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Facebook und Politik:Demokratie muss rumpeln und stottern

Proteste in Frankreich

Demonstranten der Gelbwesten stehen vor dem Arc de Triomphe in Paris.

(Foto: dpa)
  • Die Stärke der französischen Gelbwesten-Proteste lässt sich unter anderem auch mit dem veränderten Facebook-Algorithmus erklären.
  • Die Geschwindigkeit moderner Softwareentwicklung steht demokratischen Mechanismen der absichtlichen Verlangsamung entgegen.
  • Software-Experimente im Weltmaßstab sind deshalb nicht ungefährlich.

Von Jan Füchtjohann

Am 19. Januar 2018 kündigte Mark Zuckerberg an, den Fokus von Facebook stärker auf lokale News und Gruppen zu legen. Damals hatte er sich an der Weltpolitik gerade die Finger verbrannt: Sein Unternehmen hatte Fake News verbreitet, Trump und dem Brexit damit unfreiwillig Schützenhilfe geleistet und stand nun unter politischem Druck. Zuckerbergs Antwort war ein Rückzug: Statt sich weiter in geopolitischen Auseinandersetzungen zu verstricken, wollte er in Zukunft lieber Neuigkeiten aus der Nachbarschaft verbreiten. Und statt Nutzer durch anonyme Trolle aufhetzen zu lassen, sollten sie mehr mit ihrer Familie, Freunden und Bekannten kommunizieren.

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