František Listopad †
Volker Strebel gedenkt aktuell auf literaturkritik.de dem am 1. Oktober diesen Jahres verstorbenen tschechischen Dichter Schriftsteller, Regisseur und Übersetzer František Listopad:
„Die mitteleuropäische Herkunft wie auch die existentiellen Bedrohungen durch totalitäre Regime beschäftigten Listopad Zeit seines Lebens und schärften seine Wahrnehmung. Womöglich liegt hier der Schlüssel zu seinen nicht immer in einfacher Weise zugänglichen Gedichten und Prosa. Das Motiv des Suchens eines lebenslänglichen Emigranten nach verlorenen Orten lässt sich in diesen Textgeweben durchaus nachweisen, wie folgendes Beispiel beweist:
Auch zeigt sich, das Leben ist anderswo. Aber wenn nicht anderswo, wo dann überhaupt. Unsere persönliche Erfahrung sagt uns, daß weder hinter heruntergelassenen Jalousien, die nur von außen vielversprechend sind, noch hinter hell erleuchteten Fenstern im sechsten Stock, weder hinter Gartenzäunen, noch hinter endlos langen Fabrikblöcken etwas ist, was man Leben nennen könnte.“
Leseprobe seiner Gedichte:
Die Erde ist Kohlen und Zitronen
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