissen, daß die Erzherzoge alle ein Handwerk erlernten, so war Franz II Gärtner und Marie Valerie, die Tochter von Franz Joseph Bühnenmalerin.
Das Schloß hotel Orth gibt es auch und die Michael Douglas Villa und für mich am Interessanten war die Ankündigung, daß der „Holzbaum Verlag“, die „Letzten Tage der Menschheit“ als Graphic Novel, gezeichnet von Daniel Jokesch herausgeben wird, worauf ich mich schon freue.

2014-07-11

Young Austria

Filed under: Uncategorized — jancak @ 00:52

Young Austria, Österreicherinnen im Britischen Exil von 1938 – 1947, war die bedeutendste Emigrantenorganisation junger Österreicher, während des Nationalsozialismus, die auch Dependancen in Kanada und Australien aufzuweisen hatte.
Die 1963 in Wien geborene Sonja Frank, Obfrau des Vereins „Kunst Platzl“, deren Großeltern Fanny und Ludwig Großmann nach England fliehen konnten und Mitglieder dieser kulturell und politischen Widerstandsprganisation, die ihren Sitz in London in der Nähe des Paddington Bahnhofs hatte, waren, hat in der „Theodor Kramer Gesellschaft“, ein Buch, beziehungsweise einen Katalog dieser Organisation, das mit vielen Bildern, Briefen, Textauszügen, das Leben im englischen Exil widergibt, herausgegeben, das jetzt in zweiter erweiteter Auflage, sechshundertdreißig Seiten und beiliegender DVD der Interviews, erschienen ist.
Ruth Aspöck, Erich und Uli Makomasky und wahrscheinlich viele andere haben dabei mitgearbeitet, Buch oder Katalog wurde auch in der VHS Hietzing vor- beziehungsweise ausgestellt. Ich weiß aus Ruths Gesprächen schon lange von dem Projekt, obwohl ich das Buch erst jetzt in die Hand bekommen habe, das eine sehr umfangreiche Materialsammlung anzubieten hat.
„Mehr als tausend Abbildungen!“, schreibt die Herausgeberin am Buchrücken und erwähnt, daß das Projekt 2011 in der VHS Hietzing begonnen wurde, wo neun Zeitzeuginnen ihr Leben erzählten.
Jetzt ist in dem Buch ein Verzeichnis von über zweitausend Personen angeführt und enthält neunzig Lebensgeschichten, von einigen sehr bekannten Personen, wie Arthur und Edith West, Hannah Fischer, Ilse M. Aschner, Erich Fried, Otto Tausig, Theodor Kramer, nach dem ja die Gesellschaft gegründet wurde, die das Buch herausgab, etc.
Das Riesenrad und Big Ben ziert das Titelbild und man weiß gar nicht, wo man bei dem gar nicht so leicht zu lesenden Buch und umfangreichen Materialband beginnen soll?
Soll man sich zuerst die Fotografien, der Theater- Musik und anderen Kulturellenaufführungen, die in jener Zeit in London stattfanden, ansehen, die jungen Frauen meist im Dirndl zeigen, die tanzen, lachen oder singen und dabei doch sehr tramatisiert waren, einen Großteil ihrer Familie verloren und meist ihre Eltern nie mehr wiedergesehen haben oder sich durch die Portraits, beziehungsweise, die abgedruckten Artikel lesen?
Otto Tausig erzählt vom Blitzkrieg und ärgert sich darüber, daß er in der zerstörten Wohnung vorher noch die Badewanne putzte.
Plakate von den Aufführungen gibt es und Zeitungsartikel mit Aufrufen an die jungen Leute, sich doch zur Armee zu melden, statt ihre Ausbildung fortzusetzen, weil das viel wichtiger wäre. Als im Arbeitskreis, damals in den späten Siebzigern die Frage in die Runde ging, was man denn so schreiben würde, kann ich mich an die Briefe erinnern, die sie an Freunde oder Familie nach England schrieb.
Viele von den Betroffenen wurden Kommunisten, die in London politisiert wurden und später, wie Arthur West, in Uniform nach Wien zurückkamen und in den Portraits kann man bei den meist zwischen 1920 und 1930 geborenen von der Kindheit und Schulzeit in Wien, den Ausschluß und die Übersiedelung in jüdische Schulen nach 1938 lesen. In England kamen sie dann zu Pflegefamilien oder mußten im Haushalt arbeiten, nur so wurden, glaube ich die Visen gewährt. Viele wurden von ihren Familien ausgenützt oder hatten auch Schwierigkeiten mit den häuslichen Arbeiten, als der sogenannte „Blitz“ kam, wurden viele interniert, wo es dann auch ein kulturelles Programm und politische Schulungen gab, den jüngeren wurde das erspart, aber vielen der Schulbesuch verwehrt.
Einige sind nach Wien zurückgekommen und haben das meist als Aufgabe verstanden, sich am Wiederaufbau zu beteiligen, beziehungsweise am veränderten politischen Bewußtsein mitzuwirken, andere, wie Erich Fried zum Beispiel, von dem es einige Gedichte und Textbeispiele gibt, sind in England geblieben und nur zu Besuch, zum Beispiel zu den kontinuierlichen Treffen, der Young Austrians, die es schon seit einiger Zeit gibt, nach Österreich zurückgefahren.
So hat es 1988 im Rathaus einen großen Kongreß gegeben. Viele der damaligen Kinder und Jugendlichen sind inzwischen auch verstorben, ihre Portraits wurden durch Aussagen und Fotospenden ihrer Kinder ergänzt.
Ein sehr interessantes Buch mit einer enormen Materialsammlung, die sehr zu empfehlen ist, wenn man ein Stück Zeitgeschichte nacherleben will.
Otto Tausig hat einiges in seinem Buch „Kasperl, Kummerl, Jud“ beschrieben, den ich kurz vor seinem Tod, im Dezember 2010 noch im Literaturhaus erleben konnte, wo er sehr engagiert für Spenden zu seinen Sozialprojekten aufrief. Arthur West, GAV-Mitglied und Gründer des „Linken Wortes“ beim Volksstimmefest habe ich, im Arbeitskreis schreibender Frauen kennengelernt, wo er sich ebenfalls sehr engagierte, seine Frau Edith, nimmt, obwohl weit über Neunzig immer noch an der Maikundgebung der Kommunisten teil und schreibt am Ende ihres Portraits, daß sie „immer noch zu ihren kummunistischen Idealen steht.“
Und von Arthur West, der noch Kulturredakteuer der „Volksstimme“ war als ihn kennenlernte, kann ich mich an seinem schwarzen Anzug erinnern, den er trug, als ich ihn einmal im Volkstheater traf, was die Mittzwanzigerin, die von Anpassung noch nichts wissen wollte, von dem aufrechten Kommunisten ein wenig wunderte.
Ilse M. Aschner war Sekretärin der GAV, als ich dort Mitglied wurde und Erich Fried habe ich in den Achztigerjahren bei einer Veranstaltung im NIG, glaube ich, versäumt, nehme aber jetzt eifrig an den Erich Fried Symposien und Preisverleihungen teil.
Hannah Fischer, Jahrgang 1925, bis zu ihrer Pensionierung, Leiterin des Anna Freud Kindergartens, habe ich immer wieder bei Veranstaltungen getroffen und Bobby Rosner vor kurzem bei einer Exilliteraturveranstaltung und beim Begräbnis von Friedl Hofbauer kennengelernt.
Die meisten anderen der in den Buch vorgestellten waren mir aber unbekannt und so habe ich mich durch ihr Leben gelesen und wurde auch bei der heurigen Sommerakademie „Ende der Kindheit?“ an ihre Schicksale erinnert, obwohl Sonja Frank nicht bei den Vortragenden war und ihr Projekt, was sicher zu bedauern ist, bei der Veranstaltung fehlte, da diese Organisation, die auch Mitgliedskarten, etc, ausgegeben hat, für die jungen vertriebenen Österreicher eine wichtige Funktion hatte, ein bißchen Heimatgefühl und Geborgenheit vermitteln und damit das jähe Ende, der geschützten Kindheitsphase, vielleicht auch verhindern konnte.
Arthur und Edith Wests Trauzeuge, möchte mich noch erwähnen, weil ich es auch von ihm selbst hörte, war Erich Fried und so haben sich damals in der Westbourne Terrace 125, ein Bild von dem Eingagsportal ist gleich am Beginn des Buches abgebildet, manch Freundschaften fürs Leben gebildet, die wenn möglich, wohl immer noch fortgesetzt werden.

2014-07-10

Jugend eines Schriftstellers

Filed under: Uncategorized — jancak @ 00:28

Das Bild des jungen Peter Handke ist am Cover von Adolf Haslingers Buch aus dem „Residenzverlags“,abgebildet auf einem Schüler oder Studentenausweis.
„Peter Handke – Jugend eines Schriftstellers“, Fund aus dem Bücherschrank und zu dem kürzlich stattgefundenen Bachmannlesen nicht ganz unpassend, wurde Peter Handke doch am 6.12. 1942 in Griffen geboren, auch wenn er mit seiner Mutter für kurze Zeit nach Berlin übersiedelte, wo sie sich verheiratete.
Ich bin, das habe ich schon geschrieben, keine besondere Handke-Expertin, habe ich den Schriftsteller in den Siebzigerjahren als zu experimentell empfunden, was sich als ich dann das „Wunschlose Unglück“ las, als Irrtum herausstellte.
Aber in den Anfängen meines Interesses an der Literatur habe ich mir den „Hausierer“ gekauft und das „Wunschlose Unglück“ lange nicht lesen wollen. Der spätere Handke hat sich gewandelt, der vor einem Jahr verstorbene Salzburger Literaturprofessor hat sich aber in diesen Band mit Handkes Jugend beschäftigt und sehr genau und ausführlich mit zahlreichen Fotos und Briefstellen, das beschrieben, was auch im „Wunschlosen Unglück“ steht, das Buch beginnt mit der Geburt und endet mit der Scheidung und dem Satz, daß Handke sich entschließt seine Tochter Amina alleine aufzuziehen „Aber das steht alles in einem anderen Buch.“
Also zu diesem, Handke ist mit dem Stiefvater, der Mutter und dem kleinen Bruder von Berlin wieder nach Griffen zurückgekommen, in die Nähe des „ote“ des Großvaters, in das slowenische Dorf, hat die Volksschule besucht und später ein kirchliches Internat, wo die Schüler Priester werden sollten, hat viel gelesen und einen Deutschlehrer gehabt, der das Talent des Schülers frühzeitig erkannte und förderte. Es gibt ein Bild, wo Lehrer und Schüler in wehenden Mänteln spazieren gehen und ich dachte „Wie fortschrifttlich!“
Handke ist dann aber nach Klagenfurt gefahren, hat sich Graham Greens „Die Kraft und die Herrlichkeit“ gekauft und noch einen anderen Roman, in dem ein Bordell vorkam.
Bücher die in dem Internat verboten waren, die Lehrer fanden es und verhörten Handke, der gar nicht wußte, was ein Bordell war, die Lehrer wußten es und so wechselte er ins öffentliche Gymnasium nach Klagenfurt und begann nach der Matura in Graz Jus zu studieren, damit er viel freie Zeit für das Schreiben hat.
Es gab einen regen Briefwechsel mit der Mutter, Handke schickte Geld für die Geschwister und, daß sich die Mutter eine Waschmaschine kaufen konnte. Er gab Nachhilfestunden, war ein eifriger Student, die letzte Staatsprüfung legte er dann nicht mehr ab, weil er schon berühmt war.
Der Erfolg kam in den frühen Sechzigerjahren, mit ersten Texten in den „Manuskripten“, er hatte einige Förderer, wurde in die „Gruppe 47“ und in die USA eingeladen, schrieb die „Hornissen“ und die „Publikumsbeschimpfung, lernte Libgart Schwarz kennen, wurde rasch zum Beatpoeten, mit seinen langen Haaren und den eleganten Anzügen, die Beatles verehrte er auch und vor allen hat er viel gelesen.
Frühe Texte beziehungsweise Auszüge daraus sind in dem Buch auch enthalten, das sehr interessant ist, weil er mir Peter Handke wieder etwas näherbringt.
Ich habe ja vor einigen Jahren eine Veranstaltung in der „Gesellschaft für Literatur“ über Handke und Bernhard und ihre Zusammenhänge besucht und darauf einen Hankde Spezialisten auf meine Seite bekommen, der mir eine Menge Links schickte.
Das „Wunschlose Unglück“ habe ich vor ein paar Jahren gelesen und auch ein paar andere Bücher, die schon den poetischen Peter Handke zeigen, der Elke Heidenreich, wie sie in einer der „Literaturclubsendungen“ erklärte, gar nicht gefällt. Mir ist er vielleicht auch ein wenig fremd, habe mich aber mich für seine Biografie interessiert und so auch ein interessantes Buch gelesen, das mein Handke Wissen auffrischte. Ich kann mich auch an einige Artikeln in der Zeitschrift Brigitte, aus der Zeit, wo er in Salzburg, vorher hat er in Paris gelebt, lebte erinnern, an die Nacht in Ö1 zum sechzigsten Geburtstag kann ich mich auch erinnern. Es gibt viele Werke, viele Preise und auch viel Sekundärliteratur und Veranstaltungen über ihn, die den Dichter näher bringen können, der auch viele widersprüchliche Seiten, wie beispielsweise, die „Serbien-Konroverse“ aufzuweisen hat.

2014-07-09

In die Sommerfrische

Filed under: Uncategorized — jancak @ 00:23

Nach der sehr anstrengenden ersten Juli Woche, wo ich nach meinen zwei Praxistagen, der Abschlußveranstaltung des „Instituts für Sprachkunst„, statt den „Textvorstellungen“ mit Luis Stabauer, Malen Schachinger und Judith Gruber-Rizy, einem Kurzbesuch bei „Ausg`steckt is“, der niederösterreichischen Heurigenwelt in der Herrengasse, einigen Besuchen bei „Kino unter Sternen“ am Karlsplatz, wo es einen Michael Glawogger Schwerpunkt, Peter Lorre und österreichischen Dokumentarfilme zu sehen gibt, ich mir ab Mittwoch am Tag die Sommerakdademie des „Instituts für jüdische Geschichte“ und am Abend bis zum frühen Morgen das Bachmannlesen via Bildschirm angesehen habe, geht es diesen Sommer wieder nach Harland bei St. Pölten in die Sommerfrische, das heißt Montag, Dienstag Praxistage und der Rest gilt dem Radfahren, dem Lesen und dem Schreiben, wie ich es schon seit einigen Jahren so praktiziere und für mich eine sehr schöne Sommergestaltung ist, die diesen Sommer durch zwei Wochen Elsaß verkürzt werden wird und eine Woche später begann, weil wir die erste Woche kein Auto hatten und daher in Wien geblieben sind.
Fußball gibt es auch, was vor allem den Alfred betrifft und so bin ich ab 8. Juli wieder auf dem Land. Am Sonntag Nachmittag gab es dann noch ganz überraschend und durch Nadine Kelegeles Twitterseite darauf aufmerksam gemacht, ein „Sommer Literatur und Sound Festival“ im Museumsquartier, das vielleicht ein bißchen das Klagenfurter Lendhafen-Feeling, lauter junge Leute, Bier, Küßchen und gute Stimmung, vermitteln konnte und am Montag gibts in den ersten zwei Juliwochen noch „Alte Schmiede-Termine“ und im Juli das „Kino unter Sternen“, das im August durch das Filmfestival am Rathausplatz abgelöst werden wird.
Der Sommer hat so seine Rituale und eigentlich wollte ich schon im Juni in Wien ein Stadtschreiben, beziehungsweise eine Recherchesammelprogramm praktizieren, aber ich korrigiere noch immer an meinen beiden Works in Progress „Der Brüderschaft“ und der „Anna“ herum und derzeit scheint kein Ende in Sicht oder doch?
Dabei gibt es noch etwas anders, nämlich die Kurzseminare der „Schule des Schreibens“, auf die ich auf deren Facebookseite gestoßen bin.
Die Schule des Schreiben ist ja der Hamburger Fernlehrgang, den es schon lange gibt und auf den ich schon in den Siebziger-oder Achtzigerjahren gestoßen bin, wo es noch nicht sehr viel anderes, bezüglich des Schreiben lernens gab.
Die hatten, glaube ich, große Inseraten in den Zeitungen, ich habe das Informationsmaterial angefordert, ein schönes buntes Heft, die fünfzehn goldenen Regeln des Schreibens, mehr gab es damals nicht und wenn man einen Kurs gebucht hat, mußte man sich, glaube ich, verpflichten, die Lehrhefte, die man dann monatlich bekam und mit einem Studienleiter durcharbeiten sollte, niemanden zu zeigen.
Jack Unterweger, mein erster Verleger hat, glaube ich, einen solchen Kurs gemacht. Das ist Jahrzehnte her. Inzwischen hat sich viel geändert, die Schreibschulen boomen, es gibt das Internet, Facebook und Co und die Schule des Schreiben bietet monatlich Kurzseminare an, wo man sich einfach einloggen und gratis mitmachen kann.
Ausführliches Infomaterial, beziehungsweise Minilektionen gibt es dazu auch, so habe ich mir zwei heruntergeladen, konnte aber nur beim Seminar am letzten Dienstag mitmachen bzw. zuhören und so könnte ich an diesen Aufgaben weiterarbeiten, wenn ich in meiner Sommerfrische mit dem Korrigieren fertig bin, weil mir, sowas wie eine Sommerfrischenschreibwerkstatt, da ohnehin immer vorschwebt.
Christoph Kepplinger hat mir inzwischen die Fahnen für die „Linke Wort Anthologie 2013“ geschickt, die ich gerade durchgesehen habe.
2014 ist, glaube ich „Zeitgeschichte“ das Thema und das würde ich gerne das zweite Kapitel der „Dreizehn Kapitel“ lesen, das ich mir wahrscheinlich noch entsprechend kürzen muß.
Also wieder einiges zu tun in diesen Sommer, den ich natürlich, während die anderen, wie zum Beispiel die Ruth in die Autorenwohnung nach Venedig fahren, für die ich mich jetzt auch beworben habe, sehr minimalistisch und sehr ritualisiert plane, aber meine Leseliste gibt es natürlich auch und das gäbe es an sich die Wiener und die Harlander Bücher.
So war das geplant, aber mit den Harlander Büchern bin ich jetzt schon fertig, während die Wiener noch „endlos“ scheinen, so werde ich mir einiges mitnehmen, die am Morgen und am Abend in der Badewanne hinunterlesen will und hatte da schon einiges geplant, bis zum Lesenlistenplatz Nr 76 Ldeif GW Persson „In guter Gesellschaft“ beispielsweise, aber dann kam am Donnerstag noch ein Päckchen om Zwischenwelt-Verlag, da hatte ich doch das „Youg Austria-Buch“ der Sonja Franke und noch ein zweites angefragt, Holzbaum schickte das „Unnötige Monarchiewissen“, das wohl zu den ersten Weltkriegfeiern als auch zur Sommersonstalgie herrlich passt und Hermagoras schickte mir immer wieder sein Veranstaltungsprogramm, was mich fast ein bißchen ärgert, denn wie komme ich so leicht nach Klagenfurt, also fragte „Wollen Sie mir nicht ein paar Rezensionsexemplare schicken?“ und bekam gerade zu dem Zeitpunkt, an dem ich meine Büchertasche packen wollte, eine große Kiste, mit sechs Büchern mir ziemlich unbekannten slowenischen Autoren, also eine sehr schöne Sommerlektüre und wenn ich damit fertig bin, kann ich mich auf den September freuen, wo ich hoffentlich mit dem Korrigeren fertig bin, die „Brüderschaft“ erschienen ist und in Wien für das neue Projekt, das immer noch so „herrlich“ vage und unbestimmt ist, recherchieren.
Die neue dBP-Liste wirds dann auch geben und ich werde sehr aufpassen müßen, nicht zuviel anzufragen, denn meine Leseliste ist ja schon sehr sehr voll.
Das „Literaturgeflüster“, das es jetzt schon sechs Jahre gibt und ins siebente geht, gilt es mit seinen an die 1890 Artikeln ja irgendwie auch zu feiern, habe ich mir vorgenommen.
Wenn ich schon keine Preise und die Anerkennung, die ich mir so wünsche, bekomme, die mir, zum beispiel in diesem Sommer selbst zu geben und mir ein Kuvert für die kleinen literarischen Freuden Kaffee und Hamburger oder vielleicht auch Buchausgaben, in die Hand zu drücken.
In Harland hatte ich schon im letzten Jahr immer ein bißchen Geld im Rucksack für die Fahrten nach Wilhelmsburg, St. Pölten, etc und den Bücherschrank bei der Seedose habe ich auch vor zu besuchen.
Die literarischen Veranstaltungen sind für diesen Sommer im Großen und Ganzen vorüber, denn am Donnerstag, wo die Stars ihre Neuerscheinungen im Museumsquartier lesen, bin ich nicht in Wien.
Ende August gehts dann mit dem Volksstimmefest los und dann beginnen auch wieder die Veranstaltungen, Lesungen habe ich dann keine geplant, außer der Poetnight, von der ich annehme, daß es sie auch ohne Rolf Schwendter wieder geben wird und meinem Geburtstagsfest.
„Anna kämpft gegen das Vergessen“, von dem die Ruth gemeint hat, daß ich es noch überarbeiten sollte, aber am Freitag bei der Lesung im „Werkl“ war ich sehr nervös, weil mich die Leute mit den geschlossenen Augen irritierten, obwohl ich das selbst auch oft so machen und habe mich vielleicht ein bißchen verhaspelt, weil ich mit dem Text ja schon ziemlich fertig bin.
Wie das mit dem Nächsten und dem Nanowrimo wird, weiß ich, wie erwähnt noch nicht und natürlich würde ich mir Feedback, wie Einladungen zu Lesungen, Rezensionen etc sehr wünschen und habe da ja auf das „Literaturgeflüster-Texte-Buch“ und das „Literaturhaus“ gesetzt, was auch nicht zu gelingen scheint. Helmut Schönauer hat sich das Buch aber geben lassen und der ist ein sehr eifriger Rezensent.

2014-07-08

Was vom Tage übrigblieb

Filed under: Uncategorized — jancak @ 00:50

Ein hochherrschaftlicher Butler fährt im Jahre 1956 im Auto seines Dienstherns, jetzt ist es der Amerikaner Mister Farraday, früher war es Lord Darlington, auf dessen Herrschaftssitz Geschichte geschrieben wurde, nach Cornwall, um die frühere Haushälterin Miss Kenton, jetzt viellmehr Missis Benn zu besuchen und sie vielleicht wieder, wenn es geht nach Darlington Hall zurückzubringen.
Denn dort gibt es verschiedene Probleme, beziehungsweise, passieren dem jetzt schon angegrauten Butler Mister Stevens mehrere kleinere Mißgeschkicklichkeiten, die Gabeln sind beispielsweise nicht mehr so geputzt, wie sie es eigentlich sollten und er muß sich jetzt auch mit drei Personen Dienstpersonal begnügen, in den glorreichen Dreißigerjahren als ein Mister Ribbentrop und andere Persönlichkeiten zum Dinner kamen und Weltgeschichte geprobt wurde, war das anders.
Der Amerikaner, der den Sitz im Sommer sperrt, hat Stevens angeboten mit seinem Auto und seinem Benzin durch England zu reisen, denn ein Butler sollte sein Heimatland kennen, der überlegt lange und bedächtigt, rechnet seine Ersparnisse nach, kauft sich einen neuen Reiseanzug und braust dann mit dem Auto sechs Tage lang nach Cornwall zu Miss Kenton, wie er sie beharrlich nennt, obwohl sie, wie sich herausstellen wird, schon bald Großmutter wird.
Das heißt das Wort brausen ist ein wenig übertrieben, er fährt in Wahrheit sehr langsam, bleibt vor den Enten und den Gänsen, die in den Dörfern schnattern stehen. Mal geht ihm das Benzin aus, mal fehlt das Wasser in der Motorhaube und so hat er Zeit über sein Leben zu resumieren und der 1954 in Nagasaki geborene Kazuo Ishuguro, der im Alter von sechs Jahren nach England kam, dort mit seiner Familie lebt und mit „Was vom Tage übrigblieb“ den Booker-Preis bekam, macht sich damit wohl auch ein bißchen über die englische Butlerphilosophie lustig.
Denn Mister Stevens ist ein Sir und wird als solcher auch so angesprochen und resumiert, über die Würde der Butler und was ein guter ist nach, überlegt, ob er zu den besten seines Standes gehört? Inzwischen ist das Butlerwesen ja schon niedergefahren, Lord Darlington drei Jahre tot, Mister Farraday macht sich über ihn lustig, beziehungsweise verwickelt er ihn in Gespräche, wo er nicht recht weiß, was er antworten soll und die anderen hochherrschaftlichen Butler, die früher mit ihren Herrschaften zu Besuch kamen, mit denen man sich beraten konnte, heute nennt man sowas Supervision und ist für manche Berufsgruppen vorgeschrieben, gibt es nicht mehr.
Sein Vater war aber auch herrschaftlicher Diener, vielleicht ein nicht so ganz vornehmer, kam aber als Hilfsbutler, als er schon älter war, in das Haus wo sein Sohn residierte und da gab es auch Miss Kenton, die Haushälterin, eine Dreißigjährige, die am ersten Tag im Dienerzimmer erscheint und Mister Stevens Blumen hinstellt, damit es nicht so düster aussieht.
Der verbietet sich das, ersucht die Haushälterin seinen Vater aber auch mit Mister anzureden, was einer Hilfskraft nicht zusteht, die tut das zwar, weißt aber auf verschiedene Vergehen des Älteren hin, so sind die Bilder falsch aufgehängt, die Gabeln nicht so blank und ein Tablett ist ihm bei einem Sturz auch aus der Hand gefallen. So darf er nicht mehr an der Herrschaftstafel servieren, behilft sich mit einem Servierwagen, den er fortan durch die Gänge schiebt, bricht damit aber auch zusammen, erleidet einen Schlaganfall und als es an das Sterben kommt, hat der Sohn keine Zeit an seinem Bett zu verweilen, denn 1923 wird in Schloß Darlington Weltgeschichte geschrieben. So macht die Haushälterin die Augen des Vaters zu, macht dem Butler dann noch weitere Avancen, erkundigt sich zum Beispiel, was er gerade liest? Der weist das auch zurück, denn ein Butler ist ja immer in Amt und Würde, außer wenn er allein ist, so will er das am Abend in seinem Dienstzimmer sein. Er trinkt zwar täglich eine Stunde Kakao mit Miss Kenton, um mit ihr die dienstlichen Ereignisse zu besprechen. Aber irgendwann gibt die die Hoffnung auf, nimmt sich fortan ihre freie Tage, verbringt sie mit einem Mann im Dorf, den sie später heiratet und nach Cornwall zieht.
Zu ihrer Verlobung gratuliert Herr Stevens, als sie ihm vom Tod ihrer Tante erzählt, vergißt er zu kondulieren, denn oben in den Herrschaftsräumen, passiert die Weltgeschichte, obwohl die auch nicht die wahre ist, denn jemand steckt ihm, daß der Lord, der sehr antisemitisch ist und die beiden jüdischen Hausmädchen durch seinen Butler entlassen ließ, von den Nazis mißbraucht und hingehalten wird.
Der Tag, beziehungsweise die Weltgeschichte geht weiter, der Krieg ist verloren oder gewonnen, je nachdem von welcher Seite man das sieht, der Lord gestorben und die Herrschaftshäuser haben kein Dienstpersonal mehr oder werden von amerikanischen Millionären, den sogenannten Neureichen, wo die richtigen Butler sich immer bedankten, bewohnt.
Irgendwann am sechsten Tag erreicht Stevens sein Ziel, trinkt Tee mit Missis Benn, die ihn auffordert ihre Tochter zu besuchen und diskutiert dann mit einem Fremden auf einer Bank über den Sinne des Lebens, beziehungsweise über das, was vom Tage überbleibt, nachdem alles den Bach hinuntergegangen ist, die Liebe versäumt und er jetzt auch die Gabeln nicht mehr so blank zu putzen vermag.
Spannend, spannend, schreibe ich jetzt wieder, ein Buch aus dem Schrank, wie das von Sophie Kinsella, das ich vor kurzem gelesen habe und Zufall, das beide in England spielen und beide von Haushälterinnen handeln.
Das von Kazuro Ishiguro erschien im Original 1989, wurde verfilmt und ein Welterfolg.

2014-07-07

Alte Schmiede und Karlsplatz

Filed under: Uncategorized — jancak @ 23:51

Jetzt kommt noch ein Veranstaltungseinschub, war ich doch nicht ganz sicher, ob ich es schaffen würde rechtzeitig in die „Alte Schmiede“ zu kommen, wo Alfred Goubran aus seinem Roman „Durch die Zeit in meinem Zimmer“ vortrug und dann noch einige Lieder zum besten gab.
Den 1964 in Graz geborene Alfred Goubran kenne ich seit seiner Zeit, als der Verleger des „Selene-Verlags“ war, ich ihm meine Manuskripte schickte und sie mehr oder weniger kommentarlos zurückgeschickt bekommen habe, denn der „Selene-Verlag“ war ein eher experimenteller Verlag, in dem Franzobel, Patricia Brooks und Stefan Alfare ihre Texte verlegten, jetzt gibt es ihn, glaube ich, nicht mehr und Alfred Goubran ist als Autor beziehungsweise Sänger und Gitarrist tätig.
Bei einer der „Rund um die Burg-Veranstaltungen“ hat er, glaube ich, Texte aus „Tausend und einer Nacht“ gelesen, jetzt stellte Michael Hammerschmid den Roman vor, der auf zwei Ebenen spielt.
Da gibt es ein „Ich“ und einen Elias und man weiß nicht ganz genau, ist das jetzt derselbe? Der Ich-Erzähler kränkelt vor sich hin, hat in seinem Zimmer Halluzinationen und er oder ist das schon Elias haben kein Geld. So klauen sie Obstkisten, um die Bücher einzuordnen oder einzuheizen, leben vom Flaschenpfand und als die Not am Größten ist, kommt ein Freund und stellt sechs Säcke mit Gras im Zimmer ab. So kann Elias verreisen, kommt aber nicht über die Grenze und hat allerhand seltsame Erlebnisse, wie Michael Hammerschmid erzählte, ohne mehr zu verraten.
Diese Stellen las der Autor, der sehr sympathisch wirkte, als er meine Manuskripte ablehnte, hat er das weniger getan, vor, erzählte auch etwas auf Michael Hammerschmids Frage, ob das Ich und Elias jetzt dieselben wären?
Das weiß er selbst nicht so genau, beziehungsweise haben sich die Figuren von selber so entwickelt und solange sich alle halbwegs auskennen, ist das auch legitim, denn ein bißchen Verwirrung heizt nur die Spannung an.
„Gibt es Fragen aus dem Publikum?“, erkundigte sich Michael Hammerschmid.
„Ja!“, antwortete Dr. Mold.
„Ich habe gelesen, daß hier gesungen werden soll?“
„Ich wärme nur meine Stimme auf!“, antwortete der Autor und begann dann mit einem Lied mit einem Text von Heinrich Heine über die satten und die hungrigen Ratten, das mir von seinen Songs am besten gefallen hat.
Dann war noch Zeit für den Karlsplatz, denn dort gab es „Vienna lost daughters“, ein Film, der sowohl zur Sommerakademie als auch zu meiner momentanen Lektüre, dem „Young Austria Projekt“ hervorragend passt, denn hier wurden nicht nur Biografien nacherzählt, sondern das Leben einiger alter Damen, die in Wien geboren wurden, mit einem Kindertransport in die USA gekommen sind, in der Stadt New York erzählt. Dazu gab es Wiener Lieder, Apfelstrudel, etc und eine Mischung von der deutschen und der englischen Sprache.
Ein sehr hervorragender Film, vor einer Woche habe ich Ruth Beckermanns „Die papierene Brücke“ gesehen, die auch den Holcaust bzw. ihre jüdischen Wurzeln aufarbeitete und etwas hätte ich jetzt ganz vergessen. Heute war ein Tag der wunderbaren Buchvermehrung und meine Stapeln, die inzwischen schon im Schlafzimmer vom Boden sprießen sind wieder etwas angewachsen. Begonnen hat das schon am Vormittag, als ich im Badezimmer mit dem Laptop stand und versuchte anhand meiner Leseliste, die Bücher in eine der großen Taschen einzuräumen, die man mal in Leipzig und auch auf der Buch-Wien vom „Novum“ bekommen hat, als es an der Türe läutete.
„Ist das schon meine Klientin?“, fragte ich mich. Es war ein Herr von der Post mit einem ziemlichen Paket, denn ich habe vorige Woche auf eines der Mails die mir „Hermagoras“ seit einiger Zeit schickt, um mich auf Veranstaltungen und Bücher aufmerksam machen, angefragt, ob sie mir vieleicht Rezensionsexemplare schicken können und so werde ich. wenn ich morgen in meine „Sommerfrische“ gehe einen slowenischen Sommer erleben.
Aber damit nicht genug, denn ich war heute zweimal beim „Morava“ und die haben jetzt endlich den Flohmarkt im Hof, auf den ich schon solange warte, weil der viel besser als der Abverkauf im Februar ist und so habe ich zweimal einen Sack mit mehr oder weniger Gustostückerln nach Hause geschleppt und die besten Bücher sogar liegen gelassen, weil ich Olga Martynovas „Sogar Papageien überleben uns“ und Cornelia Vospernig „Herr Wang fragt“, schon auf meiner Leseliste habe. Ich brauche zwar keine Bücher mehr, schaffe es aber doch nicht an den Kisten vorbeizugehen und so habe ich einen Burkhard Spinnen nach Hause gebracht, von dem ich noch nachschauen muß, ob ich ihn nicht schon in Harland habe, einen Friedrich Ani „Süden und das heimliche Leben“, Ruth Cerhas „Zehntelbrüder“ von dem ich auf einer der „Rund um die Burgverantaltung hörte und und und

Ins Sommerloch

Filed under: Uncategorized — jancak @ 00:14

Eigentlich habe ich den Sonntagnachmittag wieder der Normalität, sprich dem Korrigieren von „Brüderschaft“, damit es endlich an die Druckerei gehen kann, widmen wollen, dann twitterte Nadine Kegele von einem „Sound und Literaturfestival“ im Museumsquartier, wo auch ihre Texte gelesen werden würden und ich habe umdisponiert.
Im Museumsquartier gibt es nämlich nicht nur die „O-Töne“, die am Donnerstag beginnen und den „Ohrenschmaus“ sondern auch die „Textlichtreihe“, das sind die kleinen Büchlein von meist jungen meist experimentellen Autoren aus dem „Atelierverlag“ und die kann man sich in der Literaturpassage aus einem Automaten ziehen, was inzwischen die deutsche Bloggerszene ein bißchen bewegt und die verbanden am Sonntagnachmittag Literatur und Musik und begannen um drei Uhr mit „Pom Pom Pommergranate“, das sind drei Junge Frauen, im Klosterhof, die sangen und performten und dazu in der ersten Staffel einen Nadine Kegele Text, sie dürfte ja in Klagenfurt sein, mitlaufen ließen, den sie zuerst fast vergessen hatten.
„Kennst du das Wetter im wilden Westen, frage ich, das Wetter im wilden Westen ist immer der Tod.“
Dann folgte eine junge Amerikanerin, die erklärte einen Deutschkurs besucht zu haben, Texte von Flo Staffelmayr performierte, sich wunderte, daß in Deutschland nach dem Krieg alles so friedlich sei, Kaugummis verteilte und erklärte, daß man sein Glück selbst in der Hand hätte und nicht so negativ schauen solle.
Auch sehr interessant, in der dritten Staffel kam der „Dreisatz“, das heißt jeder konnte auf die Bühne, drei Sätze aufsagen und die jungen Frauen sangen und spielten dazu.
Eva Schörkhuber, die im „Testlicht“ einen Band herausgegeben hat und später an die Reihe kam, tat das und noch ein paar andere.
Es war sehr heiß im Klosterhof, so daß die aufgestellten rosa Stühle ziemlich leer blieben und die Leute in den Schatten flüchteten
Elena Meisner wurde von Birgit Michlmayer am Schlagzeug begleitet und las aus ihrem in der „Edition Atelier“ erschienenen Roman, in dem es um die Direktorin des heeresgeschichtlichen Museums geht.
Eva Schörkhuber, die ich vom Volksstimmefest kenne stellte ihren Band „Die Blickfängerin“ vor.
Dann kam die mir unbekannte Natalie Deewaan mit einer Textperformance und Thomas Ballhausen wurde von einem Grammphon mit großen Trichter und alten Schellakplatten begleitet, die ihn ein bißchen zu irritieren schienen.
Interessant in der Sommerhitze, die Musik mit dem Sound zu verbinden, es gab einen Büchertisch, wo man die Werke der „Edition Atelier“ kaufen konnte und Claudia Tondls Erzählung „Fensterfummeln“, die wie der Moderator erklärte aus dem Theater kommt, war besonders interessant.
Eine Erzählung in achtundreißig Bildern, wo ein Mann im Liegestuhl sich ausziehen und mit Sonnencreme einreiben will, er wird aber von einem Bautrupp gestört, der ihn in ein Schaufenster stellt, es kommt eine Stripperin und noch einiges anderes und am Schluß ist es dann wieder fast so wie es war.
Antonia Rahofer die von Bernhard Geigl begleitet wurde, hatte Gedichte und dann folgte Richard Schubert mit seinem Lexikon des Bösen“ das im „Standard“ exclusiv besporochen wurde, aber, glaube ich, nicht bei Atelier erschienen ist und wo er interessante Erklärungen der Begriffe Rassismus, Ketschup, etc gab. Ketschap ist die Tomatenform des Daniel Glattauer und so und der „Lebensabschnittpartner“, der der einen anderen auffrißt oder von ihm aufgefressen wird.
Dann folgten noch eine Interpreation von Daniils Charms Texten und Ulrike Schmitzer, die ich schon in der „Gesellschaft für Literatur“ hörte, ich ging aber auf den Karlsplatz zum „Kino unter Sternen“ und dort war es im Vorprogramm auch sehr literarisch, stellte doch Olaf Möller die Lesevorlieben von Michael Glawogger vor, er hat Stifter sehr gern gelesen und las einige seiner Texte, die im nächsten Jahr in einem Buch erscheinen werden.
Dann kam der Film „Die Ameisenstraße“ aus dem Jahr 1995 mit Robert Meyer und Bibiane Zeller, den ich, glaube ich, schon gesehen habe und irgendwie vielleicht auch zu Claudia Tondls Erzählung passt, ging es darum ja um ein Haus, in dem auch sehr bizarre und verrückte Dinge passierten.

2014-07-06

Klagenfurter Wettlesen

Filed under: Uncategorized — jancak @ 12:24

Der Bachmannpreis ist mir sehr wichtig. Ich hätte und würde wohl noch sehr gern dort lesen, wohl wissend, daß ich mit meinen angeblich so wenig abgehobenen realistischen Texten dort kein Leiberl reißen werde, habe mich aber zwei oder dreimal seit seinem Entstehen dafür „beworben“, es gibt ihn, glaube ich, seit 1977.
1996 bin ich auf eigene Kosten hingefahren und habe zugehört. Seit einigen Jahren kann ich das ganz bequem in meinem Zimmer, meiner Wohnung mit dem Laptop machen.
Seit man das kann, tue ich das, als die Veranstaltung noch Ende Juni stattfand, zwischen meinen Stunden, beziehungsweise den klinischen Mittagen, man kann die Videos zum Glück ja nachhören, wenn man live nicht kann und nachlesen kann man alles auch, damals in Klagenfurt haben sie mir nicht die Texte gegeben, weil ich nicht angemeldet war.
Als es dann in den Juli verlegt wurde, war ich schon in der Sommerfrische in Harland in St. Pölten und habe es mir intensiver gegeben, mit zwischendurch Radfahren, statt dem Schwimmen im See und heuer ist wieder alles anders, denn die Anna mit dem Auto in Deutschland, wir in Wien und so kann ich mir am Tag die Sommerakademie mit dem „Ende der Kindheit“ im neuen WU-Campus geben, denn Nachhören, geht ja wie ich dachte, bzw. aus Erfahrung wußte. ganz leicht und dann war es noch einmal sehr schwer, denn der Alfred veranstaltete ein Fest für seine Betriebsratskollegen und ich dachte, schlendere ich ganz gemütlich nach Haus, esse ein bißchen was vom Buffet und gebe mir dann die Eröffnung um 20.30. Ein ganz besonderes Fest habe ich ja auch zu feiern, denn das Literaturgeflüsterjubiläum naht sich ja auch. Habe ich doch am 3. Juli 2008 nach dem Bachmannlesen dieses Jahrs zum Bloggen angefangen. Also alles bestens dachte ich und marschierte dann statt nach Hause zu einer Veranstaltung über das neue Antragsformular, daß ich ja seit 1. Juli zwingend ausfüllen muß und als dann ein Glas Wein getrunken und ein paar Sushi genascht, auch den ersten Teil meines Sommerakademieberichtes geschrieben hatte, fand ich das Video nicht und live war es schon zu spät, denn da standen die Leute in Klagenfurt wohl schon vorm Buffet und Wolfgang Tischer ärgerte sich womöglich wieder, daß es das umsonst gibt und ich ärgere mich ein bißchen oder verstehe nicht so recht, wieso man schon ab Donnerstag zehn Uhr für den Publikumspreis abstimmen kann, wenn man die Texte noch nicht kennt?
Das kann doch nicht wirklich sinnvoll sein und nur dem Mißbrauch Tür und Tore öffnen. Ich werde es jedenfalls erst am Samstag tun, dachte ich und suchte im Internet nach Informationen, las Maja Haderlaps Preisrede, schaute im Literaturcafe nach, wieviel Geld schon für den „Preis der automatischen Literaturkritik“ zusammengekommen ist?
Denn da wollen die Leute um Kathrin Passig, auch eine Preisträgerin, fünftausend Euro im Netz zusammensammeln, statt der fünfhundert, die es bisher dafür gab.
Dreitausend haben sie, glaube ich, schon, ich schaute auch bei Buzzaldrin, bei Nadine Kegele, der heurigen Klagenfurter Stadtschreiberin und bei Cornelia Travnicek bei der vom vorigen Jahr nach, bis ich das Eröffnungsvideo fand.
Ja richtig, die Lesereihefolge hatte ich mir auch schon gegeben, Roman Marchel wird um Donnerstag um zehn beginnen und Karen Köhler fällt aus, weil sie Windpocken hat und nicht per Skype lesen darf, obwohl die neuen Medien das möglich machen.
Das Bühnenbild wirkte zumindestens per Videoschaltung ein wenig seltsam, sehr viel Folie, etwas. das wie ein Gesicht wirkte und dann ein Kreis, die Moderatoren sprachen von einer Insel. Die Eröffnungsredner kamen, wurden gefragt, was sie gerne lesen? Sie lesen Thomas Bernhard und Michael Niavarani und lesen alle gern und die Chefin von 3Sat hob ein Bildchen hoch, denn eigentlich muß man gar nicht mehr lesen, sie tut es aber doch und überträgt auch alles, obwohl nur zwanzig-bis fünfundzwanzigtausend Leute zusehen werden.
Es gibt neue Sponsoren, zum Beispiel den Kaffeekönig Julius Meinl, einen neuen Juror statt Paul Jandl und die Eröffnungsrede von Maja Haderlap zum Thema „Im Licht der Sprache“, wo sie mit Ingeborg Bachmanns „Drei Wegen zum See“ begann und dann darauf hinwies, daß die letzten drei Preisträgerinnen, sie selber eingeschloßen, nicht Deutsch als Muttersprache haben. Bei ihr ist es das Slowenisch, bei Olga Martynova und Katja Petrowskaja Russisch und die Festrede erfolgte diesmal, auch eine Neuerung, erst am Schluß. Dazwischen gabs eine sehr lustige Männergruppe mit den Namen „Die Unvollendeten“, die Auslosung, die Reden und am Schluß, wie Christian Ankowitsch, der Moderator, verkündete, das Beste, nämlich das Buffet.
Der 1974 geborene Roman Marchel, den ich seit seinem Erzählband „Wir waren da“ kenne, begann dann Donnerstag, von mir nachgehört, um zehn mit „Die fröhlichen Pferde von Chauvet“, ein sympathischer Autor, der sich freundlich für die Einladung bedankte, ein schöner Text mit schönen Worten und schönen Wendungen, der von einer überforderten alten Frau, einer Katze namens Edgar, einem roten Baron, einem krebskranken Mann und ihrer Tochter die Ärztin ist, handelt. Alles sehr sympathisch und mir bis auf den Schluß mit der Sterbehilfe aus Erschöpfung oder was auch immer, das hatten wir doch schon 2009 bei Jens Petersen, sehr gefiel. Hubert Winkels gefiel der Text nicht so sehr, den anderen schon, Burkhand Spinnen analysierte, wie immer mit gewitzten Worten und die 1980 geborene, in Leipzig lebende Kerstin Preiwuß folgte mit einem titellosen Text, der von einer Nerzfarm, einem Nerz-KZ, wie es Daniela Striegel nannte, der in der DDR spielt folgte. Auch ein schöner Text mit schönen Wendungen, aber einer noch vielleicht größeren Brutalität, das Töten der Nerze, um Pelzmäntel für die Produktion zu erzeugen, die der Vater nicht einmal der Mutter schenken darf, die mir irgendwie zu kunstvoll war.
Dann kam der 1978 in Bad Segeberg geborene Tobias Sommer, der schon einige Bücher im Septime Verlag hat, mit einem Text „Der Steuerstrafakte“, der die Jury zu verwirren schien. Da sitzt ein Autor am Finamzamt, weil er zuwenig verdient, ein Lebenskünstler, ein Liebhaber ist, eine kafkaeske Situation, er setzt sich auf den Sessel des Prüfers, eine Beamtin kommt herein und sagt dieselben Sätze, der Text, für den er zehntausend Euro bekommen hat, hat mit einem Schiff und Steuermännern zu tun, herrliche Metaphern und herrliche Verwirrung, obwohl die Jury den Text, bei dem sie sich nicht auskannte, für unfertig hielt.
Die nächste Überraschung folgte mit Gertrud Klemm, 1971 in Wien geboren, in Pfaffstädten mit zwei adoptierten Kindern lebend, ein Buch im „Arovell-Verlag“, das letzte schon bei „Droschl“, die ich von der „Alten Schmiede“ und vom „Volksstimmefest“ kenne und schon las, sie war die Favoritin des ersten Tages, bevor ich mir den Text anhörte, der mich weder besonders überraschte, noch von den Socken haute, eher war es dann überraschend zu hören, daß sie mit Marlen Haushofer, Elfriede Jelinek und Thomas Bernhard, eine interessante Mischung übrigens, verglichen wurde.
Spannend, spannend und für mich nicht ganz nachzuvollziehen, was die Jury an der „Frauenbefreiungs-Aufschrei-Prosa“, wie es Burhard Spinnen nannte, so sehr faszinierte, mich würde es aber nicht stören in ihr die mögliche Preisträgerin zu haben, finde ich ja ohnehin, die Österreicher kommen in Klagenfurt viel zu wenig dran und jetzt zu Olga Flor, der letzten Leserin des Donnerstags, die, wie ich ebenfalls schon las, sehr verrissen wurde, die einen Ausschnitt aus einem Roman namens „Unter Plantanen“, eine Dreier- bzw. Viererbeziehung einer zweiundvierzigjährigen Soziologin auf einer Lissabonner-Konferenz schilderte.
Dann gings in Klagenfurt zum Bürgermeister Empfang nach Maria Loetto, ich habe inzwischen ein paar Kommentare mit Atalante ausgetauscht, wofür ich sehr herzlich danke und am nächsten Morgen, dem Freitag konnte ich bei Wolfgang Tischer hören, daß immer noch Ratlosigkeit bezüglich der erkrankten Karen Köhler herrschte, deren Text, es ist auch ein viel gelobtes Buch von ihr erschienen, am Lendway Hafen gelesen wurde und auf der Bachmannseite kann man lesen, daß zum ersten Mal nur dreizehn Autoren antreten.
Stimmt nicht, bitte, früher waren es sowieso mehr und 2005, glaube ich, ist Gabriele Petricek nicht angetreten, die glaube ich, schon im Zug saß, weil ihr Text schon veröffentlicht war.
Klagenfurt hats vielleicht vergessen, meine Leser nicht, beziehungsweise sind einige, die sich daran erinnerten, auf meine Seite gekommen, wie ich an den Suchanfragen sah.
Am Freitag gings weiter mit der Berlinerin Anne-Kathrin Heyer, ich ging wieder in die Wu zum letzten Tag der Sommerakademie,, am Abend zurück und noch kurz in ein paar Ein Euro Shops, die es in der Praterstraße gibt, um zwei Nachthemden, zwei Sommerhosen und ein schwarzes Polo Shirt einzukaufen und neben der Anna Jeller, in dem Geschäft, das einmal die Vorlage für meinen „Novembernebel“ war, wurden heute die „Feinen Dinge“, die es bisher in der Krongasse gab, eröffnet, da habe ich kurz auf einen Prosecco und einen Imbiß halt gemacht und mir dann in den neuen Kleidern Klagenfurt gegeben, beziehungsweise wieder nachzuhören angefangen.
Die 1977 in Berlin geborene Anne-Kathrin Heyer, war, wie schon erwähnt die erste.
Ihr Text heißt „Ichthys“, das ist ein griechischer Fisch, wie Hubert Winkels erklärte, die Realistin in mir deutete es als Ich-AG und so war auch dieser Berliner Großstadttext, wo ein Ich in kurzen Absätzen atemlos durch die Drogenräuche rauscht, dabei einen Thriller erlebt und auch noch einige Schreibschulen durchläiuft.
Toll, vielleicht, nicht ganz das Meine. Ich schreibe ja realistisch und nicht so sehr abgehoben, Hildegard Keller gefiel es dagegen nicht. Sie nannte es nicht literarisch, Burkhard Spinnen widersprach, bedankte sich bei der Autorin und der neue Juror Arno Dusini geriet in Streit mit Hubert Winkels, der zu gehen drohte, interessant, interessant.
Dann kam die Grazerin Birgit Pölzl, ich glaube, GAV-Mitglied mit Diskussion, die auch in Graz Lesungen organisiert und einem die Vollversammlung der GAV organisiert hat, mit einem Text über eine Frau, die ihr Kind verloren hat und zu Bewältigung nach Tibet fährt, was naturgemäß Diskussionen, wie Esoterik-Kitsch, etc auslöste.
Dann folgte der1984 in Sri Lanka geborene und in Berlin lebende Senthuran Varatharajah, der Philosophie studierte, noch nichts veröffentlicht hat und aus einem Roman las, in dem, wie er vorab erklärte, zwei Studenten, Eliona Surroi und Senthil Rajasingham, die sich nicht persönlich kennen, einen Facebookchat miteinander führen, und einander dabei Geschichten aus ihrem Leben, ihrer Kindheit und ihrem Asywerberstatus, in einer, wie die Jury anmerkte, sehr elaborierten Sprache führte.
Das ist der Preisträger, vermerkte Atalante, wie ich, bevor ich Text und und Diskussion hörte,auf ihren las, dachte, das passt dann zu Maja Haderlaps Rede, schon wieder einer der gewinnt, der nicht Deutsch als Muttersprache hat, jetzt denke ich eigentlich nicht, das er gewinnen wird, der Text war aber spannend und interessant.
Dann folgten die beiden Schweizer, zuerst Michael Fehr, das ist der, der zur Auslosung von einer Frau begleitet wurde, was mich etwas irritierte, jetzt las er nicht, sondern trug seinen Text über Kopfhöhrer vor, ich hörte, wegen einer Sehbehinderung. Er ist Absolvent des Schweizer Literaturinstitut, Vertreter der spoken word Bewegung, ein Performatist, der Text ist Versform, ich dachte, das darf man nicht, dann hörte, ich es wäre keine echte, und Michael Lenz und Bodo Hell, die hier schon gewonnen haben, waren auch Sprachkünstler. Der Autor performierte seinen Text, der eine Mischung zwischen Krimi und Märchen zu sein schien und mich ein wenig ratlos machte, während die Jury wild über den Unterschied von Text und Vortrag diskutierte und ihm allgemein eher wollwollend gegenüber zu stehen schien.
Dann kam die 1967 in Scuol geborene Romana Ganzoni, die laut ihrem Video auch nicht Deutsch als Muttersprachen haben dürfte. Ihr Text heißt „Ignis Cool“ und handelt von einer Frau namens Bruna, die mit einem Auto, eben diesen Ignis Cool über einen Paß fährt, dabei über ihr Leben sinniert und ihre Mutter ermorden will.
Am Samstag gings dann wieder live weiter. Da gabs um zehn zuerst die Zusammenfassung des letzten Lesetages, die Bachmanntweets vom Literaturcafe et. al habe ich mir auch dazugeschaltet und die Portraits angesehen, die ja vor den Texten gezeigt wurden. Das habe ich gleich nachdem sie im Netz waren getan, am Donnertag und Freitag nahm ich mir dann nicht die Zeit dazu, habe ich sowieso ja schon bis nach Mitternacht gehört und gebloggt, aber das Portrait der 1966 geborenen in Berlin lebenden Katharina Gericke war interessant und hat sich auf ihren Text „Down down down“ bezogen oder auch nicht und schon wieder eine Überraschung, ein weiterer Text in Versform, Epen oder Jamben, nicht nur Michael Fehr hat mich an Wildgans „Kirbisch“ erinnert und ich dachte, das darf man doch nicht, aber komponieren, performancen und zusammenstellen darf man in Internetzeiten und denen der Globalisierung natürlich schon und so fährt die „Grete nach Kreta“, erinnert an Kästner oder Busch und benützt einen Song von Amanda Lear „I was down in chintown“ und den kann man dann schon bei den Twitterern finden, während sich Burhard Spinnen noch fragt „Ist das jetzt ein Lied von Abba?“
Ein spannender Text, flott und schnell gelesen, dann kam Tex Rubinowitz aus Wien oder Hannover, Halbe Halbe sozusagen, so wird er auch auf den Listen geführt, er ist Cartoonist beim „Falter“ von daher kenne ich ihn auch, hat aber, glaube ich, den „Bachmannpreis“ beziehungsweise dessen Rahmenprogramm schon seit ein paar Jahren als DJ betreut und sein Text ist erfreulicherweise wenig abgehoben, ein bißchen, wie Dirk Stermann könnte man sagen, aber weniger nervig, eine Beziehung zwischen einem Mann und einer unangreifbaren Frau, die sich von ihm im Prater Hendln stehlen läßt, die Twitterergemeinde wunderte sich, daß die Jury da keinen Aufstand machte.
Machte sie nicht und der Letzte in der Runde, der in Graz lebende Lehrer und Lyriker Georg Petz, den ich glaube ich, noch nicht sehr kannte hatte es mit „Millefleurs“, wo es um Austauschstudenten, eine deutsch französische Liebe, die Kriegserlebnisse von world war one and two, die wir jetzt ja feinern und um ein Wettschwimmen geht, natürlich schwer, das konnte man noch, während das Portrait lief, bei den Tweeds lesen und ich hatte es auch ein bißchen schwer, denn ich fragte mich bis zu diesem Zeitpunkt und für wen stimme ich jetzt ab?
Die gestrigen Texte haben mich ja alle mit vielleicht der Ausnahme des erstens, der mit den Berlin Text von Katharina Gericke durchaus zu vergleichen ist, nicht so überzeugt. Vom Donnerstag hätte ich an Tobias Sommer gedacht, Jetzt dachte ich eigentlich könnte ich mir alle drei vorstellen und dann siegte natürlich mein Helfersyndrom und ich habe ein bißchen früher, nämlich als Georg Petz noch nicht ganz fertig war, für ihn gestimmt.
Eigentlich bin ich ja eine schnelle, obwohl ich in meine Begründung geschrieben habe, daß ich mir wünschen würde, im nächsten Jahr erst wieder am Ende abstimmen zu können.
Es gibt noch eine zweite Abstimmung, nämlich im Literaturcafe bei Wolfgang Tischer, da kann man noch bis zum Abend abstimmen, welcher der Juroren der beste war und muß dazu angeben, daß man mindestens eine Diskussion hörte. Er kanns zwar nicht überprüfe und ich stimme da auch nicht ab, denn ich weiß es nicht. Beziehungsweise denke ich, das läßt sich noch weniger als die Texte vergleichen. Was ist besser Äpfel oder Birnen?
Beide sind sehr gut und Burhard Spinnen erzählt, daß ihn seine Kinder manchmal nerven, Hubert Winkels hat Arno Dusini angeschnautzt, als ihn der nicht ausreden ließ, Hildegard Keller, die sanfte, hat böse Worte über den Text der Anne-Kathrin Heyer oder war es jemand anderer gesagt und manchmal sind die Kritiker bei ihren Wortmeldungen so schief gelegen, daß man den Kopf schütteln konnte.
Aber das ist wohl auch ihre Aufgabe zu verwirren oder zu unterhalten und zum Glück machen sie es nicht mehr so, wie es Michael Köhlmeier das letzte Mal bei seiner Festrede vorführte, darüber bin ich wirklich froh und jetzt bin ich auf Morgen gespannt, weiß nicht, ob da Senthurian Varathajah wirklich gewinnen wird? Das wäre wohl etwas billig, wenn da der mit nicht deutscher Muttersprache jedes Jahr gewinnt, das wäre dann fast schon so wie bei der anderen Buchmesse. Bei Gertraud Klemm würde es mich auch ein wenig wundern. Sie bekommt aber wahrscheinlich einen Preis, wahrscheinlich auch Michael Fehr, bei Tobias Sommer und Ann-Kathrin Heyer würde ich es mir wünschen und bei Georg Petz natürlich auch.
Im „Wochenend-Standard“, in dem auch Burkhard Spinnens neues Buch besprochen wurde, habe ich übrigens bei Stefan Gmünder gelesen, daß man heuer zur Eröffnung erstmals nur mit Einladung konnte, was mir zwar egal sein kann, da ich ohnehin nicht vor habe auf eigene Faust nochmals hinzufahren, aber trotzdem meine Stimmung trübte, weil ich ja ein diesbezügliches Trauma habe und ich es auch sehr schade finde, daß da auch schon reglementiert und ausgesucht wird, während man auf der anderen Seite ja um die wirbt und sie auffordert sich für Literatur zu interessieren.
Der „Federweltpreis der automatischen Literaturkritik“, der der tausend Euro spendete, durfte ihn nach sich benennen und ich habe einen Moment lang überlegt, das mit dem „Literaturgeflüster“ zu tun, wird um halb elf, fünftausend Euro, es wurden sogar 5626 Euro gesammelt, im Hof vor dem ORF Theater an Michael Fehr übergeben, ich gratuliere sehr.
Das wird wahrscheinlich nicht der einzige Preis für ihn bleiben, wer den Preis für den besten Juror bekommt, dafür gibts kein Geld, hat Wolfgang Tischer, glaube ich, noch nicht verraten, dafür aber das Gerücht verlautet, Burhard Spinnen könnte zurücktreten. Wolfgang Tischer wünscht sich überhaupt gleich eine neue Jury mit mehr Textkritik, wovor ich sehr sehr warnen würde.
Dann gings zur Shortlist, die eigentlich keine so besondere Überraschung war.
Michael Fehr, Katharina Gericke, Anna-Kathrin Heier, Gertraud Klemm, Roman Marchel,Tex Rubinowitz und Senthuran Varatharajan, der noch nie etwas veröffentlich hat.
Die Abstimmung für den Preistraäger war dann nicht so eindeutig, fast sechs Vorschäge im ersten Durchgang.
Tex Rubinowitz wurde es dann, für mich sehr sehr überraschend, war aber ein spannender, vielleicht für mich ein wenig zu flapsiger Text, mit einem Plädoyer für das Rauchen, das brauche ich zwar nicht, soll aber sein.
Mit Klaus Nüchtern habe ich ihn glaube ich, einmal bei einer Lesung im Literaturhaus gehört.
Den zweiten Preis bekam, wie erwartet, der Gewinner der „Automatischen Literaturkritik“ mit schon fünftausen Euro in der Tasche, Michael Fehr. Sarathan Varatharajan schaffte es für die dritte Runde. Dann kam noch einmal eine Überraschung, nämlich Katharina Gericke, das ist die mit „Chinatown“, statt Gertraud Klemm, die wurde aber, wie ich schon voraussagte, inzwischen aber vergessen hatte, die Publikumspreisträgerin und somit nächste Stadtschreiberin.
Burkhard Spinnen legte dann, wie schon von Wolfgang Tischer angekündigt, seinen Juryvorsitz zurück und bekam ein Buch von Humbert Fink von der Intendantin und Nadin Kegele wies über Twitter noch auf eine Veranstaltung am Nachmittag im Museumsquartier hin, die ich besuchen werde, bevor es auf den Karlsplatz zum Filmfestival geht.

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