„Buchhandlungen machen jede Stadt ein bisschen schöner“

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„Buchhandlungen machen jede Stadt ein bisschen schöner“

Von Journal21, 07.03.2019

Journal 21 hat einige besondere Buchhandlungen gebeten, sich vorzustellen. Heute tut dies die Buchhandlung Kronengasse in Aarau. Die Inhaberinnen und eine Buchhändlerin geben uns persönliche Lesetipps.

Die Buchhandlung Kronengasse existiert seit über 25 Jahren und ist die noch einzige unabhängige, von den Inhaberinnen geführte Buchhandlung in Aarau. Sie pflegt die Liebe zu schönen Büchern gemäss dem Spruch, der den Eingang ziert: „Buchhandlungen machen jede Stadt ein bisschen schöner und jeden Tag ein bisschen besser“.

Das Lesen ist die grosse Leidenschaft, welche das Team tagtäglich in seine Arbeit einbringt. Schwerpunkte des Sortiments sind ausgewählte Belletristik sowie Bilder- und Kinderbücher. Ursina Boner, Ursula Huber und Angela Müller sind überzeugt, mit ihrem Buchsortiment, ihrer persönlichen Beratung, den vielseitigen Dienstleistungen und ihrer Freude an der Literatur eine Zukunft im Buchhandel zu haben.

www.kronengasse.ch

Ursina Boner, Inhaberin, empfiehlt

Der perfekte Einstieg ins Bauhaus-Jubiläumsjahr

Jana Revedin. Jeder hier nennt mich Frau Bauhaus. Ein biografischer Roman, Dumont

Ursina Boner
Ursina Boner

2019 jährt sich die Gründung des Bauhauses zum 100. Mal. Aus diesem Anlass hat Jana Revedin einen biografischen Roman geschrieben über eine Frau, die in der Geschichte des Bauhauses bisher unerwähnt geblieben ist: Ise Frank. Sie stammte aus einer grossbürgerlichen, jüdischen Familie und begann im München der 1920er-Jahre ihre Karriere als Buchhändlerin und Rezensentin. Dann begegnete sie Walter Gropius, dem Bauhausgründer, und ihr Leben verändert sich grundlegend.

Ise Frank war nicht nur die Ehefrau von Gropius und Sekretärin der Architektur- und Designschule. Als Journalistin und Autorin hatte sie den Kurs des Bauhauses entscheidend mitbestimmt. In diesem Roman steht Ise Frank erstmals im Mittelpunkt.

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Ursula Huber, Inhaberin, empfiehlt

Was bleibt, wenn jemand stirbt

Rainer Moritz. Mein Vater, die Dinge und der Tod. Kunstmann

Ursula Huber
Ursula Huber

Rainer Moritz erhält die Nachricht, dass sein Vater gestorben ist. Nun stellt er sich die Frage, was bleibt. Und sagt: „Ein Mensch lebt so lange, wie sich andere an ihn erinnern.“ Also erinnert sich Rainer Moritz, und er tut dies anhand von Gegenständen. Er schreibt über den der Sessel, der von der Fussballleidenschaft des Vaters erzählt, von den Nächten, in denen der Wecker gestellt wurde, um legendäre Boxkämpfe nicht zu verpassen. Über die Uhr, ein Geschenk, zu einem Firmenjubiläum. Oder über die Musikanlage und den roten Punkt darauf. Damit konnte sein Vater, auch als er nicht mehr gut sehen konnte, den Sender Bayrischer Rundfunk problemlos einstellen.

Ein feines, liebevolles Buch.

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Angela Müller, Buchhändlerin, empfiehlt

Aufwühlende Reise in die Vergangenheit

Graham Norton: Eine irische Familiengeschichte. Roman, Kindler

Angela Müller
Angela Müller

Elizabeth kehrt nach dem Tod ihrer Mutter in die irische Heimat zurück, um den Haushalt der Verstorbenen aufzulösen. Dabei findet sie ein Bündel Briefe ihrer Eltern, Patricia und Eduard. Die beiden lernten sich durch eine Kontaktanzeige kennen. Nach einem ersten Treffen schrieben sich Patricia und Eduard regelmässig. Doch dann erlebte Patricia eine grosse Enttäuschung. Elizabeth macht sich auf die Suche nach ihrem Vater, den sie nie kennengelernt hat und erhält nach und nach Klarheit über die Vergangenheit. Die Geschichte zieht ihre Leserinnen und Leser von Anfang an in den Bann und überrascht immer wieder mit unerwarteten Wendungen. Für alle, die spannende und berührende Familiengeschichten lieben.

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