Fix Zone

Valenzen von Grenzen

Redaktion: 

 

Ein neuer Blauer Reiter ist erschienen. Das Heft 34 beschäftigt sich mit dem Thema: Was ist der Mensch?

„Die Fähigkeit, sich von der Welt zu distanzieren, sich aus allen aktuellen Bezügen und Anforderungen herauszuheben, macht den Menschen zu einem zutiefst wurzellosen Wesen. Ständig über sich hinausgetrieben, ständig im Bemühen Sinn auch da zu machen, wo vernünftig keiner zu finden ist, ist jede Selbstdefinition und Abgrenzung als wissendes, als denkendes, als soziales, als Werkzeuge gebrauchendes, als lachendes, als seinesgleichen tötendes oder was auch immer Tier nichts anderes als Ausdruck einer Hilf- und Heimatlosigkeit angesichts der Zufälligkeit von Welt. Vergleiche mit Tieren können diesbezüglich keine Antwort geben, egal wie positiv oder negativ sie für den Menschen ausfallen mögen. Nicht von ungefähr weist Jakob Uexküll darauf hin, dass Tiere nicht nur aus ihrem Körper, nicht nur aus Physiologie bestehen. Zur Spinne gehöre unabdingbar auch der von ihr gesponnene Faden, das von ihr gewobene Netz, die Äste, zwischen denen dieses Netz gespannt wird, ihre Beutetiere und so weiter. Es ist schon schwer genug nachzuvollziehen, wie ein anderer Mensch zum Beispiel die Farbe Rot empfindet, welche Gefühle und Erinnerungen diese bei ihm auslöst. Definitiv unmöglich ist es jedoch, die Eindrücke von Lebewesen nachzuempfinden, die über eine andere Sinnesausstattung verfügen.“ Siegfried Reusch im Editorial.

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Dezember 2013



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