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Hundertvierzehn | Extra
Am Auslöser: Yann Martel

Die eisigen Winter im kanadischen Saskatchewan sind Inspiration für Yann Martel. Die Schauplätze seiner Bücher verlegt er gern in wärmere Gefilde, wie in seinem gerade erschienenen Roman ›Die Hohen Berge Portugals‹. Eine klirrend kalte Fotostrecke.

 


Die Freuden des Winters – meine Lieblingsjahreszeit. Umso merkwürdiger, dass ich aus der Kälte heraus über warme Orte wie Indien und Portugal schreibe. Als Schriftsteller suche ich das Andere, das persönlich Andere, das geographisch Andere, das Wetter-Andere. Beim Schreiben geht es ums Überschreiten von Grenzen.


Zum Erstaunen der Einheimischen liebe ich das Wetter hier in Saskatchewan. Zugegeben, es ist kalt, aber es ist trocken. In New York oder London bei ein paar Grad über null friere ich mehr als hier bei minus 25. Die Kälte bringt die schönsten Dinge mit sich. Vor einigen Monaten zum Beispiel waren alle Bäume in der Stadt mit Raureif überzogen. Es war umso schöner, weil es flüchtig war: Nach ein paar Stunden war alles vorbei.


Mein neun Monate alter Sohn Jasper versucht immer häufiger aufzustehen. Dazu braucht er eine Stütze. In diesem Fall ist es der Karton mit Daddys neuem Roman. Erst steht er so wie hier zu sehen, dann umkreist er den Karton langsam, wie ein Zirkuselefant einen großen Hocker. Daddys neues Buch interessiert ihn nicht. Keines meiner Kinder. Wenn jemand ›Schiffbruch mit Tiger‹ oder ›Die Hohen Berge Portugals‹ erwähnt, rollen sie gelangweilt die Augen. Ja, Daddy, seufzen sie, wir wissen, dass du schreibst und dass du Tiere magst. Können wir jetzt spielen gehen?


Hier meine vier Kinder mit zwei Freunden in einem Lego-Baurausch. Manchmal werde ich gefragt, warum ich über Tiere schreibe. Weil ich in einem Zoo lebe!


Das bin ich in meinem Studio im Garten. Ich habe eine Frau, vier kleine Kinder, einen Hund und oft Besuch – ein geschäftiger, lauter Haushalt. In meinem Studio finde ich die Stille, die ich zum Schreiben brauche. Und falls Sie sich das fragen: Das Rechteck vorne ist eine Eisbahn.

Yann Martel wurde 1963 in Spanien geboren. Er wuchs in Costa Rica, Frankreich, Mexiko, Alaska und Kanada auf, als Sohn eines Diplomaten, und lebte später im Iran, in der Türkei und in Indien. Sein Roman ›Schiffbruch mit Tiger‹ erschien in über 50 Ländern, wurde millionenfach verkauft und 2002 mit dem Man Booker Prize ausgezeichnet. Die Verfilmung von Regisseur Ang Lee wurde 2013 mit vier Oscars prämiert. Yann Martel lebt mit seiner Familie in Saskatoon, Kanada.
Alle Fotos: © Yann Martel

Die Bildunterschriften wurden von Corinna Santa Cruz aus dem Englischen übersetzt.

Die Hohen Berge Portugals

Lissabon, Anfang des 20. Jahrhunderts: In einem sogenannten Automobil begibt sich der junge Tomás auf eine abenteuerliche Expedition in die Hohen Berge Portugals. Damit beginnt ein tragikomischer Roadtrip, der ein unvorhergesehenes Ende nehmen soll. Doch das ist erst der Anfang einer phantastischen Geschichte, die die Hohen Berge Portugals noch Jahrzehnte später umweht wie ein tragischer Zauber. 
In seinem neuen großen Roman verknüpft Yann Martel verschiedene Fäden eindrucksvoll zu einem literarischen Wunder: ein unglaubliches und doch absolut glaubhaftes Meisterwerk über das Leben, den Tod und die Liebe – voller Weisheit und Witz.

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Frankfurt am Main 2020
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