Spielkrieg
Schützengraben Geduldspiel – Trench Patience Puzzle, 1914-1915, F. Ad. Richter, Rudolstadt
Krieg ist kein Spiel! – Spiele zum Ersten Weltkrieg
Eine Ausstellung vom 2. August bis 19. Oktober 2014 im Museum für Sepulkralkultur.
Spiele aus der Sammlung Dieter Mensenkamp, Detmold
Was auf den Schlachtfeldern des Ersten Weltkrieges blutiger Ernst war, konnte man zur selben Zeit Zuhause im Familienkreis gefahrlos spielen, um hoffentlich daraus als Sieger hervorzugehen. Mit Brett- und Kartenspielen unter anderem sollte an der Heimatfront die Kriegsbegeisterung geschürt und wachgehalten werden. Kinder-Bilderbücher, Laterna, Magica-Bildstreifen, Puzzles, Bastelbögen, Quartette, Baukästen, aber auch Spiele für Soldaten - die in der Ausstellung präsentierten Spiele vielfältigster Art stammen sämtlich aus der Zeit kurz vor oder während des Ersten Weltkrieges.
„Wenn Euch der Vater oder der Bruder von den Kämpfen und Siegen unserer braven Soldaten erzählt, da habt Ihr doch sicher alle den Wunsch, auch einmal Kampfesfreude und Siegesjubel, aber auch Leiden und Entbehrungen eines Kriegers durchkosten zu dürfen. In diesem Spiele wird Euer Wunsch erfüllt.“
( Aus der Einleitung zu dem Spiel „Der Völkerkrieg“ )
„Spiele dieser Art sind Echo wie Lautsprecher der Kriegsbegeisterung in Europa, sie erzählen ein dunkles, kaum bekanntes Kapitel aus der Faszinationsgeschichte des Krieges. Je näher der Krieg rückte, desto stärker wurde in den wilhelminischen Kinderzimmern aufgerüstet. Fast alle prominenten Spiele- und Spielzeugverlage begannen Kriegs- und Propagandaspiele zu produzieren.
Etwa ein Fünftel der Gesellschaftsspiele wies kurz vor und zu Beginn des Ersten Weltkriegs einen eindeutigen Kriegsbezug auf, die Mehrzahl der Neuerscheinungen 1914/15 variierte das Thema Krieg.“
Ernst Strouhal, österreichischer Kulturhistoriker und Spieleforscher
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